11. Confused feelings

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Ich stand zögernd auf und lief in die Küche. Der Mond war hinter den dicken, dunklen Wolken versteckt, sodass es komplett schwarz war draußen. Ich holte mir ein Glas Wasser und schluckte es dann mit einem Zug runter.

Plötzlich spürte ich wie jemand hinter mir atmete. Ich drehte mich hastig um und erkannte Harry. Er stand hinter mir nur in Boxershorts und hatte ein freches Grinsen auf dem Gesicht. Ich stellte das Glas hin und entspannte mich wieder ein bisschen.

Er kam mir noch einen Schritt näher, sodass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte.

Er beugte sich wieder zu mir runter, aber diesmal nicht so schnell sondern langsam. Er wartete meine Reaktion ab, aber ich tat nichts. Mein Herz raste schnell und mein Bauch spielte verrückt.

Er kam noch ein Stück tiefer, sodass unsere Lippen sich schon streiften.

Mein Atem überschlug sich und ich hatte das Gefühl bei mir würden alle Sicherungen durchdrehen.

Dann legte er seine Lippen auf meine und bewegte sie leicht. Ich war geschockt und überfordert mit der Situation, sodass ich einfach wie versteinert stehen blieb.

Er legte seine Hände auf meine Taille und zog mich ein wenig näher an sich ran.

*

Immer wieder prasselten die Tropfen gegen meine Scheibe. Immer wieder wurde dieses ruhige Geräusch erzeugt, was mich müde und schläfrig machte. Aber ich konnte nicht schlafen. Mich beschäftige etwas zu sehr.

Harry. Was war das? Er machte mich wahnsinnig. Ich würde irgendwann noch mal durchdrehen wegen ihm.

Und ich hatte Angst vor ihm. Ich hatte große Angst, vor das, was wer mir antun könnte und vielleicht sogar würde.

*

Was ist das hier alles für ein durcheinander? Ich schluckte einmal und setzte mich dann auf das Bett in meinem Zimmer.

Den ganzen Tag saß ich so da und sah dem Regen zu bis auf einmal die Tür aufging und Harry rein kam. Ich zog meine Beine an meinen Körper und schaute zu ihm rüber. Mein Herzschlag verschnellte sich ein wenig und meine Aufmerksamkeit galt jeder einzelnen Bewegungen.

„ Ist alles in Ordnung?" fragte er ziemlich desinteressiert. Ich antwortete nicht sondern starrte ihn einfach weiter an.

Er blieb einen Moment stehen, bevor er wieder abhauen wollte. Nein, jetzt reichte es mir. Ich sprang vom Bett auf und riss ihn am Handgelenk rum.

„ Immer, wenn es kritisch wird, haust du ab." Schrie ich ihn an. Die ganze Wut sammelte sich in mir und brachte mich dazu, ihn zu anzukreischen.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und das helle Grün in seinen Augen verschwand. Es war faszinierend wie schnell sich seine Augenfarbe verändern konnte. Wäre ich jetzt nicht in dieser...nun ja...brenzlichen Situation würde ich wahrscheinlich weiterhin seine Augen bewundern. Ich wich ängstlich einen Schritt zurück und ohrfeigte mich selber, dass ich das eben getan hatte.

„ Du kommst einfach so in mein Leben und wirbelst alles durcheinander!" brüllte er, sodass ich leicht zusammenzuckte.

„ Du warst doch derjenige, der mich mit zu dir genommen hat."

„ Wenn ich das nicht getan hätte, dann würdest du jetzt wahrscheinlich tot sein." Kreischte er zurück.

„ Was kümmert dich das? Ich nerve dich doch sowieso nur. Immer hast du andere Launen. Weißt du eigentlich wie anstrengend das ist? Du hast mein Leben zum Alptraum gemacht." Schrie ich ihn an. Kleine Tropfen rollten über meine Wangen und schnürten mir die Luft zu.

The courage to trust again *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt