17 - Geständnisse

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A D R I A N

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A D R I A N

„Ich würde so gerne ..." Ariel bricht ab. Unter meiner Hand durchfährt ein nervöses Zucken ihr Bein. „Egal. Vergiss es. Es gibt schon genügend Chaos", meint sie schließlich. Für einen Wimpernschlag meidet sie meinen Blick und ich weiß, dass sie nicht das sagte, was sie ursprünglich sagen wollte.

„Wir stehen das durch. Wir beide. Gemeinsam", spreche ich ihr Zuversicht zu. Unwillkürlich habe ich mich näher zu dem blonden Mädchen gebeugt.

Ein zaghaftes Lächeln hebt ihre Mundwinkel. „Wie am Frühlingsfest", murmelt Ariel. „Das war wirklich mutig von dir, dich so zwischen die beiden Stammesführerinnen zu stellen."

Meine Hand verharrt auf ihrem Knie, leicht. „Du warst diejenige, die alles gerettet hat. Du hast die richtigen Worte gefunden, um die Situation zu entschärfen", entgegne ich.

Sie senkt den Kopf und ich kann gerade noch erkennen, wie sie sich fast beschämt auf die Lippen beißt. Ariels Stimme ist ein Wispern, ein Hauch. „Normalerweise ... normalerweise mache ich das nicht." Einzelne Strähnen haben sich aus ihrem geflochtenen Zopf gelöst und hängen ihr frech ins Gesicht. Ich muss meine Hand zwingen, ruhig auf ihrem Knie zu verweilen. Ich möchte ihr die Strähne hinters Ohr streichen, möchte ihre Wange berühren, ihre Sommersprossen zählen.

„Ich meine, mich so in den Mittelpunkt zu drängen. Nur ... deine Worte vom Fluss schwirrten in meinem Kopf herum. Du warst auf einmal dort mitten auf der Kampffläche und ich ... verspürte das Bedürfnis, auch etwas zu tun."

Als Ariels Lungen Luft einsaugen, hebt sich ihre Brust an. Ihr Atem streicht meine Haut. Zögerliche Fingerspitzen finden meinen Handrücken, voller ängstlicher Zurückhaltung. Mein Herz macht einen unerwarteten Sprung. Ich wage es nicht, mich zu rühren. Dann hebt Ariel den Kopf und sieht mir in die Augen. Mein Puls schießt in die Höhe. Unter ihrem bronzefarbenen Blick kann ich mich nicht zurückhalten.

„Ich fand das unglaublich von dir", kommt es mir über die Lippen, mein Herz schneller als mein Verstand.

Ihre farbigen Lippen teilen sich unvorbereitet bei diesen Worten. Für einen Sekundenbruchteil wird mein Blick wie von selbst von ihnen angezogen. Mit einem Schlag ist die Spannung zwischen uns unerträglich. Die Luft ist schwer und dick und fest und bietet keinen Sauerstoff, für niemanden, weder für mich, noch für Ariel.

Wir sehen uns an.

In ihren Augen liegt ein undeutbarer Ausdruck. Mein Kopf ist voller rasender Gedanken, welche mein Herz durch meinen Körper pumpt und gleichzeitig so leer, wie er nur ohne Sauerstoff sein könnte. Ich will so vieles in diesem Moment tun. Ich will ihre Hand umfassen, will mich ihr nähern, will sie zu mir ziehen, will ...

... will ihre Finger an meinem Unterarm spüren, wie genau jetzt, als sich Ariel zu mir beugt, so nah, bis ich jede ihrer feinen Wimpern erkennen kann, bis ihr Atem mein Gesicht streift, zittrig und erwartungsvoll und bang zugleich. Und nach einem winzigen Augenblick, in dem ich mich nicht von der Stelle rühren kann, berühren ihre Lippen die meinen.

Hoffnung - Ariel & Adrian // pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt