Kapitel 5

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Am nächsten Vormittag saßen die vier in Brittas Wohnung und versuchten das in altdeutscher Schrift handgeschriebene Buch zu entziffern.

„Das kann ich nicht lesen!“, jammerte Britta. „So schreibt doch heute kein Mensch mehr!“ 

Dennis nickte. „Da lobe ich mir die heutigen Computer! Was man da schreibt, das werden wahrscheinlich unsere Urenkel noch entziffern können, ohne vorher alte Schriften studiert zu haben!“

Ein Leuchten ging über Julias Gesicht. „Computer, das ist es!“ 

Sie wandte sich an Britta. „Ich darf deinen Computer doch mal einschalten und ins Internet gehen, oder?“

Britta zuckte die Achseln. „Klar, aber was willst du denn da? Da steht bestimmt nichts über altdeutsche Schriften und übersetzten kann der Computer uns das Ding doch auch nicht.“

Julia verdrehte die Augen „Nein, aber ich kann mal www. St. Andreas. de bei Google oder sonst wo eingeben! Da erfährt man vielleicht was über die Geschichte der Kirche!“

„Das ist eine gute Idee!“, sagte Sebastian und schaltete Brittas Computer ein. 

Kurz darauf hatte sich jeder einen Stuhl herangezogen und saß vor dem Bildschirm. 

„Da steht was über die Kirche!“, sagte Britta und las vor: 

„Die Kirche St. Andreas wurde in der Zeit von 1948 bis 1952 komplett neu aufgebaut, nachdem sie durch einen verheerenden Luftangriff während des zweiten Weltkrieges komplett zerstört wurde. Führender Architekt war Walter Baumann (1919-1997), der später nach Berlin ging und dort an den bekannten Bauwerken, bla, bla ba.“

Das letzte laß Britta ein wenig gelangweilt vor. „Da steht nichts, was wir nicht schon wissen! Ich klicke mal einen anderen Bericht an.

Beim nächsten Versuch, der unter dem Titel „Die alte und die neue St. Andreas Kirche“ stand, hatten sie mehr Glück.

Nun lass Julia aufgeregt vor:

“Der ursprüngliche Kirchenbau von St. Andreas wurde im Jahre 1289 vom Baumeister Randolf von Berg begonnen. In einer unglaublich kurzen Zeitspanne, die die Menschen des Mittelalters an Zauberei glauben ließ, wurde die Kirche angeblich innerhalb von drei Monaten(!) fertiggestellt. Aber diese Behauptung gehört wohl ins Reich der Legenden, die sich um viele bedeutsame Gebäude ranken.

Eine Tatsache ist es, dass die Stadt nach der Fertigstellung des Bauwerkes erblühte und es im Mittelalter sowie der Renaissance zu erheblichem Wohlstand brachte, auch heute noch gehört die Stadt zu einer der reichsten in ganz Deutschland. 

Nach der vollständigen Zerstörrung im Jahre 1943...“

„Das kennen wir ja nun wieder!“, stellte Julia fest. „Aber da steht nichts von unheimlichen Vorfällen, und dass eine Kirche in so kurzer Zeit fertig gestellt wurde, das ist wohl tatsächlich ein Märchen.“

Sie deutete auf ein altes auf der Internetseite abgebildetes Bild der ehemaligen St. Andreas Kirche, bei der es sich um einen sehr großen Bau gehandelt hatte. 

„Die war viel hübscher als die neue Kirche,“ stellte Britta fest. Doch dann erschauderte sie. 

„Guckt mal, das ist ja von vorne aufgenommen worden, man sieht diese grässliche Statue. An dem alten Bau wirkte die ja noch gruseliger als jetzt!“

„Gib doch einfach mal St. Andreas und Statue ein! Vielleicht kommt da ja was brauchbares bei raus!“, schlug Dennis vor. 

Mittlerweile schien die Angelegenheit ihn auch zu interessieren, wenn er auch noch  nicht so recht an etwas Übernatürliches glauben wollte.

Geheimnis der alten StatueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt