Slender

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Eigentlich sollte der Waldweg durch kleine Laternen beleuchtet werden, doch aus irgendwelchen Gründen funktionierten diese nicht, welches dr ganzen Sache eine noch unheimlichere Stimmung gab, als sie eh schon hatte. Doch ich musste da durch. Für LJ und für meinen eigenen Seelenfrieden. Also ging ich los, zuerst ohne Taschenlampe, doch ich merkte schon bald, dass es so nichts bringen würde, also schaltete ich sie ein. Ich erinnerte mich noch durch früher an diesen Wald, mein Vater hatte mit mir hier Spaziergänge gemacht, bevor es sein Job nicht mehr zugelassen hatte. Allerdings hatte ich nie hier irgendein besonderes Merkmal gesehen, wie es bei den Slender Spielen üblich war. Ich atmete tief durch.

Komm schon, das wird schon werden. Nur eine Seite und das war's.

Bald verließ ich schon den Pfad in der Hoffnung so auf etwas zu stoßen, was auch nur irgendwie ähnlich zu den Spielen war, welche meinen einzigen Anhaltspunkt darstellten. Nichts und wieder nichts. Nur Bäume und ab und zu das Mondlicht, welches sich durch das Blätterdach kämpfte. Ich wollte schon wieder zurück auf den Pfad, um dort weiter zu suchen, ich meine, wer weiß, vielleicht war da mal irgendwo eine Karte, die nicht zugetaggt war. Ich ging also den Weg zurück, doch nach einer halben Stunde war ich immer noch nicht zum Pfad zurückgekommen. Ich entschied mich nach langem Abwägen für einen Richtungswechsel, doch wieder, nichts. Und so langsam wurde mir klar, dass ich mich verlaufen hatte. Fluchend trat ich gegen einen Baum; sofort rieselten ein paar Nadeln auf mich herab. Diese Sache warf meine komplette Strategie durcheinander. Jetzt bestand nämlich die Gefahr, die ganze Zeit an was wichtigem vorbeizulaufen ohne es auch nur zu bemerken. Meine Gedanken rasten und ich hatte plötzlich so ein Kratzen im Hals; frustriert setzte ich mich unter den grade getretenen Baum, entschuldigte mich kurz bei ihm, und versuchte erstmal zur Ruhe zu kommen, währendich die Batterien in meiner Taschenlampe austauschte. Es würde niemanden helfen, wenn ich irrational handelte.

Verdammt, Slender, kannst du nicht einfach sofort auftauchen?...nein? Fick dich.

Ich rappelte mich wieder auf, das Sitzen nicht mehr ertragend. Und da hatte ich wieder eine Erinnerung an meinem Paps, wie er mit mir an der Hand zu einem Spielplatz hier im Wald ging. Es war ein schöner Sommertag gewesen. Ein Windzug bahnte sich seinen Weg durchs Dickicht und plötzlich spürte ich eine Wärme, die meine linke Hand ergriff, fast als würde-

,,Paps.....?"

Natürlich erhielt ich keine Antwort, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass mich diese Wärme leiten wollte, also folgte ich ihr. Schon bald erreichten wir den Pfad und gingen ihn gemeinsam lang, bis man in der Ferne einen kleinen Wimpel sah, welcher, wie ich mich erinnerte, zur Kletterburg mit Rutsche gehörte. Mein Herz raste etwas, denn die Chancen standen gut, dass ich dort eine Seite finden würde. Es hatte etwas vom originalem Slender Mythos und etwas von den Spielen. Die Wärme begleitete mich noch bis der komplette Spielplatz in Sicht war, dann verabschiedete sie sich mit einem weiteren Windzug. Leicht nostalgisch schaute ich zurück:

,,Danke Paps...."

Dann wandte ich mich wieder dem Spielplatz zu. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass der Zettel sich in der Kletterburg befinden würde, also kletterte ich über die bunte Kletterwand ins Innere. Es roch nach Sand und Holz und man hatte von hier aus einen guten Überblick über den Wald. Ich begann zu Suchen, doch bis auf ein paar dumme Sprüche, die Jugendliche hier rangeschrieben oder reingeritzt hatten, fand ich keinen der typischen acht Seiten. Ich rutschte die Rutsche runter und suchte nun um die Kletterburg. Nichts. Doch dann sah ich etwas in meinem Augenwinkel bei der Rutsche. Ich ging zu ihr und stellte mich darunter und tatsächlich: Eine, hoffentlich waschechte Slender Seite. Sie war viel kleiner, als ich sie mir vorgestellt hatte, eher Din A5 groß, doch es war eine Seite. Schnell nahm ich sie und überlegte kurz, ob ich noch weitere suchen sollte, um den Vorgang zu beschleunigen, doch ich ließ es lieber, setzte mich auf eine der Schaukeln und wartete.

Eine ganze Weile lang passierte nichts. Nur die Geräusche eines Waldes bei Nacht waren zu hören. Doch dann bemerkte ich es: Ein leichtes Rauschen in meinen Ohren. Auf mein Gesicht schlich sich ein leichtes Grinsen, welches ich aber schnell wieder wegwischte, schließlich war das hier eine ernste Angelegenheit. Schon bald kamen Schwindel und Kopfschmerzen dazu, ich stellte mich schon mal hin und schaute mich um. Schließlich sah ich ihn.

Slender PoV:

Als ich gemerkt hatte, dass jemanden eine von meinen Seiten gefunden hatte, hatte ich mich sofort auf die Suche gemacht, diese Person zu finden um sie zur Strecke zu bringen. Als ich dann aber (V/N) sah, haderte ich etwas mit mir, entschied mich aber letztendlich dagegen, da ich ihren Wert kannte. Sie schien mich auch gesehen zu haben, denn sie ging ein paar Schritte auf mich zu und schaute mir direkt in die "Augen".

,,Was möchtest du, (V/N)?"

,,Ich...ich möchte dich fragen, wo LJ ist. Bitte, sag es mir!"

Ich ahnte langsam worauf die Sache hinauslief, wollte mich aber zuerst noch weiter mit ihr unterhalten:

,,Er ist bei uns, in der Mansion. Wieso genau fragst du?"

Ihr Blick bekam plötzlich etwas entschlossenes:

,,Kannst du mich zu ihm bringen? Ich will nur mit ihm reden, ein letztes Mal."

Ich hatte mich also nicht geirrt..es scheint langsam alles zu Ende zu gehen..

Sie schaute mich weiterhin an und schien auf eine Antwort zu warten. Schließlich nickte ich:

,,Komm."

Ich streckte ihr meine Hand aus und sie ergriff sie vorsichtig. Dann verschwanden wir wieder in der Dunkelheit der Bäume.

The light behind your eyes [Laughing Jack x Reader]#TeaAward2018 #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt