×Sechs×

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Jimin:

Die letzten Tage flogen an mir vorbei und nun ist es bereits Freitag. Yoongi sitzt in Mathe neben mir und bearbeitet gelangweilt, jedoch in beeindruckender Geschwindigkeit, die gestellten Aufgaben. Die letzten Tage hat der Andere mich ignoriert und ich bin mir sicher, dass er von meinem Besuch heute Nachmittag nichts weiß. Yoongis abweisende Art geht vielen gegen den Strich und das merkt man auch. Wenn er so weiter macht, findet er seinen Kopf bald in der nächsten Kloschüssel wieder. Ich hab ihn gewarnt, doch er hört mir ja nicht zu.
"Starr nicht so.", ertönt seine tiefe Stimme und ich zucke erschrocken zusammen.
"Mache ich doch gar nicht.", schmolle ich und sehe auf mein Blatt. Yoongi brummt nur.
Arsch.
Ich sehe wieder zu meinem Sitznachbar und dieser hebt seinen Kopf und sieht mich mit hochgezogen Augenbrauen an.
"Was?", fragt er nur.
"Eine Frage.", beginne ich und Yoongi verdreht die Augen.
"Und die wäre?"
"Kannst du mir das erklären?" Dabei deute ich auf mein Matheheft.
"Nein." Und damit sieht er wieder auf sein Heft.
"Bitte, Yoongi.", quengel ich.
"Ich habe deine Frage beantwortet. Jetzt lass mich in Ruhe."
"Bitte~"
"Frag wen anders.", brummt er.
"Yoongi, komm schon." Doch der Angesprochene verdreht nur die Augen und sieht wieder auf sein Blatt.
"Yo-"
"Gibt es ein Problem, die Herren?", fragt Herr Im, als er vor uns zum stehen kommt.
Yoongi nickt.
"Kann ich woanders sitzen?", fragt er.
"Warum das denn?", fragt der Mathelehrer verwundert.
"Ich kann mich hier nicht konzentrieren."
Verwundert sieht unser Lehrer zu mir und ich zucke mit den Schultern. Normal sorge ich für keinerlei Probleme. Wie jeder andere werde ich das ein oder andere Mal für zu viel Reden ermahnt, aber das war's auch.
Er sieht sich noch einmal in der Klasse um und wendet sich wieder an meinen Nachbarn: "So schlimm wird es schon nicht sein. Und jetzt arbeitet." Dabei sieht er vorallem mich an. Trotzdem kann ich es nicht lassen Yoongi siegessicher anzugrinsen.
Mich wirst du so schnell nicht los.
Als der Lehrer wieder hinter seinem Pult steht höre ich den Älteten eine Beleidigung nuscheln und sehe ihn wieder an. Warum weiß ich nicht. Vielleicht weil ich ihn schön finde. So wie ein Mann einen Mann eben schön findet, nichts ernstes. Er hat vieles, was ich gerne hätte, aber auch vieles, was mir Sorge bereitet.
"Jimin, Augen zu deinem Blatt.", ermahnt mich Herr Im und ich sehe Yoongi aus dem Augenwinkel grinsen.
Du sitzt trotzdem noch hier, Min.

***

"Jimin, komm bitte! Wir wollen los!" Schnell renne ich den Flur entlang, meine Eltern stehen schon fertig in der Tür. Meine Mutter trägt eine schöne Bluse, Hyunseung hat sich, bestimmt auf den Wusch meiner Mutter hin, in ein Hemd gezwängt und Jiyoung trägt wie ich ein einfaches Polohemd.
'Einen guten Eindruck machen' hat meine Mutter gesagt.
Yoongi kann ich doch eh nicht mehr umstimmen, auch wenn ich die Hoffnung selbst noch nicht aufgegeben habe. Zusammen gehen wir an unseren Kombi vorbei und laufen über den Bürgersteig.
"Benehmt euch.", weist meine Mutter uns ein.
"Wir sind keine Sechs mehr.", meint mein kleiner Bruder genervt.
"Ich weiß. Die Mins sind nur sehr vornehme Leute."
Und wir sind Chaoten.
"Kann man von ihren Sohn nicht gerade behaupten.", sage ich beiläufig.
"Wenn ihr so etwas dort bitte unterlassen könntet.", meint meine Mutter erneut.
"Ja.", seufzen wir und tauschen einen genervten Blick.
Zwei Straßen weiter kommen wir an einem großen, modernen Haus an. Wir gehen den Steinweg zur großen Haustür hoch, meine Mutter richtet schnell ihre Bluse, sieht uns noch einmal prüfend an und klingelt. Hyunseung dreht sich zu mir um und formt mit dem Lippen ein 'Frauen'.
Das tut er immer, wenn Mama mal wieder versucht sich mit anderen Frauen zu vergleichen, wie es, wie er meint, alle anderen Frauen auch tun. Muss sich in seiner zweiten Ehe ja auskennen, der Mann. Die Tür wird geöffnet und eine Frau mit strengen Dutt, Bluse und Rock steht vor uns. Trotzdem lächelt sie uns warm an. Mir entgeht nicht, dass sie trotz des gut aufgetragenen Make-ups müde aussieht, so wie Yoongi es immer tut.
"Guten Tag. Kommt doch bitte rein.", lächelt sie und lässt uns vorbei. Wir ziehen unsere Schuhe aus und Frau Min, wie sie sich vorgestellt hat, führt uns ins Wohnzimmer.
"Setzt euch doch. Essen ist bald fertig." Wir setzen uns auf das Sofa und ein Mann kommt in den Raum, während Frau Min in der Zeit Getränke holen geht. Der Mann, welcher sich als Herr Min vorstellt, ist ebenfalls streng gekleidet und seine harten Gesichtzüge sehen ebenfalls müde aus, jedoch nicht so freundlich wie bei seiner Frau. Frau Min kommt wieder ins Wohnzimmer und gibt mir mein Wasser.
"Yoongi, komm bitte runter! Die Parks sind da!", ruft sie die Treppe hoch. Sie setzt sich neben ihren Mann auf das Sofa, welches gegenüber dem steht, auf welchen meine Eltern und Jiyoung sitzen. Kurze Zeit später höre ich Schritte und Yoongi kommt ins Wohnzimmer. Erschrocken gefriert er in seinen Bewegungen und sieht mich eindringlich an.
Sein Vater räuspert sich und der Ältere schüttelt einmal den Kopf, ehe er ein Lächeln aufsetzt. Nun bin ich erstaunt, denn ich war mir sicher, niemals Yoongis erhobene Mundwinkel zu sehen.
"Guten Tag, mein Name ist Min Yoongi.", stellt er sich dem Rest meiner Familie vor.
Passt ja mal gar nicht zu dir.
Auch meine Familie stellt sich vor und nachdem die Erwachsenen sich eine Weile unterhalten haben, bittet Yoongis Mutter uns ins Esszimmer. Wir kommen in einen kleinen, schlicht gehaltenen Raum mit großen Fenstern und einem langen Tisch.
"Nur für besondere Anlässe.", erklärt Frau Min. Aus vorherigen Gesprächen habe ich herausgefunden, dass Frau Min als Sekretärin in einem großen Unternehmen arbeitet und ihr Mann eine Kanzlei einer großen Kette leitet. An Geld scheint es den Mins sicher nicht zu fehlen. Frau Min verlässt das Zimmer und kommen mit einem Wagen, der mit mehreren Tellern bestellt ist, wieder. Jeden, außer Yoongi, wird ein Steak hingestellt und ein kleiner Salat.
Geil, hat meine Mom noch nie gemacht.
"Guten Appetit.", lächeln die Mins und meine Familie, inklusive mir, sehen zu Yoongi und seinem kleinen Salat.
"Ich mag mein Fleisch gerne durch.", lächelt er.
Meine Eltern nicken und wir fangen an zu essen.
"Dein Essen sollte nun auch fertig sein.", meint Frau Min und Yoongi steht auf.
Er kommt mit einem leicht abgebrannten Stück Fleisch in den Raum.
Ruhig essen wir weiter, doch mir entgeht nicht, wie Yoongi sein Fleisch eher erneut tötet, als es zu essen.
Durch, was?
"Jimin? Könntest du mit Yoongi die Teller in die Küche bringen?", fragt meine Mutter.
"Und bitte den Nachtisch holen. Ja, Yoongi?" Ihr Sohn nickt, zusammen stellen wir die Teller auf den Wagen und gehen aus dem Raum. Ich schiebe den Wagen hinter Yoongi her, der die Küche ansteuert.
Dort angekommen öffnet er direkt die Spülmaschine, doch mein Blick bleibt an einem Zettel hängen, der am Kühlschrank befestigt ist.
"Du hast einen Ernährungsplan?"
________

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Langweilig, I know ✋🏻
Aber ich mag es nicht, wenn in meinen Geschichten alles so schnell geht.

Ich hoffe es gefällt euch trozdem :)✋🏻

Was ist momentan eigentlich euer lieblingssong?

Also mir haben es die beiden neuen Winner Songs ja richtig amgetan😍😍😍
Ich liebe sie😍

Bis zum nächsten mal✋🏻🐶

Koemie

Not made for love || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt