Kapitel 20 - ,, Und du liebst Louis!"

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Harry P.o.V

,, Du schummelst!" Ich lachte leise und schüttelte mit dem Kopf. ,, Du bist ein schlechter Verlierer, Jérôme." Er machte einen Schmollmund und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. Wir spielten grade 'Mensch ärger dich nicht' und ich musste wirklich sagen, dass ich in dieser Runde wirklich Glück hatte, was ihm aber nicht gefiel. Es sah süß aus, wenn er schmollte und mir immer unterstellte, dass ich schummeln würde.

Ich mochte kleine Kinder generell sehr gerne. Sie waren nie sauer auf dich, egal wenn du mal Fehler machst. Die wissen es zwar, aber unterstellen dir nichts und wollen mit dir Spiele spielen. Natürlich könnten die auch sehr nervig werden, aber da musste man dann durch.

Ich würde später auch gerne Kinder haben, am liebsten eine Tochter. Ich habe schon oft an sowas gedacht, auch wenn es für meinen Alter komisch ist. Aber ich träumte immer von einer Familie, mit meinem Mann und unseren zwei Kindern. Wer machte das nicht?

,,Haallo! Du bist!" Ich schreckte leicht auf und sah zu dem kleinen Jungen. ,, Oh, ja, klar." Ich grinste etwas und würfelte dann. ,, Schon wieder eine Sechs?! Irgendwas stimmt mit dem Würfel nicht!" Er nahm den Würfel in die Hand und sah sich jede Seite einzeln an. Ich schüttelte nur lachend den Kopf und bewegte meine Figur. ,, Anfängerglück", murmelte er und würfelte auch.

Am Ende des Spiels räumte er alles zusammen und schob das Spiel unter sein Bett. ,, Jérôme?" ,,Ja?" Ich zeigte auf den Platz neben mich. ,, Hast du schon eine Freundin?"

Mir war natürlich klar, dass er noch im Kindergarten war, aber das kannst du jedem Kind fragen und die werden rot. So wie er jetzt und das sah echt süß aus. ,, Nein..aber da gibt es so ein Mädchen und sie ist hammer hübsch!" ,, Uuuh, Jérôme ist verliebt!" Ich fing an zu lachen und er schlug mir gegen die Schulter, was mich noch mehr zum lachen brachte.

,, Und du liebst Louis!"

Ich hörte auf zu lachen und sehe den Jungen an, welcher mich siegessicher angrinste. ,, So offensichtlich?" Er nickte lachend.

,, Ich dachte nur, dass Louis ein Junge wäre!" ,, Ist er auch", sagte ich schmunzelnd. ,, Weißt du, es ist egal, ob du ein Mädchen, oder ein Junge bist. Es kommt darauf an, was du da fühlst, wenn du diese Person siehst." Ich zeigte auf seine linke Brust, wo sein Herz war, und lächelte ihn an. Er schien zuerst verwirrt, nickte dann aber. ,,Und was ist mit den Kindern?"

,,Das erklärt dir deine Mutter irgendwann mal."

Ich stand auf und wuschelte einmal durch seine Haare. ,, Bis später, Jérôme!"

Ich ging die Treppen runter und hörte Louis und Rose reden. Ich wollte grade ins Wohnzimmer gehen, blieb aber vor der Tür stehen und lauschte einmal.

,, Sie wollen nicht sterben. Sie wollen nur, dass der Schmerz weg ist. Sie wollen genauso wenig sterben, wie jeder andere."

Ich musste schlucken, da ich mit Louis nie über dieses Thema gesprochen habe. Ich wollte ihn nicht so unter Druck setzen, weil ich mir nicht sicher war, ob er dafür bereit ist. Wenn er reden wollte, dann würde er zu mir kommen, dachte ich.

Ich ging ins Wohnzimmer und lächelte Beide an. ,, Bonjour." Ich setzte mich neben Louis. ,, Oh, hallo, Harry", begrüßte mich Rose und lächelte mich an. Louis' Ärmel waren hochgekrempelt und als er sah, dass ich rauf schaute, machte er die wieder runter.

Vertraute er mir nicht?

,, Ich gehe dann wieder hoch." Ich stand auf und ging in das Bad, wo ich mich entledigte und in die Dusche stieg. Das heiße Wasser prasselte meinen Körper runter und ich seufzte erleichtert auf.

way out. | l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt