3. Fear

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Mein ganzer Körper zitterte vor Angst und meine Beine waren nicht wirklich zuverlässig. Ich schluchzte leise auf und schloss gequält die Augen.

„ Ich bin es nur." Flüsterte mir eine bekannte Stimme ins Ohr. Vorsichtig öffnete ich die Augen und drehte meinen Kopf leicht.

Ich erkannte sofort die stechend grünen Augen wieder, die einen perfekten Kontrast zu dem braunen, lockigen Haar gaben. Er hielt sich den Zeigefinger vor die Lippen und deutete mir ich soll ruhig sein. Als ich daraufhin nickte, nahm er seine Hand von meinem Mund und lockerte den Griff um meine Taille allerdings ließ er mich nicht los. Vorsichtig spähte er aus der Gasse um die Ecke und stellte mich schützend hinter sich.

Als die Luft wohl rein war, entspannte sich Harry wieder ein bisschen und drehte sich zu mir um.

„ Aiden lauert dir auf. Komm mit." Meinte er knapp und zog mich hinter sich her.

„ Lass mich los." Zischte ich und riss mich aus seinem Griff. Ich komme mit niemanden mit. Ich taumelte ein paar Schritte zurück und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren.

„ Sorry, aber du hast mir keine andere Wahl gelassen..." murmelte er dann und hob mich über seine Schulter. Ich schrie um Hilfe aber es war keiner mehr da. Harry brachte mich zu einem schwarzen Auto und legte mich hinten auf die Sitzbank. Er funkelte mich einmal mit einem undefinierbarem Blick an und knallte dann die Tür zu. Ein paar Sekunden später ließ er sich auf den Fahrersitz fallen und startete den Motor.

„ Wo fahren wir hin?" fragte ich leise und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Er warf mir nur einen kurzen Blick durch den Spiegel zu und konzentrierten sich dann wieder auf London's Verkehr.

Schon nach knapp 10 Minuten kamen wir bei einem großen Block mitten in der Stadt an. Ich schaute mich etwas um, erkannte aber nur um mich herum immer die selben Gebäude mit alten fast kaputten Straßenlaternen vor der Tür.

Es war eines dieser typischen Viertel, wo man nachts lieber nicht alleine lang gehen sollte.

Ich wurde aus meinen Spekulationen gerissen als die Tür aufgemacht wurde und ein grünes Augenpaar mir entgegenfunkelte. Im Licht des Vollmondes schimmerten sie in einem angsteinflößendem Giftgrüns mich nur noch mehr verunsicherte.

Ich stieg vorsichtig und immer noch mit Tränen in den Augen aus dem Wagen und blickte dann auf wahrscheinlich sein Wohngebäude, vor dem wir standen.

Er deutete mir ihm zu folgen, was ich auch tat, weil sein Blick mir schon verriet, dass Abhauen eh nichts bringt. Wir stiegen ein paar Treppen hoch und blieben vor einer Wohnungstür stehen.

Er schloss auf und ließ mir dann den Vortritt. Misstrauisch betrat ich die kleine Wohnung und sah mich um. Eigentlich war der Flur ziemlich schön eingerichtet. So gar nicht wie ich es jetzt von ihm erwartet hätte.

„ Gefällt es dir?" fragte er und sah mich mit einen kleinen Grinsen an. Ich nickte zögerlich und macht einen Schritt weiter in die Wohnung. Hinter sich schloss er die Tür und ging dann in einen Raum, was sich als Küche heraus stellte. Bedacht vorsichtig zu sein, folgte ich ihm leise und blieb im Türrahmen stehen.

„ Möchtest du auch was trinken? Einen Tee vielleicht?" fragte er fürsorglich und schaute mich einmal an. Als sein Blick meinen traf sah ich ein paar Schuldgefühle und Reue und Entschädigung. Wie konnte jemand nur solche Stimmungsschwankungen haben? In einem Moment ist er noch so kalt und herzlos und im Nächsten ist er wieder nett und fürsorglich. Ich würde wahrscheinlich nie aus ihm schlau werden.

Ich schüttelte mit dem Kopf und blieb weiterhin in der Tür stehen. Er setzte Heißwasser auf und holte dann eine Tasse und einen Teebeutel aus einem Schrank. Jede seiner Bewegung verfolgte ich aufs kleinste Detail bis ich ein freches Lächeln auf seinem Gesicht wahr nahm. Schnell schüttelte ich den Kopf und wendete den Blick ab.

The courage to trust again *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt