31. „ I need you!"

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Mia's POV.

Meine Lider flatterten. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und sofort schossen mir die Erinnerungen von letzter Nacht in den Kopf. Auch, wenn wir nicht miteinander geschlafen hatten, war es wunderschön. Ihm so nahe zu sein, wie nie zuvor, war ein unglaubliches Gefühl. Meine Augen musterten das schlechte Wetter durch das große Fenster.

Mein Körper drehte sich auf die andere Seite, wo ich eigentlich Harry erwartet hatte, aber der Platz war leer. Ruckartig saß ich senkrecht im Bett und sah mich um. Seine Sachen waren weg. Ich zog mir eine Hose und ein T-Shirt im Laufen an und sprintete die Treppe runter.

Durch ein Fenster sah ich wie Harry gerade dabei war zu gehen. Ich stolperte zur Tür und lief durch den preschenden Regen.

„ Harry!" schrie ich und rannte ihm hinterher. Er ging schnellen Schrittes und ignorierte mich. Ich schrie wieder seinen Namen und versuchte mit allen Mitteln ihn zu stoppen, aber er hörte mich wahrscheinlich nicht...oder er wollte mich nicht hören. Als ich ihn endlich eingeholt hatte, standen wir mitten im Wald. Die großen Wolken verdeckten den sonst hellblauen Himmel.

Ich zog ihn am Handgelenk rum und sah fassungslos in sein Gesicht. Es war wie eingefroren. Ohne jegliche Emotionen oder Gefühle. Was ist bloß mit ihm passiert? Was wird hier gespielt?

„ Harry." Flüsterte ich leise während der Regen immer weiter auf uns runter prasselte.

„ Es war ein Fehler." Murmelte er und sah mir starr in die Augen. „ Ich hätte nicht wieder her kommen dürfen." Meine Muskeln zogen sich bei den Wörtern zusammen. Nein, er sollte mich nicht wieder verlassen.

„ Nein, Harry, tu das nicht." Schluchzte ich während meine salzigen Tränen sich mit dem reinen Regenwasser auf meinen Wangen vermischten.

„ Ich habe keine andere Wahl." Seine Stimme klang kalt. Wo war all die Liebe von gestern Abend hin? Was ist passiert, verdammt.

Er beugt sich zu mir runter und platzierte einen Kuss auf meiner Stirn, aber das würde ich nicht zulassen.

„ Nein, ich werde dir folgen. Lass mich nicht wieder alleine." Schniefte ich und hielt ihn an der Hand fest.

Er gab keine Antwort und wollte gehen, aber ich krallte meine Finger um seinen Unterarm.

„ Bitte, bitte Harry, ich flehe dich an. Ich brauche dich." Ich sah in seinen Augen Mitleid. Er war doch nicht aus Stein. „ Harry, bitte."

Ich sah ihn an und versuchte alles in diesen Blick zu setzen. Ich dachte an all die schönen Erinnerungen, an all die Momente. Er drehte sich wieder zu mir und legte seine Stirn an meine.

„ Warum machst du es mir so schwer?" flüsterte er.

Er schluckte schwer und schloss die Augen, während wir immer noch im Regen standen. Ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren.

Er platzierte eine Hand auf meiner Wange und legte sanft und schwerelos seine Lippen auf meine. Ich wollte zwar immer noch die Wahrheit wissen, aber wenn ich dann Harry dafür abgeben müsste, nur um die Wahrheit herauszufinden, konnte ich gut darauf verzichten.

Meine rechte Hand wanderte in seine nassen Locken während ich ihn an der feuchten Kleidung zu mir zog.

„ Bitte geh nicht." Wisperte ich gegen seine Lippen.

*

Nachdem wir das Haus betraten, wurde ich von Harry sofort gegen die Tür gepresst. Überrascht von seiner Aktion riss ich die Augen auf und musterte erschrocken sein Gesicht. Er grinste frech und suchte wieder den Kontakt zu meinen Lippen. Es war mir ein Rätsel, was in ihm immer vor ging, aber ich schätze, dass macht ihn so interessant für mich. Weil er anders ist.

The courage to trust again *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt