Kapitel 92

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Kimiko...

Ich starrte regelrecht zu diesem Mann, der mich zu kennen schien und immer weiter auf mich zukam. Seine Worte ließen mich aufhorchen, verängstigten mich sogar. Wer war er verdammt!? Ich überlegte doch war ich mir sicher ihn noch nie zuvor gesehen zu haben, noch kam mir seine Stimme bekannt vor. Er sah noch immer zu mir und ich erkannte das er schwarze Haare hatte... alles war so gut wie schwarz in dieser Dunkelheit, Kimiko! Meine Gedanken waren ein reines Durcheinander und ich hatte das Gefühl den Boden unter meinen Füßen jeden Moment zu verlieren. Doch waren es seine Augen die mich beunruhigten, meinen Körper dazu brachte sich immer mehr anzuspannen. Sie schimmerten unnatürlich, leuchteten immer wieder in ihrer purpurnen Farbe auf, als würden die Sterne selbst sich in ihnen widerspiegeln. War er ein Vampir!? Ich musste an die Augen der anderen denken, wenn diese in der Vergangenheit genau so leuchteten, doch war es... anders. Auch wenn der Umstand von funkelnen oder leuchtenen Augen schon an sich absurd war, so passte es zu ihnen. Ja, die Vampire hatten an sich eine komplett andere Aura, eine der man nur allzu leicht verfallen und die einen gleichzeitig von einem zum anderen in Angst versetzen konnte. Was das anging hatte ich in den letzten Wochen und Monaten genug Erfahrung sammeln dürfen, gewollt als auch gezwungen, doch war er anders. Er wirkte so wie ich, wie jeder andere Mensch und seine Augen passten einfach nicht zu ihm... das wäre dann aber auch das kleinste Problem Kimiko!
Ja, ich musste mich zusammenreißen verdammt! Ein Fremder kam bedrohlich auf mich zu und ich machte mir Gedanken über sein Äußeres! Du hast sie nicht mehr alle Kimiko, also konzentriere dich auf das wesentliche und zwar von hier zu verschwinden, wenn möglich in einem Stück!
Ich wich automatisch einen Schritt zurück und zuckte zusammen, als ich den Rand des Steges unter meinen Füßen spürte. Ich sah aus Reflex kurz zu dem Wasser welches still unter mir lag, als könnte nichts in der Welt dieses brechen, als würden nur die unzähligen Sterne dieses bewohnen und die Erlaubnis haben dort einzutauchen. Ich tat es schon wieder... was stimmte bitte nicht mit dir Kimiko!? Meine Gedanken schienen sich von jedem noch so kleinen Detail ablenken zu lassen, aber warum verdammt!? Warte, lag es an ihm!? Beeinflusste er mich etwa!? Ich schüttelte den Kopf und wandt meinen Blick von dem Wasser ab, um überhaupt wieder etwas klar im Kopf zu werden und sah wieder zu ihm. Verdammt, er hatte ein gutes Stück an Distanz zurückgelegt und ich stellte entsetzt fest, dass ich in der Falle saß. Auch wenn bislang nichts passiert war, so ahnte ich das diese Person dort nichts Gutes im Schilde führte und bei weitem nicht auf ein Gespräch aus war.
Es war eher wie eine innere Stimme die genau zu wissen schien das ich hier weg musste, jene, welche mir in der Vergangenheit schon Dinge zuflüsterte die ich unmöglich wissen konnte.
An sich ein Umstand der mich beunruhigen sollte, aber war das alles gerade unwichtig. Diese Situation hier erforderte meine ganze Aufmerksamkeit, also halte dich verdammt nochmal auch daran Kimiko! Meine Gedanken rasten hin und her, überlegte ich was ich tun könnte um zu entkommen. Der Steg war nicht groß genug als das ich mich an ihm vorbeidrängen könnte, noch wusste ich wie stark er war, warum ich den Gedanken ihn ins Wasser zu schubsen beiseite schob. Ich starrte weiter zu ihm, hatte ich gerade nur das eine Bedürfnis und zwar jede noch so kleine Veränderung in seiner Bewegung wahrnehmen zu müssen. Obwohl er bis ins Gesicht maskiert war und ich nur seine Augen sehen konnte, so hatte ich das Gefühl sein Grinsen auf mir zu spüren. Ja, seine Augen selbst schienen völlig amüsiert darüber mich in diesem verwirrten und ausweglosen Zustand vorzufinden... zumindest das hatte er mit den Vampiren gemein. Seine ganze Körperhaltung, seine bedrohlich aufleuchtenen Augen und der Umstand das er kein weiteres Wort zu mir sprach, trugen nicht dazu bei das ich mich beruhigte, gar entspannte.
Er war komplett in schwarz gekleidet, glich einem Schatten in der Nacht was seine Wirkung auf mich noch verstärkte. Du musst dir was einfallen lassen Kimiko, egal was, aber tue es verdammt nochmal! Ich blickte über meine Schulter auf den See. Dieser Fremde hatte mich mittlerweile fast erreicht und ich überlegte welche Chancen ich hätte, wenn ich einfach ins Wasser springen würde um ans Ufer zu schwimmen. Ich schätzte diese als sehr gering ein, aber zumindest wäre es eine Möglichkeit, eine um ihm zu entkommen.

Diabolik Lovers ~ Wenn die Finsternis dich beherrscht / Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt