Kapitel 27

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                 Kara's POV
Willst du ihm diese Frage wirklich stellen?

Das schoss mir durch den Kopf, als Sebastian meiner Aufforderung folgte und wieder zurück kam.

Ich scharrte mit meinen Füßen nervös im Gras und wich immernoch seinem Blick aus.

Dann fasste ich einen Entschluss; wenn er nein sagte, dann wüsste ich, wie es um meine Gefühle stand.

Aber es wäre besser, wenn er bejahen würde, damit du alle Möglichkeiten ausschließen kannst.

Ich sah endlich in Sebastians Augen und verlor mich beinahe wieder in dem unergründlichen Grün.

"K-küss mich."

Schweigen.

Schweigen und Herzrasen.

Schweigen, Herzrasen und tödliche Nervosität.

Wollte er nicht? Ich dachte, er liebt mich??

"A-also nur wenn d-du willst, a-aber-"

Ruckartig brach ich den Satz ab und wirbelte herum.

Sebastian sollte meine Tränen nicht sehen, schon gar nicht, wenn er nichts von mir wollte.

Fuck, was hast du getan?!

Ich wollte gerade wieder aus dem kleinen Wäldchen treten, als ich Sebastians Stimme hörte.

"Warte. Gerne. Ich meine...ähm ja...also... komm her."

Ich wischte mir meine Tränen schnell aus dem Gesicht und stieß ein seltsames, freudlos erleichtertes Geräusch aus und rannte dann auf Sebastian zu.

Ich warf mich ihm in die Arme und sofort umschlossen sie mich sanft, aber stark.

Dann nahm Sebastian mein Gesicht sanft in seine großen Hände und malte mit den Fingern kleine Kreise auf meine Wangen.

Meergrün traf auf Eisblau.

Unwillkürlich streckte ich mich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme um Sebastians Hals.

Er beugte sein Gesicht zu mir herunter, da er mich um einiges überragte, und küsste mich schließlich.

Ich erwiderte den Kuss ohne zu zögern und zog Sebastian noch ein Stück zu mir hinunter.

Seine Lippen waren sanft und fühlten sich ungewohnt gut auf meinen an.

Ganz anders als der Kuss mit Simon. Besser.

Du solltest dir jetzt keine Gedanken um Simon machen!

Am Anfang blieb unser Kuss scheu und zurückhaltend, aber das änderte sich schnell.

Sebastians Lippen bewegten sich nun drängender auf meinen und ich tat es ihm gleich.

Ich konnte nicht anders.
Obwohl ich noch nie einen Jungen geküsst hatte (abgesehen von Simon), wusste ich, dass es richtig war.

Ich vertiefte den Kuss noch mehr und glitt zögernd mit der Zunge über seine Unterlippe.

Sebastian keuchte leise und zog mich noch enger an sich.

Am Ende streiften seine Lippen noch einmal sanft über meine Wangen, meine Nase und nochmal kurz über meinen Mund.

Dann lösten wir uns voneinander und bei seinem Anblick musste ich einfach grinsen.

Ich hatte unbewusst mit meinen Händen seine dunklen Locken so zerzaust, dass sie in einzelnen Strähnen vom Kopf abstanden.

Du siehst garantiert nicht besser aus!

"Wow. Das war-", fing Sebastian an, doch ich unterbrach ihn.

"Unglaublich? Wunderschön?"

Sebastian grinste und seinene Augen glitzerten.

"Beides."

Ich trat wieder an ihn heran und umschlang seine warme Brust mit meine Armen (was er sofort erwiderte).

Seine nackte Brust...!

Scheiß drauf!

Ich hörte seinen unregelmäßigen Herzschlag an meinem Ohr und musste grinsen.

"Dein Herz schlägt zu schnell."

"Wenn du es so aus der Fassung bringst!", erwiderte Sebastian lachend.

"Jetzt bin ich schuld, oder was?", rief ich gespielt empört, meine eine Gesichtshälfte immernoch an seine Brust gedrückt.

"Ich sagte nicht, dass du Schuld hast. Ich meinte, dass du dafür verantwortlich bist. Und bevor du jetzt sagst, dass es das Gleiche ist; ich meint das positiv. Ich habe eben festgestellt, dass ich es mag, dass du mein Herz positiv aus der Fassung bringst."

Ich sah lächelnd zu ihm hoch, ohne meinen Griff um seine Brust zu lockern und sah, dass sein Gesicht ebenfalls von einem strahlenden Lächeln geschmückt war.

Dann fiel mir aber etwas ein und mein Lächeln entgleiste mir.

"Ich habe etwas mitbekommen. Im Auto. Und ich will Simons Geschichte wissen."

Auch in Sebastians Gesicht erlosch das Lächeln und wurde zu einem harten Zug in seinem Gesicht.

Dann schob er mich auf Armlänge vom sich weg und sagte kalt: "Das geht nicht. Das mit uns geht nicht. Das- das darf nicht sein. Wenn er es rausfindet..."

Verstört wandte sich Sebastian ab und ging sich durch die Haare.

"Nein. Das war ein Fehler. Wenn er es rausfindet. Das Risiko ist zu groß. Es darf nicht sein."

"Was? Warum darf das zwischen uns nicht sein? Warum fandest du es falsch, mich zu küssen? Sebastian rede mit mir!", rief ich verzweifelt, als er immernoch verstört auf und abging.

Dann blieb er endlich stehen und es sah aus, als würde er seine Möglichkeiten abwägen.

Schließlich sagte er kühl: "Ich hätte dich nicht küssen dürfen. Ich habe das nur gemacht, damit du endlich glücklich bist. Aber du solltest ein schlechtes Gewissen haben, weil du Simon  mit mir betrogen hast. Das sollte ich auch. Und das habe ich auch. Das zwischen uns wird nicht funktioniert. Es kann nicht funktionieren."

Mit diesen Worten wandte er sich ab und ließ mich schluchzend und gebrochen im Wald zurück.

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Hi Guys, das ist das neue Kapitel und wie immer hoffe ich, dass es euch gefällt.

Wir fandet ihr die Kuss- Szene?

Es war die Erste, die ich jemals geschrieben habe...

Ich habe sie mit Hilfe von einigen anderen Büchern geschrieben, aber es ist mir immernoch mega peinlich :P

Allerdings ist das Kapitel ein wenig kürzer als sonst, da ich selbst ein wenig depri drauf bin, wegen der Sache mit Kara und Sebastian :(

Sry :)

~Larissa~

Luzifer's GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt