Rote Beichte

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,,Lizzy, ihr könnt alles essen was ihr wollt. Ihr hättet die Köchin nicht anschreien müssen.", warf ich ihr emotionslos an den Kopf, wo sie sofort ihre Gabel, die ein Kuchenstück aufgespießt hatte, aus dem Mund nahm. Sie war verwirrt, wo ich aber nur seufzte: ,,Ihr verhaltet euch in letzter Zeit so komisch..." Ich sah, wie es ihr unangenehm wurde, dennoch wollte ich es ihr sagen. ,,Lizzy, liebt ihr mich wirklich, oder tut ihr nur so?"< Sie stockte: ,,Wie kommt ihr denn darauf, Ciel? Das ist doch ein ganz anderes Thema!" ,,Nein, denn ihr tut immer alles um so zu wirken, dass ihr mich liebt. ihr sagt immer solche Dinge wie ,,Ja, mein Liebster mag das auch!" oder ,,Ich esse nur das, was mein Geliebter auch mag." Ihr übertreibt zu sehr.", murmelte ich und ließ meine Zeitung auf dem Tisch nieder. Ich hörte das Öffnen der Tür, wo ich sofort anhand dem Klacken der Schuhe erkannte, dass es Sebastian war. ,,Nein, ich liebe euch wirklich!", zischte sie und wirkte ziemlich blass. Um ihre Augen herum war sie kreideweiß und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie weinte, weil sie meint, dass sie mich wirklich liebt, sondern ich denke, dass sie weint, weil sie ertappt wurde und dem nicht gewachsen ist.

Sebastian gesellte sich neben mich und nahm die Zeitung in seine behandschuhten Hände. ,,Wisst ihr, Lizzy...", fiel es mir so aus dem Mund, ,,Ich liebe euch... nicht." Sie erstarrte. Sie war wie in ihrer kunterbunten Traumwelt, wo Einhörner herum flogen und die Farbe Pink die Welt regierte. ,,Was?", fragte sie endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit. Sogar Sebastian schien ein wenig überrascht zu sein, lächelte noch nicht einmal für meine Aussage, sondern wandte seinen Blick von mir ab. ,,Es ist wahr, Lizzy. Ich habe für euch keinerlei Gefühle, außer die, die für eine Cousine und einem Cousin geschaffen sind.", sprach ich und nahm die Teetasse nah an meine Lippen, ,,So etwas nennt man Familie Liebe und nicht wahre Liebe."

Ich hörte ein Zischen aus ihrer Nähe und das Klappern ihre Tasse. Sie hatte diese auf die Untertasse geschmissen, sodass sich der ganze Tee nun auf der weißen Tischdecke verteilt hatte. ,,Was... fällt euch ein?!", schrie sie auf und erhob sich wütend von ihrem Tisch. Die sonst so fröhliche Elizabeth Midford hatte ihre Maske fallen lassen und zeigte nun das Gesicht, was ich noch nie gesehen hatte. Schweiß und Tränen flossen gleichzeitig ihren Wangen hinunter. Ihre rauen Lippen befeuchtete sie mit ihrer zitternden Zunge und ließ dabei krankhafte Geräusche von sich. ,,All die langen Jahre habe ich mich um euch gesorgt und euch wie meinen Liebsten behandelt. Doch nun wirft ihr mich weg, Ciel?!"< Ich nickte. Sie wollte etwas aus ihrem Hals brüllen, fasste sich jedoch wieder und fragte etwas netter: ,,Ihr liebt bestimmt eine Andere, nicht wahr?" Ich sagte nichts, schaute sie nur weiterhin emotionslos an. ,,Setzt euch wieder, Lizzy.", befahl ich, da mir mein Nacken schon schmerzte, wenn ich zu ihr hochschauen musste. ,,Nennt mich nicht so! Ich heiße Elizabeth Midford. Und so werde ich auch von euch genannt!"< Ich grinste.

Sebastian hingegen machte den Tisch sauber, wo Elizabeth sich ein wenig beruhigte. ,,Sebastian...", fragte sie, ein wenig zerstört, ,,Weißt du wen Ciel liebt?" Mein Butler blickte zu mir herunter und wartete darauf, dass er antworten darf. Ich verweigerte ihm dies und verschränkte die Arme. ,,Na dann ist es ja geregelt, nicht wahr!", brüllte Lizzy sauer auf und verwischte ihre Tränen, die weiterhin über ihre Wangen gingen, ,,Die Annullierung unserer Verlobung!!"

SebaCiel - Denkt nur noch an mich, Bocchan!~ [Lemon] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt