Zwischen Strom und Gestank

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~Scott~

Ich werfe den Zwillingen noch einen versichernden Blick zu und trete dann in das Klärwerk ein.

Hinter dem Tor ist ein langer Weg, der direkt zu einem Gebäude führt. Es ist ohne Fenster und ich sehe auch keine Anzeichen von Licht darin.

Bereits mehrere Meter vor der Tür trifft mich ein Schwall des ekelerregendsten Gestanks den ich meiner empfindlichen Nase jemals zumuten musste. Sofort spüre ich wie sich mir der Magen umdreht und ich muss mich darauf konzentrieren nicht hier und jetzt zu erbrechen.

Ich schüttel angewidert den Kopf und denke sofort wieder an Maggie. Ich muss sie retten bevor es zu spät ist und ich werde alles dafür geben, auch wenn es mich mein Leben kostet. "Derek?" frage ich so leise ich kann und bekomme nur ein leises "Hm?" zurück. "Was gefunden?" meine Stimme ist jetzt noch leiser und ich wundere mich ob Stiles überhaupt mitbekommt das wir sprechen.

"Nein. Nichts, aber die Elektrizität wird schlimmer und stärker. Kein einziges dieser Viecher ist hier, ich kann auch keins riechen."

Das ist eigenartig, warum haben sie rund um die Gebäude Wachen und Katunas aufgestellt aber keinen einzigen in dem E-Werk selbst?

Vorsichtig gehe ich tiefer hinein und muss nun meine Augen aufleuchten lassen um etwas in der Dunkelheit zu sehen. Ich bin mir voll bewusst, dass die Katunas hier einen Vorteil haben. Ihre Augen sind denen von normalen Katzen sehr ähnlich, nur besser. Sie sehen auch ganz ohne Licht sehr gut, ich hingegen muss mich konzentrieren alles zu erkennen und nichts davon zu verpassen was um mich herum geschieht. Ich bin mir sicher das eine von ihnen hier ist. Ich kann sie wegen dem Gestank nicht riechen, aber ich spüre ihre Anwesenheit.

"Scott ist alles in Ordnung?" fragt Stiles so leise wie möglich und ich antworte mit einem kurzen "Noch."

Vorsichtig aber schnell gehe ich weiter hinein. Der Geruch ist hier kaum auszuhalten und ich muss mich konzentrieren durch den Mund zu atmen.

Es ist komisch. Ich höre nichts außer meine eigenen Schritte und meinen ruhigen, vorsichtigen Atem. Es ist als wäre ich ganz alleine in diesem langen, kalten Gang. Wer zur Hölle arbeitet hier freiwillig? Das ganze hier schreit förmlich nach Horrorfilm und man wartet nur darauf das ein Mann mit Maske und Kettensäge hinter einem steht.

Ich verdränge den Gedanken schnell wieder und achte auf meine Umgebung. Ich bin kurz vor einer Abzweigung des Ganges. Hier geht es nach links. Nur nach links.

Ich kann nichts wittern und auch kaum etwas sehen, aber ich fühle das etwas hinter der Ecke ist. Es scheint mich nicht entdeckt zu haben, sonst wären sie längst auf mich zu gestürmt, aber nichts. Kein Mucks, kein Ton, kein Geruch.

Langsam, schleiche ich mich an die Ecke heran, ich würde Derek gerne Bescheid sagen, aber ich möchte nichts riskieren und achte darauf nicht zu atmen und so leise zu gehen wie möglich.

Das Fläschchen mit dem Pulver habe ich bereits in der Hand und öffne vorsichtig den Verschluss, inzwischen bin ich 2 Meter vor der Ecke.

Nachdem ich mir das Pulver auf den Handschuh gestreut habe, zähle ich bis drei, hole tief Luft und springe um die Ecke.

Hinter der Ecke sind zwei von ihnen, ein Mann und eine Frau, doch noch bevor sie reagieren können und auch nur den Hauch einer Chance haben Alarm zu schlagen puste ich ihnen das Pulver ins Gesicht und halte dann die Luft an.

Erst sinkt die Frau mit einem dumpfen Schlag zu Boden und nur wenige Sekunden später liegt auch der Mann auf der Erde, quer über der Frau.

"Zwei ausgeschaltet." sage ich leise damit mich niemand hört der sich eventuell irgendwo hier befindet. "Wie sieht es bei euch aus?"

Der Junge Mit Den Roten Augen || Scott McCall FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt