(Einen Tag danach, als alle wieder im Camp sind...)
Kara's POV
Ich wurde von ein paar einzelnen Sonnenstrahlen, aus dem Schlaf zurück in die grausame Realität gerissen.Ich drehte meinen Kopf, in der Hoffnung, wieder meine wunderschöne, sorglose Traumwelt besuchen zu können.
Ohne Erfolg.
Wütend richtete ich mich im Schlafsack auf und sah zu Kira.
Sie schlief noch seelenruhig und obwohl ich jetzt ziemlich gerne eine Person (wach!) neben mir hätte, die mich auch ohne Worte verstand, weckte ich sie nicht.
Ich suchte leise frische Kleidung und Unterwäsche zusammen, dann schlich ich leise aus dem Essenszelt.
Ich wollte am liebsten nur noch vergessen.
Alles vergessen, das mit Sebastian zu tun hatte.
Ich hätte mich nicht gnadenlos in ihn verliebt und könnte jetzt ein unbeschwertes Leben führen.
Aber ich hatte mich bereits in ihn verliebt.
Es war zu spät.
Und obwohl ich mir so sicher war, dass ich niemals mit ihn zusammen sein könnte, würde ich heute mit Simon Schluss machen.
Danach würde ich mein Leben weiter leben.
So gut es eben ging.
Aber mit Kira und den anderen Girls würde ich mich weiterhin treffen.
Ich genoss eine lange heiße Dusche und danach wickelte ich mir mein Handtuch eng um meinen Körper.
Heute war der letzte Tag.
Und irgendwie war ich erleichtert.
Ich würde die anderen nicht mehr sehen, und so vielleicht schneller vergessen können.
Aber mit Kira würde ich auf jeden Fall in Kontakt bleiben.
Da heute wie gesagt der letzte Tag war, hatte Peter beschlossen, dass wir heute alle Kanu fahren würden, und zum Schluss am Lagerfeuer eine kleine Party zu veranstalten.
Ich seufzte auf.
Wie lange war ich nicht mher auf einer richtigen Party gewesen?
Ich trocknete mich ab, zog mich um und band meine feuchten Haare zu einem lockeren Dutt.
Dann lief ich wieder ins Essenszelt, um mir eine Portion Müsli zu richten.
Niemand war da und selbst Kira schlief noch.
Stirnrunzelnd kramte ich in meiner riesigen Reisetasche nach meiner Armbanduhr.
Als ich sie endlich unter einem Berg von Klamotten gefunden hatten, warf ich einen Blick darauf.
Es war erst kurz nach sechs!
Ich hatte ja auch noch ewig geduscht.
Seufzend machte ich mich über mein Müsli her und lief dann zum Fluss.
Um genau zu sein zu der Lichtung, auf der Simon und ich damals übernachtet hatten.
Simon.
Ich musste mit ihm Schluss machen.So verliebt am Anfang ich auch war, diese Gefühle galt nun ausschließlich Sebastian.
Selbst wenn er es nicht erwiederte.
Wir waren uns die letzten Tage gnadenlos aus dem Weg gegangen und ich hatte nicht das Gefühl, dass jemals ein besseres Verhältnis zwischen uns herrschen würde.
Gedankenversunken und mit gesenktem Kopf lief ich den kleinen Schotterweg zum Fluss hinunter und bemerkte nicht, wie ich gegen eine Person lief.
Ich stieß einen kleinen Schrei aus, aber bevor ich Bekanntschaft mit den spitzen Kieselsteinen machen konnte, schlossen sich zwei starke Arme um meine Taille und hielten mich fest.
Bitte lass es nicht ihn sein!
Er hätte mich nicht aufgefangen!
Durch diesen lächerlichen Gedanken beschwingt, sah ich hoch und blickte geradewegs in zwei tiefbraue Augen.
Simon!
Perfekt, ich wollte sowieso noch mit ihm reden.
Ich fing leise an zu reden: "Danke, erstmal."
"Gerne. Für dich tue ich alles. Das weißt du doch hoffentlich, oder?"
Er grinste schief, aber ich konnte ihm nicht in die Augen sehen.
Simon nahm mein Gesicht in die Hände und wollte mich küssen, aber ich wehrte mich und wand mich verzweifelt in seinen Armen.
Er hielt inne und ich nutzte das, um ihn sanft, aber bestimmend ein wenig von mir wegschob.
"Ja. Das weiß ich." Leider. "Denkst du... Können wir kurz reden?", fragte ich und deutete in Richtung Fluss.
Simon nickte verwirrt und ich packte ihn einfach am Arm und zog ihn mit mir.
Am Fluss angekommen setzten wir uns auf einen nahe gelegenen Baumstamm, der wohl von einer starken Flut, trotz seiner kräftigen Wurzeln, ausgerissen wurde.
Als ich immernoch nichts sagte, schaute Simon mich erwartungsvoll und auffordern an.
Wenn das nur so einfach wäre!
"Ich... ich habe mir in den letzten Tagen viele Gedanken gemacht. Über dich und mich. Und mir ist klar geworden, dass die Tage, die ich mit dir verbracht habe, einige der schönsten in meinem Leben waren."
"Aber wo ist denn das Problem? Wir können doch noch mehr dieser Tage zusammen ver-"
"Nein. Das geht nicht!", unterbrach ich ihn schnell.
"Warum nicht?" Simons Stimme war nun ein winziger Hauch von Misstrauen beigefügt.
"Weil... weil ich verwirrt bin. Ich weiß nicht, wie ich mit dieser Lage umgehen soll. Ich hatte noch nie in meinem Leben einen richtigen festen Freund. Und das, was ich am Anfang unserer Beziehung gefühlt habe, ist jetzt nicht mehr da. Verstehst du, was ich dir damit sagen will?" Ich konnte es nicht laut aussprechen.
Simons Kiefer spannte sich an und seine Augen wurden so kalt wie seine Stimme, als er plötzlich aufsprang.
"Du machst mit mir Schluss."
Ich nickte vorsichtig und fügte hinzu: "Es tut mir leid."
Simon lachte wie ein Irrer, laut und plötzlich auf.
"Es tut dir leid? Es tut dir leid? Mir tut es auch leid Kara. Ich weiß von dir und Sebastian. Eure Blicke sagen alles. Aber es tut mir nicht leid für dich, oder für mich. Es tut mit leid für Sebastian. Denn du gehörst mir, und ich werde dich solange quälen, bis Sebastian bricht.", hauchte er mir leise ins Ohr, bevor er mit einer Windböe ins Nichts verschwand.
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Sooo, heute mal ein kürzeres Kapitel :)Das Buch ist bald zuende; es kommen nur noch ein paar Kapitel, der Epilog, Danksagung, bla bla bla.
So was halt ;)^Larissa^
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Luzifer's Girl
Teen FictionEin Sommercamp. Eine sture 17- jährige. Eine Menge Gruppenzwang und zugegeben- ein paar nette Leute. So sah mein Leben momentan aus. Man beachte, dass dabei noch nicht meine problematischen Eltern, die Schule und ein Junge, der mir das Leben zur Hö...