Kapitel 7

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„Können wir jetzt endlich weiterlesen?“, fragte Julia ein wenig ungeduldig, nachdem sie sich ein paar Spaghetti hinunter gewürgt hatte. Der Appetit war ihr, je öfter sie in dem Buch über die unheimliche Statue lasen, mehr und mehr vergangen.

„Auch eine Möglichkeit, ein paar Kilos abzunehmen!“, dachte sie bitter.

Zumindestens Sebastians und Dennis Appetit schien die ganze Angelegenheit keinen Abbruch zu tun. Genüsslich hatten sie sich jeder noch einen großen Nachschlag genommen. 

„Könnt ihr nicht mit ein wenig mehr Ernst an die Sache herangehen?“, fragte Julia auf einmal und brach in Tränen aus.

„Was ist denn jetzt los? Hab ich was Falsches gemacht?“, fragte Dennis erstaunt.

„Nein, aber wir lesen gerade etwas von einer mordgierigen Dämonenstatue, die seit Jahrhunderten Menschen, einschließlich Katja, umbringt, und ihr sitzt da und esst in aller Ruhe Nudeln!“, schluchzte Julia.

Auf einmal wurde ihr alles zu viel.

Stimmte das denn wirklich, was sie bisher in dem Buch gelesen hatten? Handelte es sich vielleicht vielmehr um eine Art mittelalterliche Fantasygeschichte, so wie die König Artus Geschichten, die eigentlich nur zur Unterhaltung seiner Klosterbrüder von diesem Mathias geschrieben worden war? Hatte vielleicht er schon die Statue lediglich als unheimlich empfunden und sich dann die Geschichte ausgedacht? 

Vielleicht waren die roten Augen der Statue auch tatsächlich nur ihrer und Brittas Fantasie entsprungen und sie wollten lediglich eine natürliche Ursache für Katjas Tod nicht akzeptieren? Schließlich war Sebastian doch bei ihr gewesen, direkt neben Katja hatte man den Bewusstlosen gefunden.

Wenn das stimmte, was bisher in dem Buch stand, dann hätte der Dämon sich doch eigentlich über ein weiteres Opfer freuen müssen, und Sebastian dürfte jetzt nicht an diesem Tisch sitzen und Spaghetti in sich hinein stopfen, oder?“

„Nun beruhige dich doch einmal,“ sagte nun Sebastian. „Das mit den Spaghetti war eine blöde Idee von mir. Wir lesen sofort weiter und vielleicht finden wir sogar heraus, wie man dieses Ding besiegen kann!“

„Dann glaubst du daran? An das, was in dem Buch steht, meine ich!“ schniefte Julia.

„Ich ziehe es zumindestens ernsthaft in Betracht!“, antwortete Sebastian. 

Julia sah zu Dennis und zu Britta. „Was ist mit euch beiden? Teilt ihr unsere Meinung?“

Britta nickte. „Ja, nach allem, was mit Katja und diesem anderen Mädchen geschehen ist, und nachdem, was der Pfarrer uns erzählt hat, glaube ich schon, dass etwas an der Sache dran ist. Außerdem habe ich mir die roten Augen der Statue nicht eingebildet!“

Dennis zuckte die Achseln. „Auf alle Fälle finde ich es spannend!“

„Dann lasst uns weiter lesen,“ sagte Sebastian, stand vom Esstisch auf und nahm das Buch.

„Wir waren da, wo dieser merkwürdige Mönch bei diesem Mathias, dem Lehrlingskollegen und seinem Meister auftaucht und ihnen sagen will, wie man den Dämon besiegen kann.“

Sebastian begann vorzulesen.

„Ungläubig müssen wir den frommen Mönch angesehen haben, mein Meister fasste es sogar in Worte, dass dieses, ein Besiegen des Dämons, doch sicherlich gar nicht möglich sei. 

Doch der Mönch nickte nur weise und sah immer wieder zu Simon hinüber, der sich sichtlich unbehaglich fühlte.

Was wollte der Mönch nur von ihm? 

Geheimnis der alten StatueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt