Kapitel 10 - Nein, er ist wirklich nicht okay.

10.9K 636 63
                                    

| Nein, er ist wirklich nicht okay. |

,,My echo is the only voice coming back. My shadow is the only friend that I have."

,, Stimmt nicht, Lou. Ich bin hier."

Liam. Mein verstorbener Freund Liam.

,, Liam. Bitte, hilf mir. Ich kann nicht mehr, Liam. Wieso bist du tot und konntest nicht bei mir bleiben? Wieso hast du mich damals alleine gelassen? Liam..ich vermisse dich."

,,Ach, Lou. Du weißt, dass es ein Unfall war. Aber bitte, tu dir nichts an. Es gibt Menschen, die dich vermissen würden. Deine Mutter. Deiner Schwester. Tu es denen nicht an, dann wird ihnen etwas genommen. Ich will dich noch nicht so früh hier oben sehen."

,,Liam? Die würden mich nicht vermissen. Ich bin krank. Ich bin ein Psycho. Ich rede mit Toten, bin Magersüchtig und ritze mich. Es gibt keinen Funken Hoffnung mehr in meinem Leben."

Und er ist weg.

Ich schaffe es doch nicht alleine.

Harry P.o.V

Ich sah mich nervös auf dem Schulhof um, auf der Suche nach Louis. Er war seit drei Tagen nicht mehr in der Schule und ich machte mir große Sorgen. Es gingen mir Gedanken durch den Kopf, dass er sich was angetan hätte. Wenn ja, dann war es meine Schuld und ich könnte es mir niemals verzeihen. Zwar hatte ich Mark seitdem nicht mehr wieder gesehen, doch ich machte mir trotzdem Sorgen um meine Schwester. So, wie er drauf ist, hatte er bestimmt den Gedanken, es trotzdem zu tun. Louis würde mir sowieso nicht verzeihen, oder jemals wieder mit mir reden. Aber es reichte mir, zu wissen, dass es ihm gut ging.

,, Harry! Chill' doch mal. Früher kam er auch ohne Hilfe klar." ,,Nein kam er nicht!", antwortete ich wütend, ,, es wurde nur noch schlimmer, und als ich ihm helfen konnte, passiert das!" Die beiden seufzten und strichen mir behutsam über den Rücken. ,, Du hast Recht. Doch du musst dir nicht die Schuld geben. Jeder hat es nicht gesehen", meinte Jude und lächelte mich an. Ich war ihnen echt dankbar, dass sie mir helfen wollten, auch wenn sie Louis nicht sehr mochten und auch gar keinen Grund hatten. Immerhin hatte es denen früher auch nicht interessiert. ,,Du bist einer unseren besten Freunde, und wir wollen dir wirklich helfen, doch wir haben keine Idee, was wir machen sollen", seufzte Niall und nahm seine Hand von meinem Rücken. Ich. zuckte mit den Schultern. ,, Ihr müsst nichts machen, wirklich." Beide schüttelten den Kopf. ,, Wir wollen dich nicht die ganze Zeit so..traurig sehen. WARTET! Ich habe eine Idee!" ,,Und die wäre?"

Wenn Niall eine Idee hatte, musste man wirklich aufpassen, was dabei rauskommt. ,, Tja, das wird eine Überraschung!" Ich seufzte und verdrehte die Augen. ,, Klaut nichts, tut niemandem weh und nähert auch nicht Mark. Oder der Polizei! Wehe!" ,, Hey, was denkst du von mir?", lachte Niall. Jude sah ihn dabei verträumt an, bis ich ihm gegen das Schienbein trat und ihn warnend anseh. Er verstand und nickte. Es klingelte zur Stunde und wir gingen gemeinsam ins Gebäude.

Es klingelte und wir gingen zusammen wieder vom Grundstück. Jude und Niall tuschelten die ganze Zeit, und gaben mir immer wieder warnende Blicke, dass ich bloß nicht zuhören sollte. ,, Harry? Ich fahr mit Jude. Wir müssen noch etwas klären. Du weißt schon..meine Idee." ,,Jaja, ist okay. Aber ich warne euch, we-" ,,JAHA", schrien beide im Chor, ehe sie in schallendes Gelächter ausbrachen. ,, Schon gut..bye, Jungs." ,,Tschüss, Harry." Die beiden gingen zum Parkplatz, ich zur Bushaltestelle. Ich sah, wie der Bus da stand und fing an  zu laufen, doch der Bus fuhr weg. ,, Soll ich dich mitnehmen?" Ein Auto hielt bei mir und als ich genah hineinschaute, sah ich Nick wie er sich leicht zu dem Fenster beugte. ,, Wenn es dir keine Umstände macht." Er schüttelte den Kopf und deutete mir, dass ich einsteigen sollte.

way out. | l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt