Kapitel 12 - Harry..Louis..Larry!

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| Harry..Louis..Larry! |

Louis P.o.V

Ich riss die Tür auf, und schlug sie so schnell wie es ging wieder zu, um mich herunter gleiten zu lassen. Mein Gesicht versteckte ich mit meinen Händen, während einzelne Tränen meine Wangen herunter liefen. Wieso konnte ich in seiner Gegenwart nicht stark bleiben? Früher hatte ich es immer geschafft. Immer. Und jetzt lief ich bei jeder Unterhaltung von ihm weg und verkrieche mich in mein Zimmer.  ,,Louis?! Alles okay?! Soll ich dir was holen?" Seit dem letzten Mal, machte sich meine Mutter wirklich Sorgen um mich. Ich war schon froh darüber, aber es war ungewohnt. Sehr ungewohnt. ,,N-Nein, alles okay." ,,Kann ich rein?" Ich überlegte. Dann ging ich von der Tür weg, dass sie reingehen konnte. ,,Och, Lou, was ist denn passiert?" Sie setzte sich neben mich auf mein Bett und streichelte meinen Rücken. 

,,Kann ich dich was fragen?" ,,Natürlich." ,,Stell dir vor; du warst immer auf dich alleine gestellt, aber es war okay für dich. Du hast dich daran gewöhnt und wirklich jeder ging dir aus dem Weg. Doch wenn dann jemand kommt, und dir helfen will, wieder Kontakt mit der Außenwelt zu bekommen, doch diese Person dich wieder alleine lässt und deinen Mut mitgenommen hat. Was würdest du machen?" Sie sah mich interessiert an und hatte mich nicht einmal unterbrochen. ,,Magst du diese Person?" ,,Nein. Also ja, schon. Aber halt nur freundschaftlich."

,,Dann kämpf für die Freundschaft. Nur weil er dich alleine gelassen hat, heißt es nicht, dass er dich schon hasst." ,,Leicht gesagt. Und woher weißt du, dass es ein Junge ist?" Sie zuckte mit den Schultern. ,,Instinkt. Und wieso bist du nicht in der Schule? Das kannst du dir nicht leisten, das ist dein Abschlussjahr!" Ich seufzte. ,,Schaff ich sowieso nicht, also was soll's?" Sie schüttelte den Kopf. ,,Ich muss jetzt los, zur Arbeit. Aber Mark kommt gleich. Vielleicht könnt ihr ja etwas zusammen machen?"

Nein, nein, nein. Geh nicht! Alles, aber lass mich nicht mit ihm alleine!, bat ich in Gedanken, nickte aber nur. Mark kam hinein und sah uns lächelnd an. Meine Mutter stand auf und wollte hinaus gehen, aber Mark flüsterte ihr noch etwas ins Ohr, was ich aber nicht verstand.

Ich schaute auf die andere Seite, um nicht in Marks  Augen zu sehen. ,,Wieso bist du zu Hause?", fragte er in seinem kalten Ton. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Hat es was mit Harry zu tun?" Ich zuckte mit den Schultern. Auf einmal packte er mich bei den Schultern und schleuderte mich hoch. Ich wolltw mich wehren, doch sein Griff war zu stark. Dann drückte er mich noch gegen die Wand, damit ich mich nicht bewegen konnte.

,, W-Was machst du d-da?"

,,Lass uns Spiele spielen."

-•-•-

Harry P.o.V

Ich wollte Louis hinterherrennen und ihm alles erklären, doch ich konnte nicht. Es tat weh, ihn so zu sehen und zu wissen, dass ich ihm wehgetan habe. Ich meine, ich wollte das genaue Gegenteil erreichen. Ich ging wieder zum Unterricht, welcher schon begonnen hatte.

,, So. Wie ich euch bereits mitgeteilt hatte, werden wir eine Fahrt nach Frankreich machen, um eure sprachlichen Erkenntnisse zu verbessern und damit ihr die Sprache auch im Alltag benutzen könnt, und das ohne Vorbereitungen. Es wird so ablaufen; wir werden gemeinsam nach Paris fahren, wo euch eure Gastfamilien abholen werden. Ihr werdet im 2er Team jeweils in eine geschickt und wir erwarten, dass ihr euch angemessen verhalten werdet. Eure derzeitigen Erziehungsberechtigten werden euch am Ende der Woche eine Art Zeugnis schreiben, welches in die Note dazu kommt. Gibt es noch Fragen?"

Ich seufzte und stützte mich mit dem Ellbogen ab. Viele freuten sich und tuschelten schon, wer mit wem in eine Familie geht. Ich hingegen war nicht sehr begeistert von der Idee. Ich meine, ich habe Französisch schon als Fach und muss die Grammatik und sowas lernen, aber dann noch dahin zu fahren, war etwas vollkommen anderes. Mein Wissen konnte man mit dem eines Siebtklässlers vergleichen.

way out. | l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt