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Ich bin total geflasht. Mit so vielen Votes und Lesern hätte ich niemals gerechnet. Vielen Dank ihr Lieben. :-)
So, neues Kapitel. Etwas Adult am Ende. Ich hoffe euch gefällt's. ;-)
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Mareike war bereits über eine viertel Stunde weg. Ich saß noch immer auf der Couch und starrte einen Punkt an der Wand an. Neben mir meine Mutter, die mir beruhigend über den Rücken strich. Ich weinte schon wieder. Die ganze Sache raubte mir die Nerven. Ich war so optimistisch gewesen, dass alles gut werden würde und dann enttäuschte mich mein Vater so. Es war einfach nicht fair. Wenn zwei Menschen sich liebten, sollten sie verdammt noch mal zusammen sein dürfen. Das ausgerechnet die eigene Familie dagegen ist... Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Es schmerzte so sehr. Ich lehnte mich an die Schulter meiner Mutter und seufzte. Es war schön, dass sie da war. „Schatz, es wird alles gut ja? Es ist ein gutes Zeichen, dass sie so lange weg sind. Die Beiden reden bestimmt gerade über die ganze Sache und kommen jeden Moment zur Tür rein. Erzähl mir doch mal, wie du Mareike kennengelernt hast. Das würde mich sehr interessieren. Natürlich nur, wenn du es willst versteht sich.“

Ich richtete mich wieder auf und blickte sie eine Weile an. Sie gab mir die Zeit und drängte mich nicht zu einer Antwort. Auch das mochte ich so an Mareike. Die beiden waren sich sehr ähnlich und genau diese Erkenntnis rief in mir das schlechte Gewissen hervor. Ich hätte schon damals mit meiner Mutter sprechen sollen. Aber ich wollte es mit mir selbst ausmachen. Jetzt wusste ich, dass es ein Fehler war. „Ja, ich werde dir erzählen, wie wir uns kennengelernt haben. Aber zuerst wollte ich dir noch etwas anderes sagen. Weißt du, warum ich in eine eigene Wohnung ziehen und die Schule wechseln wollte?“ Sie schüttelte den Kopf und sah mich weiterhin an. „Ich hatte zwei Mitschülerinnen in meiner Klasse. Sarah und Marie. Die beiden waren ziemlich beliebt und sehr hübsch.  Ich weiß nicht wieso, aber sie haben mir das Leben täglich zur Hölle gemacht. Am Anfang waren es nur Beleidigungen. Irgendwann hat es denen nicht mehr gereicht und sie haben auch die anderen Schüler gegen mich aufgehetzt. Ich hatte keine Freunde und war so schüchtern..., ich ließ es einfach über mich ergehen. Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und wollte nur noch weg. Ich hatte mich so geschämt, dass ich euch nichts davon erzählte. Ich meine, es hätte doch eh nichts geändert. Vielleicht wäre es sogar noch schlimmer geworden und das wollte ich unbedingt vermeiden.

Auf jeden Fall hatte ich dieses Problem hier an der neuen Schule auch. Monique heißt sie. Sie hat noch zwei Freundinnen. Deren Namen fallen mir aber gerade nicht ein. Dieses Mal wollte ich es nicht so weit kommen lassen. Ich habe mich einer Person anvertraut und sie hat mir dann geholfen. Es ging sogar so weit, dass Minoque und ich bei der Direktorin saßen. Jetzt hat sich alles wieder halbwegs normalisiert. Ich kann ohne Angst zu haben, zur Schule gehen. Ich habe sogar eine Freundin an der Schule. Amelia ist ihr Name. Sie ist wirklich sehr nett.“ Meine Mutter hörte mir zu und unterbrach mich kein einziges Mal. Anhand ihrer Mimik wäre ich aber fast davon ausgegangen. Sie sah wirklich nicht gut aus. Aber an wem geht so etwas auch spurlos vorbei?

Sie wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln und schloss mich in eine Umarmung. „Oh Süße, es tut mir so leid, dass du das alles durchmachen musstest. Du hättest uns schon viel eher davon berichten sollen. Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich es nicht bemerkt habe.“ Ich erwiderte ihre Umarmung und schüttelte den Kopf. „Ach Mama, mach dir bitte keine Gedanken. Mir geht es wieder gut. Ich habe mehr oder weniger mit all dem abgeschlossen. Mareike war mir eine sehr große Hilfe. Sie bedeutet mir so wahnsinnig viel.“ Sie löste sich aus der Umarmung und legte die Hände auf meine Wangen. „Ja, dass kann ich mir vorstellen. Sie ist so eine liebe. Ich bin froh, dass du sie an deiner Seite hast. Und es ist wirklich schön, dass es dir wieder besser geht und du eine Freundin gefunden hast.“ - „Das finde ich auch. Ich habe lange genug unter all dem gelitten.“ Ich lächelte sie an und stand dann auf. „Ich habe Durst. Soll ich uns einen Kaffee machen?“ Sie nickte und erhob sich ebenfalls. „Klingt gut, ich gehe in der Zeit ins Bad.“

Ich wünsche mir Glück (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt