Schock

1.5K 99 14
                                    

Reader PoV:

Mein ganzer Körper zitterte. Das...das konnte nicht wahr sein..ich..ich sollte so eine schreckliche Person sein? Nein...ich..ich liebe LJ. Nicht so wie Isaac. Er mag zwar in mir sein, doch sonst haben wir keinerlei Verbindung miteinander. Es musste so sein.

[Ach, ehrlich? Davon wusste ich ja garnichts.]

,,Raus. Raus aus meinen Kopf. Lass mich in Ruhe. Ich will nichts mit dir zu tun haben",

murmelte ich und stand langsam auf. Das Schlaf-T-shirt klebte ekelhaft nass vom Schweiß an meinem Rücken und generell fühlte ich mich einfach nur wie der größte Abfall auf Erden. Alles was ich wollte grade war eine kalte Dusche. Meine Mutter schien von meinem kleinen Schrei nicht wach geworden zu sein. Gott sei dank, das hätte mir gerade noch gefehlt.

Leicht taumelnd ging ich ins Bad, striff meine Kleidung ab und stieg unter die Dusche. Ein kleiner Handgriff und das warme Wasser lief mir über den Rücken. Wärmer, ich brauchte es wärmer. Also drehte ich an dem kleinen Rädchen, immer weiter, bis ich vor dem ganzen Dampf in der Kabine kaum noch was sehen konnte. Müde lehnte ich meinen Kopf gegen die Wand.

Wieso? Wieso muss mir immer sowas passieren? Wieso kann ich nie, auch nur einmal in meinen Leben komplett glücklich sein, ohne dass danach alles zusammenbricht? Das...das ist einfach nicht fair.

[Jetzt stell dich nicht so an! Es ist ja nicht deine Schuld. Dieser Clown..er macht immer alles kaputt, egal wohin man geht.]

,,Nein..du lügst."

Immer wieder schüttelte ich meinen Kopf, während er weiterhin auf mich einredete.

,,Hör auf..bitte..."

[Ich will doch nur das beste für dich.]

,,Stop!"

Mit Schwung donnerte ich meinen Kopf gegen die Wand. Schlagartig fühlte ich dieses unerträgliche Pochen im Kopf und tatsächlich, er schwieg. Endlich. Doch...die erhoffte Erleichterung fiel aus.

Laughing Jack PoV:

Meine Beine baumelten in der Luft, unter mir ein tiefer Abgrund von Bäumen und in der Ferne die Lichter einen kleinen Stadt. Dieser Orr war immer mein Rückzugsort gewesen. Meistens, weil er so wunderschön war. War, wohl bemerkt. Denn mit einem Schlag schien alles so wie am Anfang meines Daseins als Monster: Trostlos. Ohne jegliche Hoffnung. Ich schaute auf meine Hände. Mein Körper hatte im Verlauf der Zeit langsam einen blassen Farbton wieder angenommen. Wegen (V/N). Und ich war ihr so unendlich dankbar deswegen gewesen. Doch nun...hatte ich Angst. Ich wollte nicht nochmal denselben Schmerz durchmachen wie mit dem Mann, der in ihr steckte. Es hatte mich schon von Anfang gewundert, weshalb sie für mich so faszinierend gewesen war. Nun, jetzt kannte ich die Antwort. Ich war wohl dazu verdammt auf ewig zu leiden. Immer und immer wieder. Ohne Aussicht auf Rettung. Ich konnte nicht zu (V/N) zurückkehren. Weil ich sie liebte. Und ich wollte, ich konnte sie einfach nicht mit diesem Geschöpf in Verbindung bringen, dessen Reinkarnation sie wahr. Es würde genauso enden wie damals.

Bilder von einer verstümmelten (V/N) brannten sich langsam in meinen Kopf ein, wie sie mich wieder zu dem machte, was ich wirklich war, dank ihr. Ein Knurren entwich meiner Kehle und ich krallte mir in die Haare. Ein Stechen breitete sich langsam in meiner Herzgegend aus. Die Bilder wurden immer schlimmer, ihr Gesicht verschwamm mit dem von Isaac. Mit einem lauten Schrei schaute ich in den Nachthimmel, die Sterne leichteten mir kalt entgegen, verspotteten mich:

,,WARUM!!!!!?!''

Reader PoV:

Langsam verließ ich die Dusche. Der Schmerz auf meinem Rücken war bei weitem nicht genügend um diese Gefühle im Inneren zu übertünchen, aber immerhin lenkte er mich für ca. 5% ab. Der Rest von mir dachte nur daran, wann LJ wieder nach Hause kommen würde. Wenn er es überhaupt würde. Vielleicht hatte ich ja im Schlaf geredet und er hatte es gehört und war abgehauen. Etwas, was ich ihn nicht verübeln konnte. Im Gegenteil, der nicht so egoistische Teil von mir war froh darüber, dass er weg war. So hatte ich auch keine Gelegenheit ihn noch mehr zu verletzen. Ich ging in mein Zimmer und zog mir neue Kleidung an. Und dann setzte ich mich aufs Bett und wartete. Auf den Mann, den ich liebte.

[Tust du das wirklich?]

,,Ja", sagte ich....doch meine Sicherheit darüber war ganz schön ins Wanken geraten.

Ein Lachen in meinem Kopf ertönte.

[Bitte, folter dich doch nicht so. Er wird dich im Stich lassen.]

,,Besser so als andersherum."

[Er wird dich tö-]

,,Genug."

Stille kehrte ein, doch mit jeder Sekunde, die verstrich, stieg das Unwohlsein in mir. Und dann mit einem leisen ,,Puff'' erschien LJ im Raum. Er hockte einfach da, in der Mitte des Raumes. Eins war klar: Er wusste es. Vorsichtig stand ich auf und schritt auf ihn zu. Ich öffnete meinen Mund, bereit ein klärendes Gespräch mit ihn zu führen, ihm klarzumachen, dass ich nicht Isaac war, jedenfalls nicht in diesem Leben, dass ich ihn liebte und deshalb niemals so verletzen wollte...doch als ich anfing zu sprechen war es nicht ich, die sprach. Sondern Isaac:

,,Du bist wirklich erbärmlich."

The light behind your eyes [Laughing Jack x Reader]#TeaAward2018 #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt