Kapitel 29

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Während Britta, Julia und Sebastian sich  noch immer damit abmühten, den sich heftig wehrenden Dennis festzuhalten, näherte Jonas sich mit seinem Schwert der St. Andreas Kirche.

Trotz der Strahler wirkte der Neubau selbst von hinten, wo man die Statue nicht sehen konnte, sehr unheimlich.

Jonas sah auf sein Schwert. Auch wenn er, durch Franz, einiges über Schwerter gelernt hatte und dieser ihm immer wieder versichert hatte, dass es das beste Schwert sei, dass er jemals gesehen habe, kam sich Jonas mit einem Mal ganz klein und hilflos vor.

Fast fühlte er sich wieder so wie damals mit Dreizehn, als er wieder einmal unfreiwillig zur Schule gegangen war, da seine Eltern ihn beim Schwänzen ertappt hatten.....

Nach einem schrecklichen Streit mit seinen Eltern, die ihn anschrien, was ihm einfallen würde seit drei Tagen die Schule zu schwänzen, war Jonas am Morgen mit weichen Knien und Magenschmerzen auf das Schulgelände geschlichen. 

Ihm war es furchtbar übel, am liebsten wäre er zur Toilette gegangen und hätte sich übergeben. Doch das hätten vielleicht andere Schüler mitbekommen, und dann wäre er nur noch mehr ausgelacht worden.

Trotzdem suchte er die nächste Toilette auf und schloss sich in der Kabine ein. „Ich warte, bis es klingelt und alle schon im Unterricht sind. Wenn Frau Igel schon in der Klasse ist, dann wird mir wenigstens keiner ein Bein stellen oder mich schlagen.“

Nachdem es zur ersten Unterrichtsstunde geklingelt hatte lief Jonas schnell über die Schulflure. In einer Ecke stand Sebastian, ein Schüler aus der 10. Klasse mit seinen Kumpels zusammen. Dieser hatte ihm vor nicht allzu langer Zeit einen Schlag versetzt, und Jonas war in den Schulteich gefallen. 

Seine neuen Turnschuhe waren dabei vollkommen ruiniert worden und er hatte sehr großen Ärger mit seiner Mutter bekommen, da er nasse Fußabdrücke auf ihrem Teppich hinterlassen hatte. „Hast du schon wieder für Ärger gesorgt? Und nun schau dir nur mal meinen schönen Teppich an. Jetzt muss ich den sauber machen! Immer gibt es nur Schwierigkeiten mit dir!“, hatte sie ihn angeschrien und ihm eine Ohrfeige gegeben.

Jedoch nun beachteten weder Sebastian noch die anderen Jungen ihn. Mit jüngeren Schülern gaben sich die älteren sowieso meistens nicht ab, auch wenn die Mädchen der Klasse das sehr bedauerten und die älteren Jungen anschwärmten da die ja schon so viel erwachsener als die gleichaltrigen Babys in der eigenen Klasse waren.

Nun stand Jonas vor der Türe seines Klassenraumes und drückte mit immer stärker werdenden Magenschmerzen die Klinke hinunter. 

Auf einmal gab ihm jemand einen Stoß in den Rücken. „Na, du Heulsuse, bist du auch wieder da? Hast du dich die letzten Tage bei deiner Mama ausgeweint?“, fragte ihn Katja, die gemeinsam mit Julia und Britta noch nach ihm angekommen war.

Nun öffnete Jonas schnell die Türe, wenn die Lehrerin da war, dann würden sie ihn sicherlich in Ruhe lassen....

Tatsächlich stand Frau Igel bereits vor der Tafel und schrieb mit Kreide einige Zahlen darauf.

„Schön, dass ihr vier auch schon kommt! Hatte der Bus Verspätung oder was für eine Ausrede gibt es?“, fragte die Lehrerin ihre vier Schüler sarkastisch, aber sie sah nur Jonas an.

„Nein, nicht der Bus, ich...“, stotterte er und die Klasse lachte. 

„Du solltest lernen pünktlich zu sein und dich nicht mit irgend welchen Ausreden vor meinem Unterricht drücken! Aber mit dir ist es immer dasselbe! Nun setz dich hin und hol dein Mathebuch heraus.“ forderte Frau Igel ihn auf.

Geheimnis der alten StatueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt