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Danke für eure Votes. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

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Wir aßen jede unsere Pizza und sahen uns eine Komödie aus meiner Dvd Sammlung an. Welche es war, konnte ich nicht sagen. Ich war von Anfang an zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, dass ich kein Stück von dem Film mitbekam. Amelia lachte über eine Stelle im Film und verstummte dann. Erst ihre Hand auf meinem Knie, ließ mich aufsehen. Sie stellte den Film auf Pause und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an „Was ist los, Emma? Du hast deine Pizza kaum angerührt.“ Ich seufzte und stellte den Pizzakarton auf den Couchtisch. „Ich habe irgendwie doch keinen Hunger. Bist du mir böse, wenn ich schon mal ins Bett gehe? Du kannst gerne noch weitergucken.“ Amelia war enttäuscht, dass konnte ich ihr ansehen. Trotzdem lächelte sie. „Kein Problem. Geh ruhig. Ich schaue später noch mal nach dir und schlafe dann hier auf der Couch. Gute Nacht.“ Ich lächelte sie dankbar an und erhob mich dann. „Gute Nacht. Bis morgen dann.“

Ich lag noch lange wach und starrte mit Tränen in den Augen auf das Bild, welches Mareike mir vorhin geschickt hatte. Es war bereits 23 Uhr, doch an Schlaf war nicht zu denken. Die erste Nacht ohne sie und ich war vollkommen fertig. Ich schluchzte erneut und hielt den Atem an, als es an der Tür klopfte. Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete Amelia die Tür und trat ins Zimmer. Sie tastete sich im dunkeln zu meinem Bett und setzte sich neben mich auf die Bettkante. Wortlos zog sie mich in die Arme und strich beruhigend meinen Rücken. Diese Geste brachte mich nur noch mehr zum weinen, obwohl ich das eigentlich nicht wollte. „Ich... vermisse... sie.. so..“ Mehr brachte ich nicht heraus. Eine erneute Welle der Trauer ließ meinen Körper zittern. „Pscht.. Ich weiß Süße. Es ist schlimm für mich, dich so zu sehen. Wenn ich dir nur helfen könnte.“ Sie rückte etwas von mir ab und wischte die Tränen aus meinem Gesicht. Augenblicklich flossen weitere, was sie aufseufzen ließ. „Soll ich hierbleiben und dich halten? Ich werde mich benehmen, versprochen.“ Auch wenn ich nur Umrisse von ihr sehen konnte, hörte ich ganz deutlich, wie sie bei den letzten Worten grinste. Meine Mundwinkel hoben sich etwas an, während ich ihr ein Danke entgegenhauchte. Sie ging um das Bett herum, legte sich neben mich und drückte meinen Körper ganz fest an sich. Es half tatsächlich ein bisschen, denn schon bald schlief ich ein.

Ich spürte ihre Finger, die sanft über meine Haare strichen. Ihre andere Hand noch immer um meine Hüfte gelegt. Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte gegen das helle Sonnenlicht an. Irgendwie hatte ich es doch noch geschafft, die Nacht hinter mir zu lassen. Dank Amelia. Ich bewegte mich etwas, was für sie der Anlass war, die Berührungen zu unterbrechen und die Hände wegzuziehen. „Emma?“ „Ja, ich bin wach.“ Ich drehte mich um und sah in ihre braunen Augen. „Geht es wieder?“ Ich nickte zaghaft und spürte die Hitze in meine Wangen steigen. Jetzt, wo ich mich beruhigt hatte und nicht mehr ganz so daneben war, war es mir peinlich. Es war doch keine gute Idee gewesen, sie über Nacht hier in meinem, unserem Bett übernachten zu lassen. Sie sah mir weiterhin in die Augen. Fixierte meinen Blick und kam dabei meinem Gesicht immer näher. Ich wich zurück und sprang panisch aus dem Bett. „Amelia, was...? Ich... Das darf nicht passieren.“ - „Ich habe noch Gefühle für dich, Emma. Die hatte ich die ganze Zeit.“ Sie stieg aus dem Bett und ging Richtung Tür. Ich war allerdings schneller und stellte mich vor diese. „Bitte geht nicht. Ich will dich nicht verlieren. Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle nicht erwidern kann.“ Sie lächelte traurig und strich mit ihrer Hand über meine Wange. „Dir muss nichts leid tun, Süße. Ich weiß, dass dein Herz für sie schlägt.“ Sie drückte einen Kuss auf meine Wange und schob mich sacht beiseite...

Um viertel vor zehn parkte ich das Auto auf dem Parkplatz des Getränkemarktes. Ich wollte nicht zur Arbeit, aber Mareike sagte, dass es gut wäre, wenn ich mich ablenken würde. Kurz nachdem Amelia gegangen war, hatte ich sie angerufen und mir meinen Kummer von der Seele geredet. Es half mir sehr, ihre tröstende Stimme zu hören. Ich habe ihr versichert, dass sie sich keine Sorgen machen müsse, aber das wäre gar nicht nötig gewesen. Sie liebte mich und vertraute mir vollkommen. Ihre Worte gaben mir unendlich viel Kraft und rückte die Traurigkeit in den Hintergrund.

Ich wünsche mir Glück (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt