Der Schrei der Eule

Kapitel 16

Hot Spring war schön, dass konnte Majara nicht bestreiten. Das Kaffee hatte einen kleinen Balkon mit Blick auf einen kleinen Park. Auch, wenn es nicht besonders warm war, schien die Sonne. Majara und ihr Großvater setzten sich nach draußen. Mit Jacken war es warm genug. Dann bestellten sie beide einen Tee, denn Majaras Großvater schien Kaffee  ebenso wenig zu mögen, wie sie selbst. Sie saßen alleine hier draußen. Majaras Mutter hatte ihr ein Zeichen gegeben, dass sie sich nach drinnen setzen würde.
  Wortlos schlürften sie also ihren Tee, bis ihr Großvater als erstes etwas sagte. Es war nichts außergewöhnliches.

,,Wenn du willst, bezahle ich."
Majara schüttelte den Kopf.

,,Nein, dass brachen Sie nicht. Meine Mutter wird für mich zahlen. Mein Vater meint außerdem, sie haben nicht viel Geld",sagte sie ehrlich.

,,Stimmt, hab ich nicht", gab er zu.
Es folgte eine Pause.

,,Kannst mich übrigens Grandpa nennen, oder Anuk, wenn dir das lieber ist."
Majara sah überrascht von ihrem Tee auf.
,,D...d..das ist ein schöner Name", stotterte sie.
Er lächelte.

,,Ja, nich? Mein Vater und mein Großvater hießen schon so. Und ich glaube mein Urgroßvater auch."
Wieder folgte eine Pause.

,,Wenn Sie, äh...du nicht fragst und es auch niemandem weiter sagst, erzähle ich dir etwas. Anuk." Sie ließ sich den Namen auf der Zunge zergehne, wie ein Stück Softeis. 

Er zuckte mit den Schultern.

,,Sicher. Wem sollte ich's schon erzählen?"

,,Ich kenne jemanden sehr gut, der heißt auch Anuk", sagte Majara. Zum zweiten Mal im Jahre 20017 nutzte sie dafür die Sprache der Cherokee. 

Die ergrauten Augenbrauen, die sicher einmal schwarz, wie seine Haare gewesen waren, hoben sich. Doch ihr Großvater stellte keine Fragen. Wie er es versprochen hatte. Stattdessen war es nun Majara, die ihn mit Fragen bestürmte. Das Eis war gebrochen und sie redeten und redeten und Majara fühlte sich, als wären ihre beiden Welten mehr den je miteinander verbunden. Und das obwohl sie ihre "Krankheit" und ihr zweites Leben als Cherokee mit keinem Wort erwähnte. Sie tat einfach als wäre sie an der Vergangenheit ihrer Vorfahren interessiert und das war schließlich nicht eimal geheuchelt.
 
So erzälte ihr Großvater Anuk, dass sein Urgroßvater zu denen gehörte, die es geschafft hatten während des Trail of tears in die Berge zu fliehen. Erst später zog er dann freiwillig und mit so viel Zeit, wie er wollten nach Oklahoma. Er suchte dort nach Freunden und Verwandten, die sie auf dem Trail aus den Augen verloren hatten und das waren viele. Sie fanden nicht alle. Einige hatten den langen Marsch nicht überlebt. Sein Großvater kaufte sich schließlich ein kleines Stück Land indem die Familie seit jeher lebte. 

,,Bis zu meinem Dad", sagte Majara. 

Anuk seufzte. ,,Ja. Bis zu deinem Vater."

,,Sei mir nicht böse aber...er hat mit nie erzählt, was passiert ist. Habt ihr euch gestritten?", fragte Majara zaghaft.

Er wog den Kopf hin und her. Es sah aus wie eine Mischung aus Nicken und Kopfschütteln. 

,,Nein, ja, irgendwie schon. Weißt du, mein Leben lang hate es mich mit stolz erfüllt, zu wissen, dass ich zu den Cherokee gehöre. Ich wollte nie etwas anderes."
Der Stolz, von dem er sprach funkelte in seinen Augen.
,,Aber für deinen Vater war das anders", sagte er,,ich dachte mit der Zeit würde es von selbst kommen. Damit lag ich falsch. Er sprach immer mehr davon wegzugehen. Ich habe gesagt, er könne nicht einfach so eine Familientradition fallen lassen, nur weil er noch zu jung und dumm war, um sein Volk zu wertschätzen. Es nützte nichts. Er ging. Erst dachte ich, er würde spätestens zurückkehren, wenn das Geld knapp wurde. Töricht das zu glauben. Jahre vergingen. Das nächste Mal sah ich ihn auf der Beerdigung deiner Großmutter. Und siehe da, aus ihm war ein wohlhabender Mann geworden..."

Majara wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie verstand, warum ihr Vater gegangen war. Es war nicht seine Welt gewesen. Aber sie verstand auch, wie sehr ihr Großvater ihn vermisste. Jetzt gerade schien er in Erinnerungen zu schwelgen. 

,,Grandpa?" Es war das erste Mal, dass Majara ihn so nannte. 

,,Ja?"

,,Dad hat nach der Hochtzeit den Namen meiner Mutter angenommen. Wie war sein Name vorher? Wie heißt du mit Nachnamen?"

Er sag überrascht und traurig zu gleich aus. 

,,Das hat er dir nicht gesagt? Hummingbird. Unser Familienname ist Hummingbird."

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Wist ihr wie sehr ich mich über die 100 reads freue? Ich freue mich sooooo *Arme ausbreit* sehr.
Und ich musste nicht einmal Leute mit meiner Pistole bedrohen (hab meine nähmlich verlegt) damit sie meine Geschichte lesen.

Ein großes Dankeschön von

Rickardia