Klassenarbeit mit Clown

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Die Woche verging wie im Flug und mit LJ lernte ich wirklich gut. Tatsächlich hatte ich sogar ziemlichen Spaß. Jedoch bekam ich auch große Angst vor der Arbeit. LJ gab mir Sicherheit, wodurch sich meine andauernden Flüchtigkeitsfehler verflüchtigten, doch im Klassenzimmer, wo es immer irgendwie laut war, obwohl alle schwiegen und wo ich immer die Blicke meines Lehrers im Nacken fühlte, würde diese Sicherheit nicht sein, die Flüchtigkeitsfehler würden zurückkehren und ich würde die Arbeit in den Sand setzen. Weshalb ich wieder nervös wurde, was LJ bemerkte.

>>Hey, was ist los, kiddo?<<

,,Nichts..."

>>Ach echt?-.-<<

Ich zögerte. LJ sollte sich wegen mir keine Sorgen machen. Das wollte ich nun wirklich nicht. Ich..mochte ihn halt. Doch LJ schien nicht locker lassen zu wollen, also seufzte ich und sagte:

,,Es ist nur..ich bin nervös wegen der Arbeit.."

>>Aber du kannst doch alles!^^<<

,,Schon...."

Aber nur, weil du da bist....

Laughing Jack PoV:

Ich merkte, dass sie auf etwas hinauswollte, es aber nicht zugab. Und insgeheim hatte ich schon darauf gewartet. Hier war es so einsam ohne sie. Und so könnte ich ihr auch noch helfen!^^ Allerdings wusste ich, dass sie nie freiwillig damit rausrücken würde. Also musste ich den ersten Schritt machen.

>>Wie wär's, wenn ich einfach mitkomme, wenn du die Arbeit schreibst?^^ Quasi als seelischen Beistand und eventuell auch als kleinen Spickzettel^^<<

,,Nein...das ist viel zu riskant..", sagte sie, jedoch sah ich das Glitzern in ihren Augen. Mittlerweile kannte ich sie zu gut, um dass sie etwas vor mir verbergen konnte. Man sagt, dass die Augen das Tor zur Seele sind. Nun, für mich stand dieses Tor sperrangelweit offen. Was mich insgeheim ziemlich stolz machte, ABER...ich musste cool bleiben. Schließlich bin ich der einzig wahre Laughing Jack-in-the-box!^^

>>Naa, komm schon! Du kannst mich ja die ganze Zeit in der Tasche lassen und nur bei der Arbeit draußen lassen.^^ was soll da denn groß passieren?<<

Sie schwieg. Es würde nicht viel brauchen, bis ich sie rumgekriegt hatte, also holte ich zum letzten Schlag aus:

>>Wir schaffen das schon. Mach dir keinen Kopf.^^<<

(V/N) schaute mich an. Schließlich gab sie sich endlich einen Ruck und nickte:

,,Okay, in Ordnung. Ich nehme dich morgen zur Schule mit."

Am liebsten hätte ich jetzt einen Handstand gemacht, allerdings ging das in dieser Gestalt schlecht, leider..

Dennoch schien sie es irgendwie bemerkt zu haben und grinste mich an. Dabei wurde mir seltsamerweise flau im Magen.

Was zum..!?

Reader PoV:

Am Morgen packte ich die Schultasche extra um, damit LJ so viel Platz wie möglich hatte, ohne von meinen Sachen zerquetscht zu werden. Nachdem das erledigt war legte ich ihn vorsichtig rein.

,,Bequem?", fragte ich leicht besorgt.

>>Yup^^<<

Ich merkte, dass er leicht nervös war...wahrscheinlich wegen der Enge.

,,Keine Sorge, ich hole dich so schnell wie möglich raus. Versprochen."

Ich sah ihm seine Unsicherheit weiterhin an, allerdings war sie nicht mehr so stark wie vorher.

,,Bye.^^"

>>Tschau..^^'<<

Vorsichtig schloss ich die Tasche und ging zur Schule. Kaum war ich im Klassenzimmer öffnete ich meine Tasche, so dass LJ wenigstens Licht sehen konnte. Ich hoffte, das würde ihn beruhigen. Als erstes hatten wir leider Englisch und nicht Mathe und ich traute mich nicht ihn rauszuholen. Obwohl es früh morgens war, war meine Klasse nämlich ziemlich aufgekratzt. Gerade wollte ich LJ das erklären, damit er nicht glaubte, ich hätte ihn vergessen, doch er kam mir schon zuvor:

>>Keine Sorge, ich verstehe schon. Solange Licht da ist, ist alles gut.^^<<

Ich atmete erleichtert aus.

,,Gott sei Dank..."

,,Was?", fragte meine Freundin neben mir, neugierig wie immer.

,,I..ich habe mein Englischheft doch dabei. Ich hatte schon befürchtet, es läge zuhause auf dem Schreibtisch.^^'"

,,Oh, das kenne ich!^^ Neulich, da hatte ich-", fing sie an, wieder eine ihrer ellenlangen Geschichten zu erzählen, bis uns die Lehrerin ermahnte. Dann war sie endlich still.

Die Englischstunde dauerte gefühlte Jahre. Seltsamerweise konnte ich die Mathearbeit kaum abwarten. Wahrscheinlich, weil ich LJ so schnell wie möglich befreien wollte. Endlich klingelte dann der Gong und die Pause begann. Schnell machte ich meinen Tisch fertig und holte dann behutsam LJ aus meiner Tasche. Dieser schien ziemlich neugierig die Pausenbeschäftigung meiner Klassenkameraden, auch bekannt als die Apokalypse, zu beobachten.

>>Sag mal, haben die irgendwelche Drogen genommen oder was?-.-<<

Leise flüsterte ich: ,, Die sind immer so..leider.-.-"

LJ kicherte und ich grinste.

Da kam auch schon mein ach so lieber Mathelehrer rein und knallte seine Bücher auf den Tisch, woraufhin es sofort leiser wurde und alle auf ihre Plätze gingen.

,,So, ihr kennt das Procedere. Wie immer lasst ihr bitte mindestens drei Zentimeter Rand an euren Blättern, bitte auf der ungelochten Seite, wenns geht, und schreibt auf jedem Blatt euren Namen drauf, auch auf denen, die ich euch gebe. Die Klassenarbeit selbst ist für ca. 50 Minuten konzipiert, wir können aber auch, je nach dem, fünf Minuten obendrauf packen. Bitte löscht auch den Speicher eurer Taschenrechner, sonst gilt das als Täuschungsversuch und wird mit einer Sechs bewertet. Ich verteile jetzt die Arbeit und ihr lest euch jede Aufgabe durch, wir besprechen die kurz und danach werden keine Fragen mehr beantwortet."

Es war totenstill geworden, während er seinen Monolog gehalten hatte und ich schaute mit einem flauen Gefühl zu LJ, welcher mich nur beruhigend anschaute. Und tatsächlich senkte sich mein Puls etwas. Jedenfalls solange bis die Arbeit vor mir auf dem Tisch lag. Zögerlich überflog ich die Aufgaben....und verstand nur Bahnhof.

Na klasse-.-

>>Konzentrier dich. Du schaffst das.<<, sagte LJ mit einer so ruhigen und sanften Stimme, wie ich sie noch nie gehört hatte. Bei mir kribbelte es leicht in der Magengrube, doch ich tat es als Nervosität ab. Dennoch nahm ich mir LJs Worte zu Herzen und laß mir die Aufgaben nochmal durch. Und wie durch ein Wunder verstand ich sie plötzlich. Als der Lehrer uns dann endlich das Signal zum Loslegen gab, stürzte ich mich förmlich auf die erste Aufgabe.

Laughing Jack PoV:

Innerlich lächelnd sah ich (V/N) zu, wie sie sich über die Arbeit hermachte. In ihren (A/F) Augen stand der Funken der Erleuchtung fast konstant und sie schien es garnicht abwarten zu können, ihr Wissen aufs Papier zu bringen. Hin und wieder pustete sie sich eine (H/F) Haarsträhne aus dem Gesicht oder schüttelte ihre Hand, weil diese krampfte. Nach 35 Minuten laß sie sich die Arbeit nochmal durch und gab sie dann grinsend ab, die Sicherheit eines Erfolges in den Augen geschrieben.

The light behind your eyes [Laughing Jack x Reader]#TeaAward2018 #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt