×Achtundzwanzig×

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Yoongi:

Wohlig ziehe ich an einer der Kippen, welche Namjoon mir an seinem letzten Tag hier gebracht hat. Er heißt es zwar nicht gut, aber er weiß, dass ich wohl spätestens zwei Tage später aus dem Krankenhaus ausgeblückst wäre, um mir welche zu holen.
Nun sitze ich in dem kleinen Park vor dem Krankenhaus. Ich darf die nächsten Tage endlich hier raus. Wenn mein Arzt mich mit dem Ding erwischen würde, wäre ich dran, aber es hält mich trotzdem nicht davon ab. Im Moment hatte ich eh viel zu wenig davon. Jimin hat mich fast durchgehend in Beschlag genommen und das ich Krank war, hat mich auch daran gehindert. Ich war ans Bett gefesselt, schon bevor ich ins Krankenhaus kam.
Dieses Krankenhaus bringt nichts gutes mit sich. Jetzt habe ich seit unserem zweiten Kuss kaum noch mit ihm geredet. Ich tue immer so als würde ich schlafen. Jimin hat mein Spiel natürlich schon durchschaut. Dumm ist er nun auch nicht. Aber trotzdem sagt er nie was. Er sitzt stumm neben dem Bett. Oftmals mehrere Stunden, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ich weiß, ich tue ihm weh. Er muss sich benutzt und verarscht fühlen, aber meine Angst ist viel zu groß. Ich könnte mit ihm keine Beziehung eingehen und genauso darauf würde es doch hinauslaufen.
Völlig gestresst nehme ich noch einen tiefen Zug, lege den Kopf in den Nacken und puste den warmen Rauch aus.

"Yoongi!"
Sofort schnellt mein Kopf zum Ursprung der Stimme. Als ich in seine tiefen braunen Augen sehe, macht mein Herz einen Sprung. Und genau da befindet sich das Problem.
"Sag mal spinnst du?" Er versucht nach der Zigarette zu greifen, doch noch bevor seine Hand in Berührung mit der beiden Glut kommen kann ziehe ich sie zurück.
"Pass auf.", flüstere ich und drücke die gerade mal bis zur Hälfte abgebrannte Kippe in dem Aschenbecher neben mir aus.
Jimin lässt sich neben mich fallen und sieht schweigend auf seine Hände, während er mit seinen Fingern spielt. Mir ist schon klar, dass er Angst hat, ich würde ihn weiter abweisen, aber nun muss ich mich der Sache stellen.
"Willst du heute so tun, als wärst fu taub?", fragt er leise und sieht nicht auf. Auch wenn wir gerade an der frischen Luft sitzen, wirkt sie so dünn und es ist erdrückend. Die Stimmung zwischen uns ist kalt. Es fühlt sich an wie zu Beginn, nur noch viel schlimmer, denn nun verbindet uns etwas. Jetzt ist es zu spät um einen Rückzieher zu machen. Ich bin eingeknickt und jetzt muss ich auch dazu stehen. Ich kann ihm nicht mehr die kalte Schulter zeigen. Er weiß, das bin ich nicht. Er weiß, wie ich wirklich bin und das bereitet mir Angst. Ich bin schwach und er ist meine Schwäche.
Zögernd greife ich nach seiner Hand und umschließe sie mit meiner. Wieder druchfährt ein Zucken meinen Körper, als er seinen berührt.
Jimin sieht zu mir auf. In seinen dunkelen Augen schimmern Tränen und sofort zieht sich mein Herz zusammen. Ich wollte das nie. Gott, hätte ich mich ihm nie geöffnet, dann hätte ich ihn auch nicht verletzt. Ich bin der Falsche. Ich werde nie der Richtige für ihn sein.
"Es tut weh, wenn du mich nicht ansieht, nicht mit mir redest. Es tut weh einfach nur neben dir zu sitzen, während du mich ignorierst."
Ich drücke seine Hand fester. Sie fängt an zu zittern. Ich bin nicht der Richtige für ihn, ich war es nie und werde es auch nie sein.
"Ich mag dich doch so sehr, Yoongi."
Aber ich war auch schon immer ein Egoist.

"Ich dich doch auch."

Not made for love || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt