Kapitel 20

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Erzählersicht:

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Es war dunkel um sie herum, wie schon so oft in der Vergangenheit. Doch war es anders als sonst. Kimiko sah sich um, nichts war auszumachen in dieser Finsternis. Langsam ging sie weiter, einen unsicheren Schritt vor dem anderen. Das war nicht der Traum, der sie sonst quälte. Doch war sie sich bewusst, dass es ein Traum war. Oder... war sie gar tot? Hatte Ayato sein Werk vollendet? Es gab Menschen, die nicht wussten das sie träumten, doch gehörte Kimiko zu denen, die sich genau darüber immer bewusst waren. Doch jetzt in diesem Moment, war sie sich nicht sicher. Immer weiter ging sie, als ein grelles Licht vor ihr auftauchte. Sie ging auf dieses zu, schritt hindurch. Es blendete sie und sie kniff ihre Augen zusammen. Langsam öffnete sie diese wieder und sah sich um. Sie stand vor einer Villa, alt und heruntergekommen. Sie war riesig und die kalten Mauern strahlten etwas unheimliches aus, etwas gefährliches. Eine Art Turm thronte hoch auf und ein rundes, verziertes Fenster schien das einzige zu sein, was diesen mit Licht erfüllte. Wie von allein ging sie hinein, wurde angezogen. Sie war nicht Herr über ihren Körper. Sie konnte nur zusehen wie ihre eigenen Beinen sie immer weiter hinein in diese Villa führten. Sie stand nun mitten in dieser, alles war verfallen und es roch vermodert. Keine der unzähligen Zimmer war durch Türen verschlossen. Alle gaben offen preis, was ihr Inneres beherbergte. Fenster waren zersprungen oder erst gar nicht vorhanden. Leicht schien das Licht durch diese und spendete etwas Trost, ließ sie ihre Umgebung erkennen, wahrnehmen. Nur Farbrester oder Tapetenfetzen ließen erahnen, wie die kalten Wände mal ausgesehen haben. Bilder zierten die kahlen Wände, doch waren sie zerrissen, zerstört. Alte Holzschränke, Tische oder Stühle standen verlassen und allein in vereinzelten Zimmern. Sofas waren zerstört und deren Inneres drang wie Eingeweide nach aussen, verbreiteten sich auf den Boden. Alles war verstaubt und trist. Dennoch ging Kimiko immer weiter, die einzelnen Zimmer betrachtend. Sie kam zu einer Treppe, die nach oben führte. Deren Holz war vermodert und jede Stufe die sie betrat, ächzte unter ihrem Gewicht. Dennoch ging Kimiko weiter nach oben. Ihr Inneres schrie sie solle umkehren, wegrennen. Doch gehorchte ihr Körper nicht. Immer weiter ging sie, während ihr Herz in ihrer Brust unaufhaltsam rasend schlug. Sie hatte Angst weiterzugehen und wollte das es aufhörte. Sie wollte nicht weiter ins Innere dieser verlassenen Villa vordringen, doch gab es kein Entkommen mehr. Oben angekommen, fand sie wieder Flure und verlassene Zimmer. Kam es ihr nur so vor, oder war das Innere riesig, im Gegenteil zum Äußeren der Villa. Kimiko hatte das Gefühl beobachtet zu werden und ein Schauer lief über ihren Rücken. War sie hier wirklich allein? Sie kam zu einem großen Raum und ihre Beine blieben stehen, gaben ihr die Kontrolle zurück. Kimiko sah sich um... Teppichfetzen zierten den Boden, auf dem verstaubte alte Möbel standen. Es war unheimlich, doch erkannte sie über sich das runde, bunte Fenster, was sie von draußen schon sah. Aber wie war das möglich? Dies hier war gewiss kein Turm oder irrte sie sich? Konnte sie sich überhaupt noch auf ihre Wahrnehmung verlassen? Diese Gedanken rasten wie eine unbändige Flut durch ihren Kopf. Das Dröhnen setzte schmerzlich ein und Kimiko musste leicht Stöhnen bei diesem Gefühl. Doch ließ ein Geräusch sie aufschrecken. Sie vernahm das Rascheln von Sachen. Langsam drehte sich Kimiko in die Richtung aus der dieses erklang. Ihre Augen weiteten sich. Vor ihr wurde der Raum von einer kleinen Erhöhung geteilt, wie eine Art Bühne lag diese vor ihr. Ein altes, verstaubtes Klavier stand dort oben auf den zerstörten, hölzernen Boden. Doch war dies nicht der Grund, warum sich Kimiko ihre Augen weiteten. Sie starte zu einem Punkt über dem Klavier. Dort hing an Seilen von der Decke herab, ein Mädchen. Ihr Körper war gefesselt, während Blut von diesem tropfte. Kimiko war sich nicht sicher ob diese noch lebte. Sie ging einen Schritt auf diese zu, als das Seil zu Schwingen begann. Es löste sich von der Decke und das Mädchen viel mit einem lauten, dumpfen Knall auf den Boden. Dort lag es regungslos und Kimiko rannte aus Reflex zu ihr, doch blieb sie stehen als sie deren Stöhnen, Atmen hörte. Es war kein gequälter Laut, es klang so das es ihr eine Gänsehaut bereitete. Das Mädchen lag auf dem Boden der Bühne und Kimiko sah wie am Rand eine schwarze Flüssigkeit hinunter ran. Diese ging von dem Mädchen aus. Sie lag inmitten dieser schwarzen Flüssigkeit und Kimiko war klar, dass es sich definitiv um kein Blut handelte. Das Stöhnen nahm zu und man hörte wie sich das Mädchen die Fesseln abschüttelte, welche klatschend in die Flüssigkeit fielen. Sie streckte ihre Arme, wobei es unmenschlich aussah, waren die Bewegungen anders, verkehrt. Kimiko hatte Angst und wollte nur weg aus diesem Alptraum. Sie ging langsam rückwärts, froh darüber das ihr Körper ihr wieder gehorchte. Ihre Augen waren starr auf dieses Mädchen gerichtet, was leise vor sich hin kicherte. Sie hob ihren Kopf und sah nun zu Kimiko. Diese atmete schwer ein, als sie das Gesicht dieses Mädchens sah. Da wo die Augen hätten sein müssen, sah man nur zwei schwarze Löcher. Ihre langen braunen Haare hingen ihr halb ins Gesicht und ihr Mund war zu einem bösartigen Grinsen verformt, woraus spitze Zähne sie anfunkelten. Kimiko stoppte der Atem, war das dort definitiv kein Mensch. Das Wesen richtete sich langsam auf, doch bestand dies darin, dass sich ihre Gliedmaßen unnatürlich verbogen. So hockte es nun dort, das Gesicht auf Kimiko gerichtet. Man hörte das Kichern und sah nun wie eine lange Zunge aus dem schwarzen, breiten Mund glitt. Kimiko hatte große Angst und tat das was ihr Instinkt ihr sagte, schon drängte. Sie rannte um ihr Leben. Sie rannte hinaus aus diesem Zimmer und hörte das Poltern hinter sich. Das Wesen krabbelte Kimiko hinter her und war nicht gerade langsam. Es folgte ihr und krachte beim herauskommen aus dem Zimmer gegen eine Wand, doch störte es sich nicht daran. Es setzte Kimiko nach, welche den Flur entlang Richtung Treppe rannte. Kimiko spürte wie ihr Herz in der Brust hämmerte. Sie kam bei der Treppe an und rannte nach unten, während das Holz wieder gefährlich unter ihr ächzte. Sie vernahm unentwegt das Kichern hinter sich, welches irre, krank erklang. Als sie die letzten Stufen erreichte, gab eine nach und Kimiko verlor ihr Gleichgewicht. Sie kam hart auf dem Boden auf und spürte den Schmerz der ihren Körper durchzog. Konnte das hier überhaupt noch ein Traum sein? Sie hörte in der Ferne eine leise Stimme... was sagte diese bloß? Kimiko vernahm nun eindeutig die Worte die zu ihr drangen.

"Bitch Chan..."

Raito! Kimiko war sich nun sicher das es seine Stimme war und jetzt gerade in diesem Moment wünschte sie sich mehr als alles andere, dass er hier bei ihr wäre. Sie wollte sich gerade aufrichten und in die Richtung der Stimme laufen, als sie das Poltern vernahm. Sie drehte sich und saß nun auf dem Boden. Sie sah nach vorne zur Treppe und musste mit ansehen, wie dieses Wesen, Stufe für Stufe auf sie zu krabbelte. Kimiko ihre Augen waren vor Angst weit aufgerissen und sie rutschte panisch nach hinten. Das Wesen kam immer näher, doch war Kimiko ihr Körper wie gelähmt vor Angst, um weiter zu fliehen. Wieder vernahm sie Raito seine Stimme und drehte panisch ihren Kopf in dessen Richtung. Es schien, als würde der Flur von dort aus von Licht durchdrungen werden. Doch war sie hier noch immer in der Finsternis gefangen. Sie schrie seinen Namen, als würde nur das sie noch retten können. Da spürte sie es... Schmerzen. Sie sah wieder nach vorne und in die schwarzen Löcher des Wesens, welches sich daran machte und über sie drüber kroch. Es schlitze mit seinen zu Krallen geworden Händen ihre Beine auf. Blut drang nach aussen und lief darüber. Es leckte zufrieden stöhnend dieses ab, während Kimiko sich nicht mehr rühren konnte. Sie wurde nach unten gepresst, festgenagelt. Das Wesen saß auf ihr und Kimiko schrie vor Angst, während sie versuchte dieses von sich wieder runterzubekommen. Das Wesen umfasste mit seinen kalten, blutigen Händen ihr Gesicht und starrte aus seinen schwarzen Löchern in Kimiko ihre Augen. Diese kniff diese nun zusammen und wollte einfach nur noch das es endete. Das Wesen leckte genüsslich mit seiner langen Zunge über Kimiko ihre Wange. Es beugte sich nach vorne und legte gleichzeitig Kimiko ihren Hals frei. Es rammte seine Zähne in ihr Fleisch und Kimiko schrie vor Schmerz. Ihre Augen waren weit aufgerissen, dem Licht, welches immer näher kam, zugewandt.

Kimiko:"Raito..."

Dies war das Letzte, was Kimiko von sich gab, als die Finsternis sie endgültig einhüllte.

Dies war das Letzte, was Kimiko von sich gab, als die Finsternis sie endgültig einhüllte

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Diabolik Lovers ~ Wenn die Finsternis dich beherrscht / Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt