„ Ist alles in Ordnung?“ fragte Liam und spähte leicht durch die Tür. Ich hob meinen Kopf von Harry´s Brust und sah zu ihm rüber. Leicht nickte ich während Harry aufstand und zu ihm rüber ging. Er schenkte mir einen kurzen Blick, bevor er die Tür hinter sich zu machte und mich alleine hier sitzen ließ. Meine Stirn pulsierte und mir wurde leicht schwarz vor Augen. Ich stand zögernd vom Boden auf und nahm das Waschbecken als Hilfe. Starr blickten meine leeren Augen mein Spiegelbild an. Ich war ziemlich blass und sah allgemein fertig aus. Ich strich mir die blonden Haare aus dem Gesicht und seufzte. Das Pochen in meinen Schläfen nahm zu, sodass ich die Augen schloss und mich mit den Handflächen am Waschbecken abstützte.
Mir wurde ziemlich übel auf einmal, sodass ich mich hektisch umdrehte, die Kloschüssel noch hochklappte und dann erbrach. Ich spürte eine Hand an meinem Rücken und merkte wie mir die Haare aus dem Gesicht genommen wurden.
„ Geh Harry! Ich will nicht, dass du das siehst.“ Er allerdings blieb bei mir.
Als ich dachte, ich sei fertig, kam der nächste Schwall, sodass ich die Augen zusammen kniff. Unangenehmes Kratzen machte sich in meinem Rachen- und Halsbereich bemerkbar und der ekelhafte Gestank von Erbrochenem breitete sich im Raum aus. Als ich fertig war, spülte ich und ließ mich auf die Knie sinken. Harry hielt mir einen Waschlappen hin, mit dem ich mir den Mund abwischte. Alles um mich herum drehte sich und mir wurde ziemlich schwindelig. Ich setzte mich an die Wand und lehnte meinen Kopf dagegen. Harry machte den Waschlappen sauber und gab ihn mir wieder. Ich legte ihn mir auf die Stirn und schloss die Augen. Vorsichtig griff Harry nach meiner Hand und streichelte leicht drüber. Eine Weile saßen wir dort so und sagten gar nichts. Er strich immer wieder über meinen Arm und beruhigte mich. Als es mir einigermaßen wieder gut ging, stand ich mit wackeligen Beinen auf und schlürfte rüber zum Waschbecken. Ich spülte meinen Mund aus und putzte anschließend Zähne, damit der schlechte Geschmack verschwand.
„ Geht´s?“ fragte Harry und legte einen Arm um meine Hüfte. Ich nickte leicht und ließ mich in seine Arme fallen. Meine Beine sackten weg und bevor ich mit den Knien auf dem Boden ankam, hatte Harry mir schon unter die Arme gegriffen. Er hob mich hoch und trug mich rüber in ein Schlafzimmer. Dort platzierte er mich auf dem Bett und deckte mich sorgfältig mit der Decke zu. Ich schloss gequält meine Lider und ächzte. Die Bettkante senkte sich und wieder spürte ich Harry´s Finger, wie sie meine Haut sanft berührten. Ich genoss es und einen Augenblick später war ich auch schon eingeschlafen.
*
Ich schlug die Augen auf und sah in völlige Schwarze. Wahrscheinlich war es gerade mitten in der Nacht. Ich setzte mich leicht auf und musterte meine Umgebung. Neben mir entdeckte ich Harry im Bett. Er lag auf dem Bauch und hatte seinen Arm auf meinen Bauch abgelegt. Zwar spürte ich noch ein leichtes Brummen in meinem Kopf, aber es ging mir schon wesentlich besser als vorhin. Ich drehte mich ebenfalls auf den Bauch und stemmte meine Unterarme im Laken ab. Ich konnte nicht widerstehen ihn zu berühren. Immer wieder musste ich mir selbst einreden, dass das kein Traum war und er wirklich neben mir lag. Doch das war so schwer zu begreifen. Er war mehr als nur perfekt, perfekt für mich. Ich konnte mir nicht vorstellen, was so ein wunderbarer Junge von mir wollte, aber trotzdem schätzte ich mich glücklich, dass er mir gehörte. Er war mein und ich war sein und daran würde niemand jemals etwas ändern können. Als ich ihm durch die Haare strich, spürte ich die Stiche in meinem Brustbereich. Ich liebte ihn so sehr, dass es weh tat. Dieses Gefühl, welches ich für ihn empfand, war so intensiv, stark, unkontrollierbar und einfach wahnsinnig tiefsinnig. Man konnte es nicht beschreiben, wie sehr ich ihn wollte. Wie viel er mir bedeutete. Liebe kann man nicht erklären. Es war einfach da und es bescherte einem Gefühlte, die man vorher noch nie so sehr empfunden hatte. Es ist, als würde dich dieser Mensch zu einer ganz anderen Person machen, zu einer neuen Person mit neuen Gefühlen. Ich spürte das starke Ziehen in meinem Unterleib, als ich ihn immer wieder berührte. Ich war abhängig von ihm.
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The courage to trust again *ON HOLD*
Fiksi PenggemarAls kleines Mädchen stellt man sich das Leben wunderschön vor. Man träumt davon später mal einen Prinzen zu heiraten und viele kleine süße Kinder zu bekommen. Doch Mia musste schon früh erfahren, dass das Leben kein Märchen ist. Viele kleine Nar...