Kapitel 4 - Neuer bester Freund.

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| Neuer bester Freund. |

Louis kam gechillt die Treppen runter, blieb aber abrupt stehen, als seine Augen meine trafen. Er hatte seine Haare hochgegeelt und sich ein passendes Shirt angezogen. Zwar noch alles dunkel, aber er sah viel erwachsener und reifer aus. ,, Oh, Louis, da bist du ja! Das sind Anne und Harry, unsere neuen Nachbarn! Geh doch mit Harry in dein Zimmer, bis das Essen fertig ist!" Es klang eher wie ein Befehl, weshalb Louis nichts sagte und hochging, in der Hoffnung, ich würde nicht mitkommen oder die Treppen stürzen. Falsch gedacht, ich kam liebend gerne mit. Also folgte ich ihm in sein Zimmer und sah mich um. Es war ordentlich. Viel zu ordentlich. Die Sachen waren an seinem Platz, selbst die Schulsachen auf dem Schreibtisch waren gestapelt und sortiert. Das einzige, was mich stört, war der Geruch von Zigaretten. Es lag noch was in der Luft, was ich aber nicht deuten konnte. Ich schaute zu Louis, welcher auf dem Bett lag, die Arme verschrenkt hatte und mir keines Blickes würdigte. Sein Pech. Ich ging noch mehr rein ins Zimmer und entdeckte seine Alben. The Fray, Coldplay, Sleeping with Sirens, James Morrison, Jason Walker..

,,Coole Cd's." ,,Mhm." ,,Ist The Fray deine Lieblingsband? Hast ganz schön viele Alben von denen." ,,Mhm." ,,Ich nehm es mal als Ja." ,,Mhm."

Ich drehte mich zu ihm um und verschrenkte ebenfalls die Arme. ,,Was ist dein verdammtes Problem?" Er hob seinen Kopf und schaute mich fragend an. ,,Okay, antworte mir nicht, bin ich langsam von dir gewohnt." Diesmal nickt er. Ich setze mich auf sein Bett und grinse ihn frech an. ,,Ein Vorteil hat es ja." Ich beugte mich zu ihm runter, so dass sich unsere Lippen kurz streiften. Er realisierte es und schubste mich vom Bett. ,,Spinnst du?!" Seine Augen werengten sich, so das man das Blau nicht mehr sah. ,,Wenigstens redest du jetzt..", murmelte ich und hielt mir den Arm, auf welchem ich gelandet war. Er schnaubte, stellte sich hin und griff nach meinem Arm, um mich hochzuziehen.

Er drückte mich gegen die Wand und schaute mich mit dem gleichen Blick wie vorher an. ,,Jungs! Essen?" Louis schaute zur Tür und ließ mich los. ,,Sag denen einfach, dass wir geredet haben. Verstanden?" ,,Mhm." Wir gingen zusammen runter und setzen uns an den Tisch. Louis war gegenüber von mir und schenkte mir noch einen warnenden Blick. Die anderen setzten sich auch hin und wir fingen an zu essen. Louis' Geschwister, ich glaube diese Fizzy und Lottie, saßen neben mir und grinsten mich die ganze Zeit an. Ich grinste kurz zurück und aß weiter. Aus den Augenwinkeln konnte ich auch erkennen, dass Louis uns beobachte. ,,Und? Versteht ihr euch gut?" Seine Mutter schaute uns beide lächelnd an und wir nickten.

Sie schien sich sehr darüber freuen und strahlte über das ganze Gesicht. ,,Wenn ihr wollte, könnt ihr noch etwas hochgehen. Hier unten ist es sowieso zu langweilig", sagte diesmal meine Mutter und lächelte uns an. Wir nickten, nahmen unsere Teller, welcher wir in die Küche stellten, und gingen wieder in sein Zimmer. Ich wollte mich auf das Bett setzen, doch er tritt mich mit seinem Fuß und zeigte auf den Stuhl. ,,Sehr gastfeundlich", sagte ich und verdrehte die Augen. Ich setzte mich schließlich auf den Stuhl und beobachtete Louis, wie er auf seinem Handy rumtippt.

,,Wieso nennen dich alle einen Psycho?" War das zu direkt? Nah, egal.

Sein Kopf schellte hoch und er sah mich leicht geschockt an. ,,Als wenn du das nicht wüsstest." Seine Miene veränderte sich wieder schlagartig. ,,Nein." ,,Sicher?" ,,Ja." ,,Ich bin anders, mehr nicht. Sonst frag deine ach so tollen Freunde Niall und Judeikas." Ich verdrehte die Augen. ,, Ich habe ja versucht mit dir zu reden, hm? Wir hätten ja Freunde oder so werden können." ,, Und ich habe abgelehnt, oder?", fragte er und lächelte mich kurz an. ,, Nein, du hast mich Schwuchtel genannt." ,, Genau das Gleiche." Ich schnaubte.

,, Wetten, jeder hat mal versucht mit dir zu reden? Um dir helfen zu können, weil du auf einmal so komisch warst? Aber du hast niemanden an dich rangelassen, und das ist dein Fehler. Du kapselst dich ab und versuchst alles auszublenden und zu vergessen. Du willst dir weiß machen, dass es nur dich gibt, niemanden mehr. Und das nur, weil du deine Gefühle, Ängste und Gedanken mit niemanden teilst. Ist das so? Vielleicht denkst du auch, dass dir keiner helfen kann, aber das stimmt nicht." ,, Wow, spielst jetzt einen auf Psychologen oder was?!"

way out. | l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt