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Das 40ste (!!) Kapitel ist gerade fertig geworden. Niemals hätte ich damit gerechnet, solch eine lange Geschichte zu schreiben. Ich danke euch für das Interesse und die vielen Votes. :-)
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Ich lauschte den Worten der beiden und wartete, dass der restliche Kaffee durch die Maschine lief. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen, als ich an die letzten Worte von Emma zurückdachte. 'Und sonst habe ich ja dich.' Wir waren erst seit wenigen Wochen ein Paar. Fast vier um genau zu sein. Normalerweise war ich kein Mensch, der so schnell eine Beziehung einging. Ganz zu Schweigen vom zusammenleben. Dennoch fühlte sich alles so erschreckend richtig an. Für viele mag es zu früh sein, aber ich war mir absolut sicher. Niemals würde ich Emma enttäuschen. Sie bedeutete mir alles. Ich schreckte aus meinen Gedanken, als zierliche Hände um meine Taille wanderten. Zärtlich hauchte sie einen Kuss in meinen Nacken und legte dann den Kopf auf meine Schulter. „Ist alles okay mit dir? Der Kaffee ist schon lange durch.“ Ich legte meine Hände auf ihre und genoss für einen Moment die vertraute Wärme, die von ihrem Körper ausging. „Ich habe gerade nachgedacht... Findest du, dass das mit uns zu schnell geht?“ Ihre Antwort folgte prompt und hinterließ keinerlei Zweifel. „Nein, es fühlt sich gut an. Das zwischen uns ist etwas ganz besonderes. Ich möchte nie mehr ohne dich sein, Mareike.“ Sie drückte ihre Arme noch etwas fester um mich. „Das möchte ich auch nicht, Emma.“ Ich spürte deutlich ihren Herzschlag in meinem Rücken, der angesichts meiner Worte um ein vielfaches höher schlug. Ich hätte noch ewig so stehen bleiben können, doch der plötzliche Gedanke an Emmas Vater holte mich in die Gegenwart zurück. Ich hatte für einen Moment ganz vergessen das er ja auch noch da war. Emma schien den selben Gedanken zu haben. Sie löste sich mit einem seufzen von mir und goss den Kaffee in die Tassen. „Wir sollten meinen Vater nicht länger warten lassen...“

Als wir uns wieder an den Tisch setzten, lächelte Bernd uns mit einem traurigen Ausdruck in den Augen an. „Ich habe euch gerade beobachtet. Mir tut es in der Seele weh, wie sich Susanne euch gegenüber verhält. Ich verstehe einfach nicht, wie sie sich dermaßen gegen das Glück unserer einzigen Tochter sträubt. Als ich ihr gesagt habe, dass ich euch besuchen fahre, ist sie ausgeflippt. So wütend habe ich sie in den ganzen Jahren noch nicht erlebt.“ Er trank einen Schluck von seinem Kaffee und stellte mit einem seufzen die Tasse zurück auf den Tisch. „Wir streiten nur noch. Tagtäglich. Ich bin mit meinen Nerven am Ende. So geht es einfach nicht weiter... Entschuldigt mich.“ Er erhob sich und verließ die Küche in Richtung Bad. Stumm saß ich da. Ich war geschockt und wusste nicht, was ich hätte sagen sollen. Emma schien es ähnlich zu gehen. Kurz darauf hörte ich ein leises schluchzen. „W-was ist... w-wenn meine Eltern sich t-trennen?“ Ich spürte einen Stich in meinem Herzen. Auch wenn ihre Mutter so gemein zu ihr war, sie war eben immer noch ihre Mutter. Emma liebte trotz allem. „Das glaube ich nicht, Süße. Die beiden schaffen das schon.“ Sie schüttelte den Kopf, während weitere Tränen einen Weg über ihre Wangen fanden. „Ich habe Papa noch nie so erlebt. Das ist alles meine Schuld.“ Ich rückte meinen Stuhl geräuschvoll nach hinten und zog sie in eine feste Umarmung. Meine Hand strich beruhigend über ihren Rücken, während ich gegen meine eigene Tränen ankämpfte. Wenn jemand Schuld daran trug, dann war ich es. Ich hätte mich nie auf Emma einlassen dürfen. Niemals..

„Unsinn. Nichts ist deine Schuld, Kleines.“ Ich drehte meinen Kopf und sah Bernd in der Tür stehen. Langsam kam er auf uns zu un legte eine Hand auf die Schulter seiner Tochter. Emma löste sich von mir und flüchtete in seine offenen Arme. Einen Moment beobachtete ich die beiden, ehe ich mich abwandte. Er hatte Recht. Trotz allem hatte sich der Gedanke in meinem Kopf festgesetzt. Susanne benahm sich nur deshalb so, weil ich mit Emma zusammen war. Eine starke Hand legte sich auf meine Schulter. Automatisch sah ich auf. „Auch du solltest dir keine Vorwürfe machen, Mareike. Meine Frau verhält sich falsch.“ Der Kloß in meinem Hals hinderte mich daran, ihm zu widersprechen. Ich schluckte und ging ohne ein Wort ins Schlafzimmer. Für einen Moment wollte ich einfach alleine sein.

Ich wünsche mir Glück (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt