Jimin:
"Ich achte auf meine Figur.", antwortet Yoongi und räumt einen Teller in die Spülmaschine.
Ich mustere Yoongis dünnen Körper und runzel die Stirn.
"Dann solltest du lieber ein wenig mehr essen."
Yoongi erstarrt kurz und für einen Moment entgleitet ihm sein kalter Gesichtsausdruck.
Schmerz.
Da hast du einen wunden Punkt getroffen, Park.
Doch ich muss nur blinzeln und schon sehe ich wieder in seine kalten Augen.
"Ich ernähre mich ausgewogen und gesund. An meiner Ernährung ist nichts falsch.", erklärt er monoton.
"Hab ich ja auch nie verleugnet.", sage ich abwehrend.
"Und genug ist es auch."
Auch wenn ich es ihm nicht glaube, nicke ich und will ihm mit dem Geschirr helfen.
"Ich kann das alleine. Geh.", befiehlt er mir.
"Ich helfe dir."
"Geh.", meint er erneut.
"Nein, ich helfe."
"Gott, warum bist du nur so stur?", fragt er aufgebracht.
"Verpiss dich.", fügt er hinzu.
"Nein.", sage ich fest.
"Dann mach es doch alleine.", faucht er und drückt mir eine Gabel in die Hand. Er steht auf und will die Küche verlassen.
"Willst du deinen Gast nun den Abwasch überlassen.", frage ich und verschränke die Arme vor der Brust.
Yoongi dreht sich ruckartig um und ich sehe wie er gerade sämtliche Beleidigungen auf mich feuern will , es jedoch unterdrückt. Er schließt kurz die Augen und atmet tief durch.
"Park Jimin, verlasse diese Küche oder ich tue es."
Genervt stoße ich Luft durch die Nase aus und gehe aus der Küche.
Soll er doch machen.
Ich komme wieder im Esszimmer an und setzte mich an meinen Platz.
"Wo ist Yoongi?", fragt Frau Min.
"Er meinte, er kommt nach.", lächel ich. Frau Min nickt und redet mit meiner Mutter. Herr Min unterhält sich überraschenderweise mit meinem Vater über Fußball.
Mein Vater war ein riesen Fan von diesen Sport. Ich habe es ein halbes Jahr lang versucht, es danach jedoch gelassen. Ist einfach nicht's für mich.
"Du gehst also mit Yoongi in die selbe Klasse?", lächelt Frau Min. Ich nicke.
"Versteht ihr euch?", fragt sie weiter.
"Ich versuche es.", antworte ich ehrlich.
"Yoongi ist ein sehr unzugänglicher Junge. Das war er schon immer. Wir wissen, dass er lieber zurück möchte, aber-" Noch bevor Frau Min weiter reden kann ertönt die tiefe Stimme ihres Mannes.
"Er muss sich damit abfinden, nun hier zu sein.", erklärt er seiner Frau kühl.
"Ich habe auch nie das Gegenteil behauptet. Außerdem habe ich mit Jimin geredet.", sagt Frau Min genervt.
"Du musst aufhören den Jungen so zu verhätscheln."
"Tue ich doch gar nicht. Es ist bloß Sorge."
"Wie er nun Freunde findet oder nicht sollte nicht unsere Sache sein. Er ist alt genug." Wie kann dieser Mann nur so über seinen eigenen Sohn sprechen? Will nicht jeder das Beste für seine Kinder?
Meine Familie und ich sitzen stumm und geschockt daneben. Das 'perfekte' Familienleben ist wohl doch nicht so perfekt.
"Natürlich geht es mich was an! Was ist wenn er an die Falschen gerät? Ich will nur, dass er glücklich ist." Nun wird Frau Min lauter.
"Dann hättest du uns nicht hier herschleppen sollen! Aber das Leben ist ja kein Wunschkonzert, was?", fragt er verächtlich.
"Wir sind für Yoongi hier. Wir mussten hier her!", sagt sie verzweifelt.
"Mussten? Du wolltest es doch so unbedingt! Yoongi hätte es auch dort geschafft. Aber es geht immer alles nur nach deiner Nase."
Frau Min springt auf.
"Wie redest du mit mir?"
"Ich sage die Wahrheit." Herr Min bleibt ruhig am Tisch sitzen.
"Willst du mir damit sagen, dass du das Leb-" Sie stoppt, als Yoongi die Tür aufstößt und einen Wagen mit Nachtisch in den Raum schiebt.
Er mustert seine Eltern kurz und geht auf seinen Stuhl zu.
"Hört auf euch vor unseren Gästen zu streiten.", meint er monoton. Erst jetzt scheinen seine Eltern unsere Anwesenheit wieder zu bemerken. Frau Min sieht in das geschockte Gesicht meiner Mutter und wird rot.
"D-Das tut mir außerordentlich Leid.", entschuldigt sie sich. Langsam setzt sie sich wieder.
"Und Papa hat recht. Mischt euch nicht in meine Angelegenheiten ein.", meint er.
"Die Küche ist nebenan. Ich habe alles gehört und ich würde es begrüßen, wenn ihr solche Diskussionen nicht vor anderen Leuten führen würdet.", fügt er hinzu.
Seine Mutter sieht ihn ganz aufgelöst an.
"Yoongi Schatz, das tut mir so leid."
"Lass gut sein, Mama." Er steht auf.
"Ich habe keinen Hunger mehr." Der Älterr sieht zu meinen Eltern und verbeugt sich.
"Schönen Tag noch."
"Yoongi, nehm den Nachtisch wenigstens mit.", versucht es seine Mutter. Ihr Mann schnauft.
"Yoongi, du bleibst hier. Was ist das denn für ein benehmen?", sagt er streng.
Yoongi dreht sich wütend um.
"Benehmen? Wer hat vor ein paar Minuten noch vor unseren Gästen über unser Privatleben gestritten? Erzählt ihr mir nichts über Benehmen.", sagt er aufgebracht und dreht sich um.
"Ich glaub das nicht." Herr Min steht wütend auf, doch ich tue es ihm gleich.
"I-Ich gehe schon.", meine ich.
"Der Sturkopf lässt eh nicht mit sich reden."
"Das hat er von dir.", sagt seine Frau abwertend.
Bevor ich mir den nächsten Streit anhören kann, verlasse ich das Esszimmer. Jetzt muss ich nur noch Yoongi finden.
Nachdem ich das halbe Haus durchsucht habe, öffne ich eine Tür im oberen Geschoss.
Bingo.
Eindeutig das Zimmer des Jugentlichen. Die Wände sind Grau und Weiß und überraschenderweise sieht das Zimmer nur halb so luxuriös aus, wie der Rest des Hauses. Außer dem Flachbildschirm an der Wand, scheint es sich von der Einrichtung auch nur wenig von meinem Eigenen zu unterscheiden. Ich erblicke Yoongis Gestalt auf Bett. Er liegt eingekuschelt in seiner karierten Bettdecke.
Schläft er?
Ich klopfe an den Türrahmen und Yoongi hebt den Kopf.
"Was willst du denn hier?" Dieses mal klingt seine Stimme nicht so kalt und abweisend wie sonst. Er hört sich traurig an. Er sieht traurig aus.
"Bist du ok?", frage ich und schließe die Tür hinter mir.
"Das geht dich nichts an." Er hat sich immer noch nicht gefasst.
Ich gehe auf ihn zu und bleibe vor seinem Bett stehen.
"Willst du reden?", frage ich.
Yoongi lässt den Kopf zurück ins Kissen fallen und ich setzte mich an den Rand seines Bettes.
Plötzlich fängt Yoongis dünner Körper an zu zittern und er schluchzt auf.
Ich habe mir den Jungen, den ich in dieser Woche als kalt und abweisend kennengelernt habe, nie so zerbrechlich vorstellen können.
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Not made for love || Yoonmin
Фанфикшн[On Hold] HIV Substantiv [das] haːʔiːˈfa̱u̱/ Abkürzung von „Human Immunodeficiency Virus" (Erreger der Immunschwächekrankheit Aids). |BoyxBoy- Don't like it, don't read it.
