~ Pass bitte auf Eomma auf! ~

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Zum K-Pop zappelnd stehe ich vor dem Herd und bin dabei mir ein Spiegelei zu braten. Es amüsiert mich ein bisschen, zu sehen wie das schwabbelige etwas, langsam aber sicher, zu einem leckeren weiß-orangenen Frühstück wird. Auf den Text der aus dem Radion kam höre ich kaum. Ich verstehe ihn zwar, schließlich kann ich koreanisch, ich habe nur mehr Lust mich zu der Musik zubewegen. Und gleichzeitig auf Musik und Text zu achten bringe ich nicht auf die Reihe, jedenfalls nicht immer.

Leicht schmunzle ich als ich mir mein Spiegelei auf einen Teller lege und mit ihm und meinen Kaffee in das Esszimmer gehe. Dort sitzt schon meine Eomma und starrt verwirrt auf den Bildschirm des Laptops. Verwundert setzte ich mich neben sie.

„Guten Morgen Eomma", begrüße ich sie leise und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich bekomme ein leichtes Lächeln zurück.

„Elara! Du sollst mich doch nicht so nennen. Wie oft soll ich dir das eigentlich noch sagen?", fragt sie mich stirnrunzelnd, woraufhin ich ein leises Glucksen hören lasse. Ich habe nämlich noch nie verstanden was sie an dem Wort 'Eomma' so schlimm findet. Schließlich ist es nur die koreanische Bezeichnung für 'Mama'.

Meine Mutter kommt aus Deutschland und ist somit mit der koreanischen Sprache nicht vertraut. Aber ich nenne sie schon mein 23 Jahre langes Leben so. Mein Vater, der selbst nur halber Koreaner ist wollte schon immer das ich sie so nenne. Also mach ich es.

Während ich schnell mein Essen runter schlinge beobachte ich sie ganz genau. Sie ist um diese Zeit eigentlich sonst nie wach. Außerdem sitzt sie an meinem Laptop was mich noch mehr verwirrt. „Du Eomma, warum sitzt du eigentlich an meinem Laptop und liest dir meine E-Mails durch." Mit einem fragenden Blick durchbohre ich sie eine Weile bis sie antwortet.

„Tut mir leid. Ich war nur so neugierig. Aber ich kann es nicht lesen. Es ist auf koreanisch. Schau!" Sie dreht das Gerät so, dass ich auch auf den Bildschirm schauen kann. Eine Mail ist geöffnet und auf den ersten Blick erkenne ich, dass es sich um eine Antwort handelt auf die ich schon Eine ganze Weile warte. „Ist das deine heiß ersehnte Nachricht?"

Kräftig nicke ich mit dem Kopf. Und ob es sie ist. Schnell fordert mich meine Mutter auf vor zu lesen was da steht. Meine Augen weiten sich ein bisschen und ich lege eine Strähne meiner lila-blau gefärbten Haare zurück.

„Sehr geehrte Frau Cho,

ich freue mich Sie recht herzlich zu einem Vorstellungsgespräch einladen zu dürfen. Ihre Videos mir Ihren eigenen Choreografien haben mich wirklich neugierig auf Sie gemacht und mich eigentlich so gut wie überzeugt, dass Sie die richtige Person für den Job als Choreografin und Personal Trainerin sind. Auch Ihr Talent zur Schauspielerei hat dabei geholfen, da dieses sehr nützlich für unser Entertainment sein könnte.

Wenn Sie es bei unserem Gespräch, am 16.6. um 11 Uhr, nicht komplett vermasseln sind Sie so gut wie eingestellt.

Ich freue mich auf eine positive Rückmeldung von Ihnen

Mit freundlichen Grüßen

Yang Hyun-suk CEO vom YG -Entertainment"

Als ich realisiere was ich da gerade gelesen habe, springe ich quietschend auf und falle meiner, eben so glücklichen, Eomma um den Hals. „Sie wollen mich, sie wollen wirklich mich für den Job", schreie ich schon fast und tippe ganz schnell eine Zusage. 

Tanzen ist mein Leben und ich liebe es, meine Leidenschaft an andere weiter zu geben. Deshalb habe ich mich auf gut Glück beim YG - Entertainment beworben, da ich zufällig erfuhr, dass sie bald eine neue Person für diesen Job brauchen. Und jetzt habe ich ihn so gut wie sicher.

Mir ist bewusst, dass ich meine Familie hier in Deutschland zurück lassen muss. Das stimmt mich schon ein wenig traurig. Aber ich habe die Chance in Südkorea, mit talentierten Leuten zusammen zu arbeiten und vielleicht, als Choreografin groß raus zukommen.

ᵇᵃᵇʸ ᵈᵃⁿᶜᵉ ᶠᵒʳ ᵐᵉ  ɢ-ᴅʀᴀɢᴏɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt