Am nächsten Tag war eigentlich alles normal: Ich wachte eine Stunde zu früh auf, schlief wieder ein, wachte zehn Minuten später wieder auf und stand dann auch auf, frühstückte, wusch mich und putzte mich dann noch etwas heraus. Dann ging ich zur Schule, wo der Unterricht genauso lange und öde war und meine beste Freundin mich in den Pausen vollquatschte, so dass ich beim Unterrichtsbeginn immer leichte Kopfschmerzen hatte. Dass die Müdigkeit vom Schlafmangel auch noch da war, machte die Sache nicht wirklich leichter. In jeder Stunde wurde ich mittel oft aufgerufen und als die Schule aus war freute ich mich, endlich die nervige Klasse hinter mich zu lassen.
,,(V/N)!"
Ich erkannte die Stimme sofort. Meine beste Freundin. Ich drehte mich um und sie rannte auf mich zu:
,,Hey, laufen wir zusammen nach Hause?"
Eigentlich wollte ich 'ja' sagen, doch seltsamerweise sagte etwas in mir entschieden 'nein' und gewann schließlich die Kontrolle über mein Sprachzentrum:
,,Nee, sorry, heute nicht."
Man sah ihr die Enttäuschung an, auch wenn sie diese versuchte zu verstecken:
,,Okay, dann ciao..."
Und damit ging sie.
Manchmal kann sie echt nervig sein, so wie sie klammert...
Schnell schüttelte ich den Kopf. So durfte ich nicht denken. Ohne sie wäre ich schließlich alleine. Und so schlimm war sie nun auch nicht. Ich holte meinen MP3-Player raus und ließ meine Musik, wie sonst auch, laufen, während ich durch die leeren Gänge der Schule Richtung Ausgang ging. Draußen durfte ich dann feststellen, dass es wie aus Eimern schüttete.
Na klasse. Eigentlich wollte ich erst heute Abend duschen und nicht auf den Rückweg von der Schule.
Murrend zog ich mir meine Kapuze über meine (H/F), (H/L) Haare und rückte den Rucksack auf meinem Rücken etwas zurecht, bevor ich losging. Dann begab ich mich auf den Weg nach Hause. Schon nach wenigen Minuten war ich völlig durchnässt und meine Laune war am Kühlpunkt. Die Krönung war dann allerdings, als mein MP3-Player plötzlich den Geist aufgab.
Super, wirklich. Das Schicksal hat mich echt gern!
Leise vor mich hin fluchend ging ich weiter, als ich an einen Haufen Sperrmüll vorbeikam. Früher waren meine Mutter und ich immer zu Sperrmüllhaufen gegangen und haben nach kleinen, vergessenen Schätzen gesucht, die wir dann mitnahmen und reinigten. Es war teilweise wirklich deprimierend, was Leute alles wegschmissen. Aus reiner Nostalgie ging ich zum Haufen und guckte ihn durch. Nichts, außer Ramsch...
Gerade wollte ich schon gehen, als mir eine kleine Puppe ins Auge fiel: Sie war schwarz-weiß und sollte einen Clown darstellen.
Offensichtlich von einem Gruffti...aber dennoch total niedlich!
Vorsichtig nahm ich die Puppe. Sie war aus Stoff mit einem Plastikkopf und hatte ein kleines Loch am Fuß, sowie an der rechten Seite. Ihr Gesicht war ebenfalls leicht verschlissen und dreckig. Generell sah die Puppe ziemlich heruntergekommen aus. Mitleid erfüllte mich.
,,Wer zum Teufel schmeißt denn sowas weg...", murmelte ich, dann sagte ich zur Puppe: ,,Keine Sorge, jetzt hast du ja mich. Gehen wir nach Hause."
Behutsam packte ich die Puppe in meine Jackentasche und ging den restlichen Weg nach Hause. Zuhause angekommen wechselte ich erstmal in trockene Klamotten, dann holte ich schnell Nadel und Faden und flickte die Löcher der Puppe. Nebenbei sprach ich mit ihr, auch wenn es absurd war, jedoch fühlte es sich auch falsch an, an ihr rumzuhantieren ohne ein Wort mit ihr zu wechseln:
,,Das muss bestimmt ziemlich hart gewesen sein dort, oder? So wie du aussiehst..aber bald bist du wieder wie neu, du wirst schon sehen. Ich heiße übrigens (V/N). Hmm...ich glaube, ich nenne dich LJ. Das ist die Kurzform von Laughing Jack, einer meiner Lieblings-Creepypastas. Du erinnerst mich halt an ihn. Vielleicht kann ich sie dir mal vorlesen, wenn du Lust hast. So, fertig!"
Die Löcher waren repariert. Vorsichtig reinigte ich nun auch LJs Gesicht. Dann setzte ich ihn auf meinen Schreibtisch, so dass er einen guten Blick auf alles in meinem Zimmer hatte.
,,Ab heute wirst du nie mehr einsam und hilflos sein, versprochen.", sagte ich lächelnd zu ihm. Obwohl ich ihn erst so kurz hatte, hatte ich LJ bereits ins Herz geschlossen.
Mein Magen grummelte, also machte ich mir schnell ein Brot. Auf Fertiggericht wieder hatte ich keine Lust. Nach einem Blick auf die Uhr entschied ich mich auch dazu, die Hausaufgaben auf Morgen zu verschieben. So viele waren es nun auch nicht.
Etwas später kam auch meine Mutter, jedoch verschwand sie sofort in ihr Zimmer. Offensichtlich hatte sie wichtigeres zu tun. Plötzlich ziemlich niedergeschlagen wusch ich mir nur schnell die Haare und verkroch mich unter meiner Bettdecke. Die aufgeschobene Müdigkeit holte mich wieder ein. Ein Teufelskreislauf. Mein Blick fiel auf LJ.
,,Sorry, LJ, doch heute bin ich einfach zu erledigt. Morgen machen wir mehr zusammen."
Ein leise zynische Stimme in meinem Kopf warf mir vor, dass ich so nicht wirklich besser war als meine Mutter, jedoch verdrängte ich diesen Gedanken schnell. Mit leichtem Geraschel drehte ich mich auf die Seite.
,,Gute Nacht.."
Noch einmal gähnte ich und kuschelte mich etwas mehr in die Bettdecke ein, dann versuchte ich so schnell wie möglich einzuschlafen.
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The light behind your eyes [Laughing Jack x Reader]#TeaAward2018 #iceSplinters19
FanficDu lebtest ein ganz 'normales' Leben, bis du IHN fandst. Seitdem wurde alles auf den Kopf gestellt...und noch dazu kommt dieses Kribbeln im Bauch sobald du mit ihm zusammen bist Eine Lovestory zu Laughing Jack. Wie sie sich entwickelt weiß ich noch...