14 - Besuch

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A D R I A N

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A D R I A N

„Adrian, jetzt komm schon! Lass mich nicht im Stich! Ich brauche deine Hilfe!", fleht mich Talia lautstark an.

Frech grinse ich sie an. „Keine Chance", entgegne ich abwehrend. „Wenn du Mikas Herausforderung annimmst, dann ist das dein Problem!"

Meine Freundin stößt ein missmutiges Geräusch aus. „Warum nur, warum, warum ..."

„Den Mist hast du dir selbst eingebrockt. Bedanke dich dafür bei deinem schnellen Mundwerk", feixe ich und weiche Talias Ellbogen aus, welcher sich mir mit rasender Geschwindigkeit nähert. „Aber sieh es mal so: Du und Mika, ganz alleine auf nächtlichem Streifzug ins Waffenlager ..." Ich grinse sie verschwörerisch an.

Talia stöhnt auf und rauft sich ihre braunen Locken. „Aber ... aber wenn Oxa davon Wind bekommt ..."

„Dann kannst du dich auf wochenlange Strafarbeiten gefasst machen. Aber solange du nicht so dumm bist, es wie Kean offen zur Schau zu stellen, dann fällt so ein fehlendes Messerchen ohnehin niemandem auf", mache ich mich über meine ängstliche Freundin lustig. Talia schweigt bei meiner Erwähnung des Vorfalls vor ein paar Monaten nur unterdrückt.

„Es geht nicht um ein Messer?", hake ich überrascht nach. Das habe ich von meiner Freundin nicht erwartet.

Es kommt des Öfteren vor, dass unverarbeitete Klingen, Schleifsteine oder lederne Messerscheiden still und heimlich verschwinden. Meist werden sie von den Kindern geklaut, die sich unter Gleichaltrigen einen Namen machen wollen. Aber die richtigen Waffen, wie Jagdbögen, Macheten mit breiter Klinge, dünne Speere oder grobschlächtige Äxte, lässt jeder außen vor. Über sie wird sorgfältig Inventar geführt. Und wenn etwas fehlt, lässt Oxa noch am selben Tag das gesamte Lager durchsuchen und uns Bezár zusätzliche Stunden schuften, bis sich der Dieb von selbst zur Tat bekennt.

„Nein, nicht das, was du denkst." Talia räuspert sich verlegen. „Mika meinte, ich traue mich nicht, ein Messer zu klauen. Daraufhin ... habe ich erwidert, dass ich ihr und ihren zwei Brüdern liebend gerne neue Messer beschaffe."

Ich kann mein hemmungsloses Lachen nicht unterdrücken. Wenn Blicke töten könnten, hätte mich meine beste Freundin in diesem Augenblick umgebracht. „Verstehe", bringe ich hervor, noch immer bebend vor Lachen.

„Bitte, Adrian, du musst mir helfen! Alleine kriege ich das nicht hin, ohne dass jemand etwas mitbekommt und es Oxa steckt." Talia packt flehend meinen Arm. „Und falls mich morgen wer sieht, wie soll ich, eine Wäscherin, erklären, dass ich plötzlich drei nigelnagelneue Messer besitze?"

„Was erhalte ich im Gegenzug?"

„Ich übernehme eine Woche lang deine Nachtwache."

„Zwei Wochen. Und du machst zusätzlich drei meiner Grenzpatrouillen."

Sie schnaubt entgeistert und stößt verärgert meinen Arm von sich. „Adrian, das ist viel zu viel."

„Wer möchte Mika denn beeindrucken, hm?", erinnere ich Talia. An der Art wie sie die Fäuste ballt, stelle ich mit Genugtuung fest, dass in diesem Deal ich das Sagen habe. „Außerdem ist Oxa zur Zeit nicht besonders gut auf mich zu sprechen. Da muss für mich einiges dabei herausspringen, damit ich ein solches Risiko eingehe." Ich sehe meine Freundin abwartend an. „Also?"

Hoffnung - Ariel & Adrian // pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt