Kapitel 27 - Wir sind immerhin Larry.

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Harry P.o.V

,,Sie ist nicht nach Hause gekommen."

Ich musste schlucken. Gemma war nicht zu Hause. Das würde nicht zu ihr passen, ganz im Gegenteil. Sie war immer pünktlich zu Hause, und wenn dann doch was dazwischen kam, sagte sie immer Bescheid.

Ich versuchte in diesem Moment ruhig zu bleiben, doch es gab einfach nicht so viele Gründe, weshalb sie nun nicht zurück gekommen war. Es deutete einfach alles darauf hin, dass etwas passiert war.

Und wenn ja, dann könnte ich es mir niemals verzeihen, nie. Ich war Schuld, was auch immer ihr zugestoßen war. Ich konnte mich einfach nicht von Louis fernhalten. Aber warum auch? Wir lieben uns, da ist nichts falsch dran.

,,Harry? Alles okay?" Louis sah zu mir hoch und ohne, dass ich überlegte, schüttelte ich mit dem Kopf. Ich wollte nicht, dass Louis von alldem mitbekam. Es würde ihn nur noch mehr kaputt machen, aber ich brauchte ihn in diesem Moment dringend.

,,Oh, was ist denn los?" Er setzte sich auf und sah mich an. ,,Es ist wegen Mark." Seine Miene änderte sich sofort und er sah nicht mehr so mitfühlend aus. Er schien glaub ich zu verstehen, was passiert war.

,,Ich glaube, er hat Gemma. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber sonst sagt sie meiner Mutter immer, wenn sie die Nacht woanders ist." Louis überlegte und sah dabei zur Seite. ,,Aber jetzt angenommen, Mark hat sie, wie hat er das in so einer kurzen Zeit geschafft, wieder nach Doncaster zu fahren?"

Er hatte Recht, wie sollte er das geschafft haben? Er hatte sie bestimmt nicht schon früher geholt, sonst hätte Gemmas Freund angerufen, dass sie nicht da wäre.

,,Worauf willst du hinaus?" Ich sah ihn etwas schief an und er verdrehte seine Augen. ,,Na, vielleicht steckt er nicht ganz alleine dahinter! Immerhin muss er sie ja irgendwo verstecken und ich glaube nicht, dass er sie irgendwo alleine lässt, oder sie bei uns im Haus ist."

,,Hm, ja, das ist natürlich logisch." Ich stand auf und ging etwas herum. ,,Wir müssen zurück nach Doncaster, jetzt. Pack deine Sachen, Louis." Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und räumte etwas auf, bevor ich unsere Sachen einpackte. Aber zum Glück hatten wir nicht wirklich was ausgepackt, wir hatten ja leider nicht so viel Zeit.

Ich brachte die ganzen Sachen runter in den Wohnwagen und versuchte das alles zu verstauen. Louis kam mir entgegen und packte die Koffer rein. ,,War das alles?", fragte ich ihn und er nickte. ,,Jap." Wir stiegen beide ein und ich fuhr los.

,,Und was hast du jetzt vor?" Er sah mich an und hatte sich zu mir gedreht. ,,Also ich rufe gleich mal Gemmas Freund an, vielleicht ist sie ja doch bei ihm. Wenn nicht, rufe ich die Poli-." Ich brach ab und überlegte.

Wenn ich die Polizei rufen würde, müsste ich denen alles erzählen. Was ist, wenn seine Mutter uns nicht verstand? Das könnte alles sein.

,,Dann reden wir mit deiner Mutter." Ich sah ihn an und er schluckte. ,,Ich kann das nicht", murmelte er leise und ich seufzte. ,,Louis, das ist wichtig. Denk dran, was er dir schon alles angetan hat. Denk dran, was er dir noch alles antun wird." Er schüttelte mit dem Kopf und drehte sich ganz von mir weg. ,,Du musst es echt zu schätzen wissen, dass ich das alles mache."

Ich lächelte breit. ,,Das tu ich schon lange."

Ich fuhr weiter, doch langsam war es echt so dunkel, dass ich fast nichts mehr sah. Und da ich meinen Führerschein noch nicht lange hatte, beschloss ich, erstmal auf der Raststätte zu parken, sodass wir später weiter fahren würden.

Ich schloss alles sicherheitshalber ab und machte die Jalousinen zu. Ich machte das Licht an und klappte das Bett heraus, während Louis sich umzog. Ich wagte einen Blick zu ihm und grinste leicht.

way out. | l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt