Kapitel 13

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Ich war so geschockt und verwirrt, dass ich zuerst keinen klaren Gedanken fassen konnte. Aber dann klingelte es bei mir: Jake küsst dich gerade! Wenn du ein scheiß Verhältnis mit Karma hast, wird Simon doch so sehen, also scheuer Jake eine und mach ihn danach zur Schnecke!
Gedacht, getan:
Ich löste mich ruckartig, schubste ihn von mir und sah mich erstmal um.
Da war wirklich Simon. Er sah sehr verletzt aus und wandte sich ab.
Karma, ich hasse dich! Und du, Schicksal, bist auch nicht besser!
Das Glück wird zu ungerecht verteilt!
Also drehte ich mich langsam und drohend Jake zu, der sich nun verlegen am Hinterkopf kratzte.
In dem Moment hob ich meine Hand und scheuerte ihm so heftig eine, dass sein Kopf zu Seite flog und seine Wange sich schon rot färbte.
Aber bevor er etwas sagen konnte, brüllte ich laut los:
"Sag mal, geht's noch?! Ich hab einen Freund und-"
Aber Jake schnippte nur unbeeindruckt mit den Fingern und sagte laut:"Nein. Jedenfalls nicht richtig! Das habt ihr nur vorhin ausgemacht, um-"
"Nein, haben wir nicht! Du hast uns nur die Vorlage dafür gegeben! Danach haben wir-"
"Achso, ja klar! Das habt ihr es danach bestimmt noch abgesprochen und geklärt!", höhnte er.
"Ja, haben wir, du dämlicher Fettsack!"
Ich wollte ihm mal noch nicht unter die Nase halten, dass er ein Badboy ist, und sich jedes Mädchen krallt, das nicht freiwillig vor ihm wegläuft!
Das würde nur sein ohnehin schon überdimensional großes Ego fördern.
"Simon und ich sind seit 10 min zusammen und du machst schon alles kaputt, nur weil du es nicht haben kannst, dass ein Mädchen schon vergeben ist!"
Mir schossen die Tränen in die Augen und ich wirbelte herum.
"Simon! Simon, wo bist du? Bitte Simon!"

     Sebastian's POV
Ich sah Kara gerade, die auf dem Weg zum Waschraum war. Ich musste mit ihr reden. Leider auch mit Jake.
Ich musste wissen, was er hier wollte.
Aber davor musste ich unbedingt die Sache mit Kara regeln.
Ich wollte gerade laut Kara's Namen rufen, als ich sah, dass Jake hinter einer Ecke hervortrat und Kara an sich zog. Und dann küsste er sie hart auf den Mund!
Ich reagierte mit unverholener Fassungslosigkeit.
Wie konnte er es wagen?!
Reg dich wieder ab! Jake hat es mit Kara zu tun und nicht mit einer daher gelaufenen Schlampe!
Das stimmte. Wahrscheinlich würde sie gleich richtig austicken und ihm eine Ohrfeige allerersten Grades verpassen.
Gelassen blieb ich stehen und sah mir alles weiter aus der Ferne an.
Und wie aufs Stichwort löste Kara sich von ihm, schubste ihn weg und knallte ihm eine.
Davor hatte sie sich aber noch umgeschaut. Dabei hatte sie Simon entdeckt, der sich nun verletzt abwandte und ging.
Aber ich musste trotzdem lachen.
Jake hatte es so dermaßen verdient!
Aber dann stürmte sie wütenden davon und schrie verzweifelt nach Simon.
Scheiße! Dafür musst du Jake eine runter hauen!
Ich lief wütend auf ihn zu und als er mich hörte, drehte er sich überrascht zu mir um. Dann breitete sich ein fettes Grinsen auf seinem Gesicht aus.

            Simons POV
Wütend sprintete ich zum See. Hatte Kara mich gerade ernsthaft betrogen?! Wir waren noch nicht mal eine halbe Stunde zusammen, und schon knutscht sie mit Jake rum. Ich habe sie völlig falsch eingeschätzt.
An dem Tag, an dem wir auf der Lichtung übernachtet hatten ( also gestern...) da hatte sie ihr Schutzmauern fallen gelassen. Sie hatte die harte und undurchdringliche Maske abgelegt und war gefühlvoller geworden.
Ich wusste nicht, wie lange sie es noch so ausgehalten hätte. Jeder Mensch braucht Liebe. Und Zeit.
Zeit um sich fallen zu lassen. Um man selbst zu sein, ohne anderen etwas vorzuspielen, das nicht echt war.
Das nur dazu da war, um in einem besseren Licht zu erscheinen.
Atemlos ließ ich mich am See Ufer an einem alten Baum hinabrutschen und begann dort haltlos zu schluchzen.
Es kam selten (!) vor, dass ich weinte und wenn es dann mal vorkam, dann hatte es auch einen driftigen Grund.
Und dieser Grund war gerade Kara.
Ich liebe sie. Mehr wusste ich nicht.
Aber alle Menschen stellten andere in einem schlechteren Licht da, um die eigene schlechte Seite zu verbergen, ohne dass man davon erzählen musste.
Jeder macht Fehler.
Und meiner war, mich in Kara zu verlieben.
Eigentlich wusste ich von Anfang an, dass es nicht gut war, mich in so jemanden zu verlieben.
Kara's Herz musste erst richtig auftauen.
Es hatte jahrelang gelitten und ich dachte, ich könnte ihr helfen.
Ich dachte, sie würde mich vertrauen und mich an sie heran lassen.
Ich musste Kara später sagen, dass sie mich in Ruhe lassen soll. Das Pflaster musste mit einem Ruck abgerissen werden. Und zwar ohne ihre Entschuldigungen.
Ich hatte mich wohl in ihr getäuscht.
Und jetzt musste ich leiden.

             Kara's POV
Scheiße Mann, wo war Simon bloß?!
Ich musste mit ihm reden. Ihm sagen, dass Jake mich geküsst hatte und nicht ich ihn!
Aber dazu musste er mir zuhören.
Und dazu musste ich ihn finden.
Noch was?
Nein....ich denke nicht....doch, ich muss ihm sagen, dass er mir sehr wichtig ist und ich ihn liebe.
Also, nur mal so zum mitdenken: -Du musst Simon finden.
-Dann musst di dich mit ihm unterhalten.
-In der Unterhaltung willst du ihm sagen, dass dir alles so furchtbar leid tut, Jake dich geküsst hat und dass du ihn liebst.
Genau. Und dann werde ich Jake zwingen, Simon zu sagen, dass er mich geküsst hat!
Toller Plan...
Leck mich!
Ich bin du!
Ich hasse mich!
Gut, dass du das mal einsieht. Immerhin hast du Simons Herz gebrochen!
Ich seufzte und bleib stehen. Es war wahr. Alles. Alles was meine innere Stimme mir erzählt hatte, stimmte.
Ich hatte Simon zur Unkenntlichkeit verletzt. Ich war wie Sebastian.
Nur, dass ich liebe.
Das gab mir die neue Kraft zum weiterrennen, die mir gerade noch gefehlt hatte.
Ich rannte zum See und fand ihn schließlich dort.
Er saß an einem Baum und hatte den Kopf im den Armen vergraben.
Sein Körper wurde regelmäßig von heftigen Schluchzern bewegt.
"Simon.", flüsterte ich so leise, dass ich erst dachte er hätte mich nicht gehört.
Er regte sich nicht und sein Körper wurde auch nicht mehr von heftigen Schluchzern bewegt.
Dann sprang er so plötzlich auf die Füße, dass ich einen leisen Schrei ausstieß und einen Schritt zurück sprang.
Wütend zischte er: "Was willst du Kara? Mir sagen, wei leid dir alles tut? Das du zu mir zurück willst? Das kannst du vergessen! Ich habe dich völlig falsch eingeschätzt! Ich will nicht s mehr von dir! Das ist vorbei!" Mit diesen Worten stürmte er zurück zum Lager.
Und ließ mich allein, mit meinem Herz, das in tausend Splitter zersprungen war.

Hey Leute, hier ist das nächste Kapitel ;)
Ich hoffe es gefällt euch; ich selbst bin eher unzufrieden damit...

Naja, egal :)
Niemand ist unfehlbar...

*Larissa*

Luzifer's GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt