2. Get out of my life!

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„ Und hier sind die Wettervorhersagen." Ratterte die Stimme aus dem Radio und ließ mich genervt aufseufzen. Ich wollte nicht auch noch vom Radiofutzi hören, dass das Wetter zum Kotzen war, das konnte ich draußen sehen.

Gelangweilt schlürfte ich ins Wohnzimmer mit meinem heißen Tee und fuhr den Laptop hoch. Ich surfte ein wenig im Internet bis es klingelte. Wer ist das denn jetzt? Erstens ist heute Sonntag und zweitens wer sollte mich besuchen? Liz konnte es nicht sein, die ist heute bei ihrer Familie, weil ihre Oma Geburtstag hat und andere Personen gab es leider nicht in meinem Leben. Wahrscheinlich war es einer dieser Verkaufstypen, die einem dann irgendwelche Verträge oder Angebote andrehen wollten. Wenn das der Fall wäre, kann er sofort mit einer Abfuhr rechnen. Ich riss schwungvoll die Tür auf und starrte dann in ein bekanntes Gesicht.

Ich blickte in die glitzernden grünen Augen meines Retters und kaute nachdenkend auf meiner Lippe rum.

„ Hey, ich wollte mal sehen wie es dir geht?" fragte er und lächelte schüchtern.

Ich schaute auf den Boden und wich seinem Blick aus. Mir ging es nicht gut.

Mein Handgelenk schmerzte bei jeder Berührung und bei jeden Schritt den ich tat spürte ich die deutliche Prellung an meiner Hüfte.

Anscheinend schien auch er es zu merken, dass ich nicht auf dem besten Stand war.

„ Kann ich rein?" fragte er dann vorsichtig und schaute mich verunsichert an. Ich trat einen Schritt zur Seite und somit betrat er meine Wohnung. Hinter ihm schloss ich die Tür darauf bedacht es nicht mit dem Arm, wo der blaue Fleck ist zu machen.

„Möchtest du auch einen Tee?" fragte ich und lenkte so vom Thema ab.

„ Ja." Antwortete er knapp und folgte mir in die Küche. Anscheinend funktionierte mein Ablenkungsmanöver. Er setzte sich auf den Stuhl in der Küche und beobachtete mich dabei, wie ich Heißwasser aufsetzte. Jedoch merkte ich wie ich vorsichtig und langsam die Bewegungen machte, damit es nicht allzu sehr weh tat.

„ Ich bin übrigens Harry." Stellte er sich vor. Ich drehte meinen Oberkörper zu ihm um und schaute in sein Gesicht. Er hatte nichts aufdringliches oder sowas in der Art. Also, sagte ich ihm meinen Namen.

„ Schöner Name." Gab er leise zurück. Ich drehte mich wieder zum Tee um und tat etwas Honig rein, damit er gesüßt ist. Auf einmal spürte ich seinen Körper von hinten und dann seinen Atem an meinem Hals. In meiner Bewegung hielt ich inne und starrte wie eingefroren auf die Wand vor mir.

Ganz vorsichtig und darauf bedacht mir nicht wehzutun drehte er mich, sodass wir uns gegenüber standen. Mein Blick senkte sich wie automatisch auf den Boden und versuchte so wenig Kontakt mit seinem aufzunehmen.

Er hob langsam und vorsichtig seine Hand, so als würde er auf eine Reaktion von mir warten aber ich blieb still. In diesem Moment hatte ich keine Angst vor ihm. Auch wenn ich wusste, dass er ziemlich aggressiv werden konnte. Das hatte ich ja gesehen als er Aiden verprügelt hatte aber in diesem Moment lag nur Ruhe in der Luft.

Seine Finger wanderte vorsichtig zu meinem Handgelenk und schob den weichen Stoff, der meine Haut umspielte, nach oben. Ich wusste, dass er was bemerkt hatte, also schaute ich nach unten um seinen durchbohrenden Blick zu entweichen.

Langsam ließ er mein Handgelenk sinken und fuhr mit den Fingerspitzen zu meinem Bauch. Er versuchte auch hier den Stoff hoch zuschieben doch ich drückte seine Hände wieder runter und verzog das Gesicht.

Jedoch ließ er nicht locker und schaffte es dann doch meinen Pullover so hoch zu schieben, dass er die Verletzungen sah. Seine Augen rissen sich geschockt auf und starrten auf die fleckenübersäte Haut. Verlegen schaute ich weg und versuchte dieser Situation zu entkommen.

The courage to trust again *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt