Kapitel 1

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"Alter, was wollen Sie eigentlich von mir?!" Genervt rollte ich mit den Augen.

"Ich...ähm, also ich verlange eine Antwort auf meine Frage!"

Mrs Aberforth schien sichtlich nervös. Sie rückte sich mit zitternder Hand die Brille auf der Nase zurecht, nur um danach ein Taschentuch aus ihrer olivefarbenen Jacke zu ziehen und sich die Stirn zu wischen.

"Ich verlange eine Antwort auf meine Frage!",äffte ich sie nach.

Das Ganze war einfach zu komisch. Ich setzte ein fieses Grinsen auf.

"Sie können mich mal.",ich schnaubte belustigt auf, als ich ihr die Worte förmlich ins Gesicht schleuderte.

"Also... nein, das muss ich mir nicht bieten lassen! Auf, gehen Sie zum Direktor!" Sie fing ja schon fast an zu heulen.

Genüsslich packte ich meine Sachen zusammen; das gemeine Grinsen war immernoch nicht aus meinem Gesicht gewichen.

Die Aberforth schaute mir fassungslos hinterher, als ich langsam aus dem Raum schlenderte und gähnend die Tür hinter mir zuschlug.

1 Stunde danach
"Mann Dad, was kann ich denn dafür,wenn diese scheiß Lehrer zu dumm für diese Welt sind?!", ich schaute ihn ungläubig an.

"Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein!",zischte Robert, mein Dad, wohlgemerkt.

"Alter, was denn? Bisher hat es dich dich auch nicht interessiert, ob ich von einer Schule geflogen bin, oder?!" Ich war richtig angepisst.

Der hatte doch keine Ahnung, ich hatte halt keinen Bock auf Schule und den sonstigen Scheiß.

Ich wollte frei sein und mein Leben leben.
So wie fast jeder andere Teenager in meinem Alter auch.

Nun grummelte Dad irgendetwas, das wie Nachspiel oder so, klang.

Wütend zischte ich:"Jaja, du mich auch..."

Zuhause wartete Mum schon auf uns.
Ich wollte wie immer auf mein Zimmer verschwinden, meine Tür abschließen und meine Musik extra laut aufdrehen.

Doch Mum stellte sich mir in den Weg.
Ungläubig starrte ich sie an.

"Alter, was soll das denn jetzt bitte werden?!"Genervt rollte ich mit den Augen.

Ich wollte mich an meiner Mutter vorbeidrängen, aber die kalte Stimme meines Vaters ließ mich innehalten.

"Kara. Wir wissen, dass es dir im Moment nicht sehr gut geht-" Ich schnaubte.

"Aber deine Mum und ich können schließlich auch nichts dafür." Er zögerte.

"Na los, spucks schon aus bevor du dich noch daran verschluckst."

Ich hatte gerade so keinen Bock auf ein Gespräch mit meinen Eltern.

Dad warf Mum einen unsicheren Blick zu.

Dann fasste er sich ein Herz und holte tief Luft.

"Wir haben beschlossen, dich auf ein Feriencamp zu schicken. Deine Mutter und ich sind wirklich am Ende und brauchen eine Pause. Du wirst morgen mit dem Bus dorthin fahren, es dauert einen Monat und da morgen Ferien sind dürfte es kein Problem geben."

Nun sah er mir endlich in die Augen.

"Kein Problem?!", echote ich.
"Doch, da ließe sich Einiges aufzählen. Mhh...mal überlegen..."
Meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.
"Ich hab so kein Bock mehr, mir alles vorschreiben zu lassen!", brüllte ich so plötzlich, dass meine Mutter erschrocken zusammenzuckte und einen panischen Blick mit Dad wechselte.

Ich wirbelte herum und stampfte in mein Zimmer.

Dort sank ich auf mein Bett und raufte mir meine langen braunen Haare, die mir bis zum Bauchnabel reichten.

Dazu meine klaren blauen Augen und die helle Haut, auf der winzige Sommersprossen zu sehen waren.

Viele Jungs schauten mir auf der Straße hinterher, aber ich wollte mich nicht mit ihnen abgeben.
Sonst fingen sie noch irgendwann an zu sabbern.

Nicht nur deswegen wollte ich nich mit niemandem treffen.

Ich war einfach ein Einzelgänger.
Ich musste von niemandem abhängig sein und wollte es auch nicht.

Und eigentlich sah ich die Liebe nur als Schwäche, denn auch so konnte man nicht richtig frei sein.

An meiner Tür klopfte es.
"Nein.",murrte ich.

Aber vielleicht hatte das Camp sogar gute Seiten an sich.

Ich würde meine Eltern erst mal nicht mehr sehen und während des Aufenthalts konnte ich ja noch immer einfach nicht erscheinen.
Außerdem würden meine Eltern den Koffer sonst selbsthändig packen und an die Bushaltestelle bringen, wenn nötig vermutlich auch so zusammengeschnürt wie ein Paket.

Also stand ich auf, riss die Tür auf und zog den Koffer, den meine Mum in der Hand hielt, aus ihren Armen.

Allerdings nicht ohne ihr noch einen finsteren Blick zuzuwerfen.

Dann warf ich die Tür wieder zu und begann zu packen.

Hi Leute,
Ich hoffe euch gefällt mein "Buch" und ich würde mich sehr über Kritik freuen.
Auch gerne über Negatives.

~Larissa~

Luzifer's GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt