Kapitel 23

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Am nächsten Morgen, einem Samstag, trafen Julia und Sebastian fast zeitgleich bei Britta ein. Dennis saß am Frühstückstisch  und kaute lustlos an einem Stück Brot herum.

Sebastian reichte ihm eine Hose und ein T-Shirt. „Hier, das habe ich dir mitgebracht, hoffentlich passt es. Nur Schuhe wirst du dir von zu Hause holen müssen!“

Dennis zuckte zusammen. Die Vorstellung, wieder zurück in sein Haus zu gehen, behagte ihm gar nicht.

„Es ist helllichter Tag und wir gehen alle mit, aber ein paar Sachen zum Anziehen und etwas Geld wirst du dir dort holen müssen!“, sagte Julia.

Dennis nickte. „Und ich muss mich bei meinem Nachbarn für den Kratzer im Auto entschuldigen, bevor der mich noch wegen Fahrerflucht anzeigt! So regeln wir das vielleicht noch, indem ich das ganze meiner Versicherung melde.“

„Und vor deinem Haus stand letzte Nacht tatsächlich die Statue?“, fragte Julia fassungslos. 

„Wieso taucht sie denn vor deinem Haus auf und was wollte dieses Ding von dir?“

„Ob sie bemerkt hat, dass wir etwas gegen sie unternehmen wollen? Hoffentlich steht sie nicht nächste Nacht bei mir!“, sagte Sebastian.

„Und warum hat sonst  keine Mensch bemerkt, dass das Ding unterwegs war?“ fragte Britta.

„Das ist doch ganz einfach,“ meinte Julia. „Es war nebelig und schon sehr spät, und die Statue bewegt sich wie ein Mensch, bei dem Nebel ist das dann vielleicht gar nicht so aufgefallen, und falls doch jemand was gemerkt hat, hat er bestimmt gemacht, dass er so schnell wie möglich weg kommt!“

„Außerdem ist der Weg von der St. Andreas Kirche bis zu Dennis Haus gar nicht so weit,“ warf Sebastian ein.

„Das sind keine fünf Minuten zu Fuß, von seinem Garten aus kann man sehr gut den Kirchturm erkennen, meinte nun auch Britta.

Du wohnst doch in der Nähe des alten Nordtors!“, warf Julia ein.

Dennis nickte unglücklich. „Ja, das ist von der alten Stadtmauer noch übrig geblieben und steht unter Denkmalschutz. Nach dem Krieg haben sie es wieder aufgebaut, im Gegensatz zu den drei anderen Toren.“ 

Julia kam ein Gedanke, doch noch bevor sie ihn aussprechen konnte, klingelte es.

„Das wird Jonas sein, ich habe ihm erzählt, was geschehen ist und gebeten, auch zu kommen.“, sagte Dennis.

Britta öffnete die Türe. „Jonas! Komm rein!“, sagte sie so freundlich sie konnte.

Doch Jonas ging dieses Mal nicht auf ihren Tonfall ein, sondern begnügte sich mit einem bösen Blick und ging in Brittas Wohnzimmer.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte er Dennis.

Dieser nickte. „Ja, noch! Aber das wird sich bestimmt bald ändern, wenn diese verdammte Statue mich erwischt!“

„Dazu wird es nicht kommen, ich bin mir sicher, sie wird dich nicht überall hin verfolgen, außerdem würde ich gerne wissen, warum das Ding überhaupt letzte Nacht vor deinem Haus stand!“, sagte Jonas nachdenklich.

„Am besten fahren wir jetzt alle zu Dennis Haus und holen seine Sachen,“ meinte Sebastian.

Sebastian fuhr mit Julia, während Jonas Britta und Dennis in seinem Wagen mitnahm. 

Vor Dennis Haus stiegen sie vorsichtig aus und sahen sich um, doch lediglich eine ältere Nachbarin, die vor ihrer Türe ein paar Blätter aufkehrte war zu sehnen.

Gemeinsam standen sie nun vor Dennis Haustüre. 

„An der Türe ist nichts zu sehen,“ stellte Jonas fest.

Geheimnis der alten StatueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt