Kapitel 67

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Erzählersicht:

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Langsam wurde Kimiko immer weiter hinunter gezogen. Sie war von Wasser umgeben, spürte die Kühle, während ihr Inneres brannte. Der Schmerz, der von ihrer Schulter ausging, sie ausfüllte, war vergangen. Nur das Gefühl innerlich zu verbrennen blieb. Der Kontrast von diesem und der Kühle die sie umgab war ein Widerspruch in sich. Aber wieso spürte sie es immer noch? War dies nicht ein Traum? Langsam öffnete sie ihre Augen und sah nichts als Dunkelheit. Kimiko hatte lange nicht mehr geträumt und sie wünschte sich das es auch dabei geblieben wäre. Lange dauerte ihr Fall in diese Finsternis. Obwohl sie vom Wasser umgeben war, konnte sie atmen, fühlte sich sicher. Doch vertraute sie diesem Gefühl nicht, belehrten die vergangenen Träume sie eines besseren.
Sie wünschte sich einfach aufzuwachen, doch blieb dies unerhört. Ein Flüstern entstand um sie herum, wurde lauter.
Sie kannte die Wörter, welche sie wiedergaben, aus einem vergangenen Traum.

"Es muss die Seele widerspiegeln,
schau hinein, du wirst erkannt!
Sonst bleibt es nichts als ein Buch mit sieben Siegeln, nicht umsonst wird sie die schwarze Kunst genannt."

Immer wieder erklang dieser geflüsterte Singsang, hüllte und drang in sie ein. Es bereitete ihr unerträgliche Schmerzen, während das Brennen ihren Körper mehr und mehr ausfüllte. Kimiko hielt schreiend ihren Kopf, doch ertönte kein Laut aus ihrem Mund. Das Bild um sie herum änderte sich. Das Flüstern hörte abrupt auf, während sie wie durch eine Wand brach. Das Wasser war verschwunden, während sie sich nun mitten in einem Himmel, schwebend wieder fand. Kimiko atmete schwer, war dankbar das der Schmerz in ihrem Kopf aufhörte. Sie sah sich um und auf die Landschaft unter sich. Ihre Augen weiteten sich, als sie diese sah. Überall waren Schlangen und Wölfe, während in der Luft Adler und Fledermäuse umherflogen. Erst bei näherem hinsehen, konnte sie erkennen das die Tiere miteinander kämpften. Sie bissen sich gegenseitig, töteten sich. Doch setzte etwas anderes ein. Es war als würden vereinzelte Tiere sich schwarz färben und zu Staub vergehen. Immer mehr Tiere verschwanden, nur die Fledermäuse waren noch in der überzahl. Am Boden, löste sich aus der Gruppe der Wölfe ein braun farbener. Er hatte goldene Augen und sah zornig hinauf zu einer der Fledermäuse. Deren Augen wiesen die gleiche Farbe auf wie seine. Beide waren größer als ihre Artgenossen. Die Fledermaus stürzte zu Boden, während sich der Wolf in eine Art Schatten auflöste. Hervor kam eine große Fledermaus, die zu der anderen nach oben empor flog, sie angriff. Beide kämpften miteinander, während immer mehr Tiere um sie herum vergingen. Ein weiterer Wolf löste sich, sah hinauf zu den Kämpfenden. Als die gewandelte Fledermaus den weißen Wolf sah, schrie sie voller Wut und stürzte gen Boden um diesen anzugreifen. Sie nahm wieder ihre Wolfsform an und beide rangelten miteinander. Der weiße Wolf war sichtbar stärker, während der braune unterlag. Der weiße Wolf hatte gesiegt, doch verletzte ihn der andere leicht. Der braune Wolf verging, während der Sieger zu der Fledermaus hinaufschaute. Diese stürzte zu Boden, wollte ihn angreifen. Die zugefügte Wunde schwächte den Wolf, doch stellte er sich seinem neuen Gegner. Er verwandelte sich in einen Adler, flog empor. Beide Tiere kämpften miteinander, während alle anderen inne hielten, zu ihnen hinaufschauten. Die Wunde färbte den Adler schwarz, schwächte ihn. Dies nutzte die Fledermaus um zu siegen. Sie bezwang den Adler, der zu Boden fiel, sich im Flug erneut in einen Wolf verwandelte. Ein anderer, rot/blonder Wolf kam angerannt, sprang hinauf um den Fall des anderen abzuschwächen. Der weiße Wolf lag angeschlagen auf dem Boden, von dem anderen abgeschirmt. Die Fledermaus kreischte und ihre Artgenossen stiegen mit ein. Die Schlangen, Adler und Wölfe, welche noch übrig waren, neigten ihr Haupt, erkannten die Fledermaus als ihren Herrscher an. Doch machten sich nun alle auf, zurück in ihre Reiche. Die zwei Wölfe, die in der Lage waren die Formen der anderen anzunehmen, wurden von der Fledermaus gebannt, eingesperrt. Keiner ihrer Art war mehr übrig, waren die Tiere, welche sich schwarz verfärbten und zu Staub wurden, wie sie. Nur diese wurden von der Dunkelheit heimgesucht. Sie waren allein, die letzten ihrer Art. Obwohl niemand Kimiko etwas erklärte, wusste sie was dort passierte. Es war eine vergangene Schlacht zwischen Dämonen um den stärksten unter ihnen auszuwählen, um den Herrscher zu krönen. Aber warum wusste sie das? Ihr Kopf dröhnte schmerzlich, während sich die Landschaft langsam auflöste. Sie fiel schreiend gen Boden, während das Brennen in ihr wieder zunahm, wenn es überhaupt weniger geworden war. Bilder erschienen vor ihren Augen und es war als würde jemand dessen Bedeutung, deren Geschichte ihr erzählen, als wären es nicht länger ihre Gedanken. Sie schloss ihre Augen, wollte dem entgehen, doch verfolgten sie die Bilder, erschienen ihr im Geiste.
Zwei kleine Jungen, ein rot/blond- und weißhaariger, der eine geliebt vom Vater und ignoriert von der Mutter, während der andere von dieser geliebt und vom Vater verachtet wurde. Intrigen beherrschten ihre Welt, während eine Krankheit ihre Art auszurotten schien. Der Kampf zwischen Vater und Sohn sollte alles entscheiden, den neuen König hervorbringen. Der Jüngere ging als Sieger hervor, wenn auch eine List ihm dazu verhalf. Doch am Ende sollte alles nichts helfen, beanspruchte ein anderer den Thron. Das Bild wechselte zu einem Mann mit langen, weißen Haaren. Er umwarb eine Frau, gewann diese für sich, jedoch war nicht Liebe sein Antrieb. Sie war für ihn Bestandteil eines Plans, welcher nicht aufgehen sollte. Um einen neuen zu erfüllen, nahm er sich noch zwei Frauen. Erniedrigungen, Lügen, falsche Emotionen und das Rennen um den Thron, brachten sechs Kinder hervor. Ihre Mütter waren verschieden, der Vater jedoch gleich. Ein jeder hatte keine leichte Kindheit, dafür hatte der Vater gesorgt, was Hass in ihnen schürrte. Die Augen des Königs lagen auf drei seiner Kinder, doch ging der Plan des Königs wieder nicht auf, sodass er diesen veränderte. Vier Kinder einer anderen Rasse, er zu seinesgleichen machte, einen jeden das Schicksal hart bestrafte. Diese vier waren ihm treu ergeben, befolgten jeden Befehl. Sie waren in der Lage zu fühlen, anders als seine Kinder es je tun könnten. Ein Plan der vor langem geschmiedet, sollte nun beendet werden.
Ein Mädchen wurde geboren, mit einem Herzen was nicht seins. Das Schicksal sie zu ihnen führte, was Leid und Kummer mit sich brachte. Weder Reinblüter, noch Halbblüter konnten sie vor den Ersten retten, doch war es am Ende ihre eigene Rasse, die ihr den Tod brachte.
Die Bilder wechselten so schnell hintereinander, dass Kimiko das Gefühl hatte sich jeden Moment übergeben zu müssen. Das Dröhnen hatte immer weiter zugenommen, während sie dachte das ihr Kopf platzen würde. Doch ließ dieses nun nach, auch die aufkommenden Bilder vergingen und die ihr so fremdartigen Gedanken. Sie war wieder Herr über diese und öffnete leicht ihre Augen. Kimiko verstand nicht warum man sie damit quälte, noch warum sie es wissen musste. Ihr war klar, wen sie da sah. Ihre Augen hatten sich einst in sie eingebrannt. Es war die Vergangenheit der Vampire als sie noch Kinder waren und auch die des Mädchens, welches vor ihr bei ihnen lebte. Doch sah sie auch deren Tod und denjenigen der es getan hatte. Ihr Herz zog sich zusammen, als sie Ryo erkannte. Wieso hatte er sie getötet? Er war so liebevoll und einfühlsam ihr gegenüber. Wie konnte er zu so etwas fähig sein!? Auch erkannte sie den Wolf, der sie angegriffen hatte. Er war derjenige, der den weißen Wolf abschirmte. Doch war das nicht alles. Der rot/blondhaarige Junge hatte die selben goldenen Augen. War er am Ende sogar der Wolf!? Je mehr Kimiko erfuhr, um so mehr Fragen kamen in ihr auf.
Sie fiel noch immer gen Boden, während sich die Landschaft um sie herum immer weiter verzerrte.
Sie vernahm ein Kichern, eines, welches ihr nur all zu bekannt war. Sie sah starr nach vorne, versuchte den Ursprung des Kichern auszumachen. Es wurde immer lauter, schien von überall her zu kommen. Sie spürte ein neues Gefühl in sich aufkommen und zwar pure Angst. Sie vernahm die ihr so bekannte Stimme, aus den vorherigen Träumen.

Diabolik Lovers ~ Wenn die Finsternis dich beherrscht / Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt