Das Orangensaftglas fiel mir aus der Hand und zersplitterte am Boden in tausend Scherben. Ich hörte das Klirren noch aber dann war alles wie in Zeitlupe. Die Geräusche hörte ich so, als hätte mir jemand Watte in die Ohren gestopft und Bewegungen konnte ich nur aus dem Augenwinkel erhaschen.
Ich hatte das Gefühl, dass mein Leben einfach nur ein ganz schlechter Alptraum ist.
Harry bückte sich, um die Scherben aufzuheben und warf sie anschließend in den Mülleimer, während ich immer noch wie versteinert da saß und nichts machen konnte.
Er will dich umbringen
Diese 4 Wörter jagten immer wieder durch meine Gedanken und wirbelten sie durcheinander. Er will mich umbringen.
Ich kann nicht mehr alleine rausgehen, ohne Angst haben zu müssen, dass er hinter der nächsten Ecke mit einem Messer steht und mich versucht zu töten.
Man sollte meinen, ich sollte weinen aber ich konnte nicht. Ich konnte gar nichts, ich war wie ohne Gefühl. Ich hörte nur immer wieder das Rauschen in meinen Hören und spürte das Pochen meines Herzens in meiner Brust. Meine Arme und Beine fühlten sich fremd an, als könnte ich nicht mehr über sie verfügen; als würden sie nicht zu meinem Körper gehören. Ich spürte das Blut durch meine Halsschlagader pumpen und merkte wie meine Hände zitterten. Angst und Verzweiflung machte sich in jedem meiner Körperteile breit und hinterließ ein Stechen in meiner Bauchgegend.
Nachdem ich nach ein paar Minuten aus meiner Schockstarre aufwachte, verließen diese Wörter ohne nachzudenken meine Lippen.
„ Ich hab Angst." Flüsterte ich und blinzelte, wodurch eine kleine Träne über meine Wange rollte. Harry stellte sich vor mir hin und schaute auf mich runter. Mein Blick wanderte an ihm hoch bis schließlich seine Augen in meine schauten. In diesem Grün spiegelten sich gerade so viele Emotionen wieder.
„ Es tut mir leid. Aber du wirst eine Weile hier bei uns bleiben." Er presste die Lippen auf einander und verzog das Gesicht, sodass eine Sorgenfalte zwischen seinen Augenbrauen entstand. Er schien etwas besorgt und verunsichert zu sein.
„ A-aber..." fing ich an doch er schnitt mir das Wort ab.
„ Tut mir leid. Aber anders geht es nicht." Sagte er mit Nachruck und gab mir zu Verstehen, dass ich es einfach hinnehmen muss. Er verließ ohne noch ein Wort den Raum und einen Moment später hörte ich die Haustür.
Was passiert nur in meinem Leben? Die Küchentür wurde wieder geöffnet und....Louis blickte vorsichtig rein. Er schaute sich im Raum um und blieb schließlich an mir hängen. Seine angespannten Gesichtszüge veränderten sich in ein sanften Ausdruck, als er den Schock in meinem Gesicht erkannte. Er huschte leise durch die Tür und ließ sich dann auf den Stuhl, wo Harry vor ein paar Minuten noch gesessen hatte, fallen. Ich schaute zu ihm rüber und merkte, wie er mit sich selbst haderte.
„ Hat er...hat er dir es erzählt?" fragte er vorsichtig und wagte einen Blick zu mir.
Ich nickte und versuchte die Tränen runter zu schlucken. Louis richtete seine Augen wieder auf den Boden.
Er schien mir als nicht so hart, wie die Anderen. Zu mindestens nicht so wie Harry. Harry war ein so kalt wie ein Stein. Ihn interessierte es nicht, wie es anderen geht oder wie sie sich fühlen. Er ging einfach nach seinen Richtlinien vor und wenn jemand ihm nicht parierte, wurde er aggressiv. Er machte einem unheimlich Angst.
Meine Gedanken schweiften zu dem Tag als er vor mir an der Haustür stand. Er wirkte so nett, freundlich, einfühlsam, besorgt und liebevoll. Er versprach, mir nichts zu tun aber da wusste ich ja noch nicht zu was er alles im Stande war.
„ Mia?" fragte Louis mit seiner weichen Stimme. Sie hatte etwas beruhigendes, etwas, dass einen die Hoffnung nicht aufgeben lässt.
„ Was?" Ich kam aus meinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit und schaute in die blauen Augen des Junges vor mir.
„ Ist alles in Ordnung?" fragte er und zog ein wenig die Augenbrauen hoch.
„ I-ich ähm...ja, bin okay." Gab ich zurück und versuchte den Gedanken Harry mal nicht in den Mittelpunkt meiner Gedanken zu stellen.
„ Nimm Harry nicht so ernst." Meinte er und verließ dann auch den Raum. Er schenkte mir noch einen Blick bevor er auch die Küche verließ. Einen Moment dachte ich noch über die Worte nach, die Louis sagte, bis ich wieder zum Thema kam, warum ich überhaupt hier bin.
Ich schlug die Hände über meinem Kopf zusammen und versuchte mich zu beruhigen, denn Panik nahm gerade die Überhand an mir. Vorsichtig machte ich die Küchentür auf und spähte in den Flur. Man konnte keine Geräusche hören, sodass ich echt vorsichtig war um keinen Lärm zu machen. Hinter mir schloss ich die Tür wieder und schaute stolz auf sie. Zufrieden drehte ich mich um und lief dann direkt in jemanden.
Harry stand vor mir mit einem ernsten Gesichtsausruck, bei dem man denken könnte, dass jemand gestorben sei. Ich hielt die Luft an als ich in seine stechend grünen Augen sah und machte keinerlei Bewegungen.
Seine Arme waren angespannt neben seinem Körper und sein Gesicht verriet mir, dass er nicht unbedingt in bester Laune war.
Es kam mir vor wie Stunden, wie ich nur so da stand und ihn anstarrte.
„ Ähm..." brachte jemand die Stille, sodass unsere Köpfe in die Richtung schnellten, aus der die Stimme kam.
„ Alles okay?" fragte Niall und schaute immer wieder zwischen uns beiden hin und her. Er hatte etwas unschuldiges und süßes, was ihn für diese Gang überhaupt nicht typisch machte.
„ Mhm." Murmelte Harry und ging dann an mir vorbei in sein Zimmer. Anschließend ballerte er die Tür hinter sich zu, sodass ich zusammen fuhr und weiter erschrocken in die Richtung sah. Er war so verwirrend.
Ich schaute abwechselnd zu Niall und der Tür zurück und versuchte irgendwie aus dieser ganzen Sache ein wenig schlau zu werden.
„ Willst du vielleicht fernsehen?" fragte Niall in die peinliche Stille.
„ Äh..okay." Ich folgte ihm in das Wohnzimmer und schaute mich um. Es stand eine schwarze Couch im Raum vor einem großen Flachbildfernseher. Vor der Couch stand ein heller Wohnzimmertisch mit Zeitschriften drauf. Ich staunte nicht schlecht, weil ich das so gar nicht erwartet hätte. Ich dachte eher, dass das hier so eine typische Gangsterwohnung ist, aber das war nicht wirklich der Fall.
Ich setzte mich zu Niall aufs Sofa, der es sich bereits gemütlich gemacht hatte. Er schaltete den Fernseher ein und zappte durch die Kanäle. Als dann bei irgendwas für ihn interessanten hängen blieb, schaltete sich meine Realität aus und ich war in meinen Gedanken versunken.
Ich würde so gerne wissen warum ich hier festsaß? Warum wollte Aiden mich umbringen? Warum war ich hier? Warum wollte Harry mich beschützen? Warum ist er mal so und im nächsten Moment schon wieder ganz anders? Warum hatte er solche Stimmungsschwankungen? Woher kannte er Aiden? Warum bin ich überhaupt erst in diese ganze Scheiße reingeritten?
Am liebsten würde einfach diese ganzen Fragen ausstellen und nicht mehr drüber nachdenken aber sie brachten mich einfach zum Verzweifeln. Als plötzlich die Tür aufgerissen wurde, schreckte ich hoch und sah dort hin.
Harry betrat den Raum und musterte angespannt die Situation.
„ Niall, komm mit." Meinte er dann in einem schroffen Ton. Keinerlei Emotionen waren irgendwo zu erkennen. Er war einfach nur aus Stein und ohne jegliche Gefühle.
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Uuuuuund *dramatische Pause*
Ein neues Kapiteeeeeeeeeeeeel! Yeaiiiiiii
Heute ist es mal wieder soweit und ein neues Kapitel ist am Start.
Außerdem habe ich noch eine zweite Story, sie heißt..........
Frozen Feelings
Ihr findet sie hier auch auf Wattpad.
Bitte votet für diese Story oder schreibt mir ein Kommetar, das würde mich sooooooooooooooooo freuen.
Adios Amigos....
Princesslove 1D
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The courage to trust again *ON HOLD*
FanficAls kleines Mädchen stellt man sich das Leben wunderschön vor. Man träumt davon später mal einen Prinzen zu heiraten und viele kleine süße Kinder zu bekommen. Doch Mia musste schon früh erfahren, dass das Leben kein Märchen ist. Viele kleine Nar...