+Dreiundvierzig+

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Jimin:

„Was hast du denn da an?"
Vor Schreck hätte ich fast mein Handy fallen lassen. Jungkook steht in meinem Zimmer und hat die Arme vor der Brust verschränkt.
„Hab ich in meinem Schrank gefunden.", sage ich und zucke mit den Schultern.
„Das Ding sieht aus, als wäre es schon Jahrhunderte alt."
Fast hätte ich ihn dafür angeschnauzt, da er es wagt so auf Yoongis Pullover hinab zu sehen, doch das würde merkwürdig wirken. Auch wenn ich ein wenig genervt bin, weil er mich davon abhält Yoongi anzurufen. Ich will ihn nicht noch länger warten lassen.
„Was macht du eigentlich hier?", frage ich also.
„Dich besuchen? Meinen besten Freund, falls du das vergessen hast."
Seine Stimme klingt ein wenig eingeschnappt und als ich zu ihm aufsehe, sehe ich, wie er mit krauser Stirn zu mir hinab schaut.
„Wann haben wir das letzte mal einen Netflix-Marathon zusammen gemacht, huh? Der werte Herr war wohl zu beschäftigt dafür. Drei Mal hast du mir in den letzten Wochen abgesagt und ein Mal hast du mich alleine in der Spielhalle sitzen gelassen."
Er schnaufte laut, als er eine Pause einlegte.
„Zum Glück war jemand freundlich genug und hat mich bei sich und seinen Freunden mitspielen lassen, weil ihnen eh eine Person gefehlt hat. Er war nett, aber das kannst du ja nicht wissen, denn du hast ja nicht mal gemerkt, dass du mich sitzen lassen hast!"
Er wird immer lauter, ist ganz aufgebracht.
„Warum hast du denn nichts gesagt, Jungkook?", frage ich so ruhig wie möglich, doch dies scheint bei ihm den Geduldsfaden endgültig zum reißen.
„Weil ich gehofft habe, dass du es selbst bemerkst, du Idiot! Ich habe gehofft, du würdest selbst bemerken, wie scheiße du mich die letzten Wochen behandelt hast, doch du weißt es nicht einmal!"
Ehe ich auch nur reagieren kann, greift er nach einem meiner dreckigen Shirts und wirft es mir ins Gesicht.
„Du merkst gar nichts!"
Es fliegt noch ein Shirt.
„Nichts!"
Es hört sich an, als ob seine Stimme bricht.
Er klingt gekränkt. Er wirkt ganz schwach.
„Jungkook."
Ich will auf ihn zu gehen, doch er wirft meine Jogginghose nach mir, sie trifft mich direkt im Gesicht.
„Fick dich, Jimin."
Er dreht sich um, will zur Tür gehen.
Es tut weh seinen besten Freund so zu sehen. Ich weiß nicht, was los ist. Er kann unmöglich nur wegen mir so drauf sein.
„Jungkook!"
„Wir sagen uns alles, Jimin, alles. Wir waren immer für einander da und dann kommt so ein dahergelaufenen Typ dazu und du lässt mich fallen, einfach so. Ich brauche dich, Jimin, gerade jetzt."
Als ich wieder in sein Gesicht sehen kann, sehe ich die wenigen Tränen, die über seine Wangen rollen. Er weint. Ich habe Jungkook vor Jahren das letzte Mal weinen sehen.
„Ich wollte nur kurz herkommen und vielleicht einen Film sehen, aber- ach vergiss es. Ich hau ab."
Er streicht sich schniefend die Tränen aus dem Gesicht und geht.
Ich sollte ihm folgen, doch mein Körper bewegt sich kein bisschen.

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Sorry für die lange Pause.

Ich habe im Moment richtigen Blackout für all meine Storys.

Not made for love || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt