Kapitel 15

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Schweigend saßen Jonas und Dennis wenige Stunden später in einem Cafe in der Nähe der St. Andreas Kirche.

Vom Tod des Pfarrers hatten sie aus den lokalen Radionachrichten erfahren, es war eine der ersten Meldungen dort gewesen. 

Doch auch dieses Mal gingen die Behörden von einem natürlichen Tod aus. 

„Ein Herzinfarkt, das übliche, was die Leute angeblich vor dieser Kirche umbringt!“, sagte Dennis traurig. „Wie soll es jetzt weitergehen?“

„Ich mochte Herrn Bach,“ erwiderte Jonas leise. „Er war einer der wenigen Lehrer, der..“

Jonas sprach nicht weiter. „Vielleicht, wenn ich das Buch früher gelesen und mich schon vorher mit dem Pfarrer getroffen hätte, dann könnte er noch leben!“, dachte er, sprach es aber nicht aus.

„Wir sollten uns vielleicht doch mit den anderen treffen und überlegen, wie wir nun weiter vorgehen!“ schlug Dennis vor, jedoch Jonas schüttelte den Kopf. „Nein, mit denen will ich nichts zu tun haben. Aber hättest du was dagegen, wenn ich mir die Seiten aus dem Buch, wo es um das Schwert geht, kopiere? Hier in der Nähe gibt es einen Laden, da machen sie Kopien!“

„Nein, mach dir ruhig die Kopien, die du brauchst!“, stimmte Dennis zu und fragte dann:“ Was hast du denn nun vor?“

„Das weiß ich selber noch nicht so genau! Aber ich werde gleich einmal zur Kirche gehen und mir die Statue aus der Nähe ansehen. Ich habe früher, wenn wir Schulgottesdienst hatten, nie so richtig auf das Ding geachtet.“ 

In Gedanken fügte Jonas hinzu:“ Ich war zu sehr damit beschäftigt, Leuten wie Britta und Julia aus dem Weg zu gehen!“

Kurz darauf verließen sie das Cafe und ließen die Kopien der Buchseiten anfertigen.

Glücklicherweise war die alte Schrift auch auf den kopierten Seiten noch sehr gut zu entziffern.

Anschließend begaben sich Dennis und Jonas zur St. Andreas Kirche.

„Ich hätte gedacht, dass es hier noch vor Polizisten und Reportern wimmeln würde,“ sagte Dennis überrascht, als sie den Platz vor der Kirche betraten. 

Dieser war fast vollkommen leer, lediglich fünf Blumensträuße lagen an der Kirchenwand, anscheinend hatten einige Gemeindemitglieder an den toten Pfarrer gedacht und diese dort abgelegt.

„Warum denn?“, fragte Jonas. „Man geht schließlich nicht von einem Verbrechen aus! Im Radio sagten sie, dass der Pfarrer Probleme mit hohem Blutdruck gehabt habe, außerdem wird man, wie bei den anderen auch, keine Anzeichen von Gewalt gefunden haben!“

„Nun werden sie sich einen neuen Pfarrer suchen müssen,“ seufzte Dennis. Doch dann fiel sein Blick auf Jonas. Dieser blickte gebannt auf die Statue.

„Wen soll sie eigentlich darstellen? Ich habe nirgendwo in den Unterlagen einen Hinweis gefunden!“, fragte dieser.

„Keine Ahnung, ich glaube, es ist niemand Bestimmtes. Einfach nur ein Ritter. Die waren damals im Mittelalter wohl sehr in Mode!“, antwortete Dennis.

Jonas starrte die Statue an. Das hatte er vorher noch nie getan. Tatsächlich stellte sie einen sehr groß gewachsenen Ritter mit einem Schwert dar. 

„Für die Menschen damals muss das fast ein Riese gewesen sein,“ dachte Jonas. 

„Immerhin waren die Menschen damals im Schnitt bestimmt zehn Zentimeter kleiner als heute.“

Der dargestellte Ritter war mindestens zwei Meter groß und sah sehr kräftig aus. 

Geheimnis der alten StatueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt