Vertrauen!

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Als ich am nächsten Tag wach wurde, lag ich in meiner Kajüte, die ich vorrübergehend bezog, auf meinem Bett und war zugedeckt. Ich trug immernoch Law's Pulli und ich musste zugeben, dass er ziemlich bequem war. Ohne mich umzuziehen, ging ich in die Combüse und musste feststellen, dass es bereits Zeit war für das Mittagessen. Also machte ich mich auch gleich daran und bereitete etwas schnelles für die Crew vor. Nebenbei summte ich irgendeine Melodie vor mich her und hatte ein Lächeln auf den Lippen. Kochen machte mir unfassbar viel Spaß und nebenbei noch zu Summen oder zu Singen machte es dann noch perfekt. Als das Essen fertig war, richtete ich es an und am Abend wiederholte ich die Prozedur, nur mit anderem Essen. Und so zogen sich die Tage hin. An einem Abend hing ich wieder meinen Gedanken nach. Es waren bereits ein paar Tage vergangen, als Law gesagt hatte, dass ich das U-Boot bei der nächsten Insel verlassen durfte, beziehungsweise musste. Ich freute mich schon darauf, denn ich konnte endlich meinen eigenen Weg finden und Piratin werden. Ob ich mein eigener Käptn werde oder mich einer vertrauenswürdigen Crew anschließen würde, wusste ich noch nicht, aber ich werde Law's Crew definitiv noch nicht und wahrscheinlich nie beitreten, da sie mich einfach entführt hatten. Dazu war das Vertrauen zu dem Käptn einfach zu gering und ich fand, man sollte dem Käptn vertrauen können. Aber das konnte ich nunmal nicht und er gab mir auch keinen Grund dazu. Der einzigen Person, der ich aus der Crew richtig vertraute, war Bepo. Warum wusste ich selber nicht, aber er hatte es geschafft in kurzer Zeit mein Vertrauen zu gewinnen und das war gar nicht mal so einfach.

"Hei Rosaly, 'tschuldigung.", rief Bepo mir fröhlich zu, wie immer mit einer Entschuldigung hinten dran. Ich konnte nicht anders und musste schmunzeln. Er war der einzigste, bei dem ich meine kalte Ader ganz kurz ablegte.

"Hi Bepo. Wann hörst du endlich auf dich zu entschuldigen?", sagte ich leicht schmunzelnd, während er weiter auf mich zu kam.

"'Tschuldigung. Gehört wohl allmählich bei mir dazu.", sagte er verlegen und kratzte sich am Nacken.

"Ist doch nicht schlimm. Ich glaube ohne diese Eigenschaft, wärst du nicht du!", sagte ich und lächelte ihn leicht an. Dann wurde mein Blick aber wieder ernst.

"Kann ich dir was anvertrauen, ohne das du es den anderen oder Law erzählst?", fragte ich ihn und sah ihn mit ernsten Augen an.

"Du kannst mir alles erzählen! Ich werde schweigen!", sagte er darauf ernst. Prüfend blickte ich in seine Augen und konnte erkennen, dass er es wirklich niemandem erzählen würde. Es fiel mir schwer jemandem meinen richtigen Namen zu verraten.

"Das, was ich dir jetzt erzählen werde, verrate ich nur den wenigen Leuten, denen ich vertrauen kann. Mein Name ist nicht Rosaly. Mein richtiger Name ist Rose.", sagte ich ernst und verriet ihm meinen richtigen Namen.

"Rose. Das ist ein wunderschöner Name! Aber wieso hast du ihn uns nicht gesagt?", fragte er mich verwirrt. Ich seufzte.

"Weil ich nicht möchte, dass Menschen, denen ich nicht vertrauen kann, wissen wer ich wirklich bin und wie ich wirklich heiße.", antwortete ich ihm ernst,"Dir vertraue ich und ich hoffe, ich bereue es nicht!"

"Du wirst es nicht bereuen! Das verspreche ich dir!", versprach er mir ernst und ich wusste, dass er es ernst meinte. Ich nickte und ging rauf aufs Deck. Wir waren über Nacht augetaucht um die Sauerstoffreserven aufzufüllen. Ich lehnte mich gegen die Reeling und sah in den Nachthimmel. Geräuschvoll atmete ich ein und wieder aus. Ich liebte die kühle Nachtluft und immer wenn ich die Chance dazu hatte, suchte ich in den Sternen nach Antworten.

"Was machst du mitten in der Nacht hier draußen?", fragte mich eine kalte Stimme und ich erkannte Law daran, welcher kurze Zeit später neben mir stand und mich abwartend ansah.

"Frische Luft.", antwortete ich knapp und abweisend, in der Hoffnung, dass er gehen würde. Allerdings blieb er.

"Komm doch mit rein und feier mit uns.", schlug er dann vor und drehte sich wieder um.

"Nein danke. Ich hab keine Lust zu feiern und schon gar nicht mit dir!", sagte ich monoton und sah weiter in den Nachthimmel.

"Nagut. Du verpasst aber was!", sagte er darauf nur und ging anschließend wieder rein. Als ich kurze Zeit später in meiner Kajüte war, legte ich mich umgezogen in mein Bett. Ich war fast eingeschlafen, als meine Zimmertür auf und wieder zu ging. Genervt seufzte ich auf.

"Wer von euch Idioten stört mich jetzt wo ich fast eingeschlafen bin?", fragte ich sauer und mein Blick wurde noch wütender, als ich mich umdrehte und einen ziemlich angetrunkenen Law entdeckte. Er sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte und kam weiter auf mich zu.

"Was willst du Law? Verpiss dich gefälligst!", schrie ich ihn wütend an und stand auf, worauf ich schließlich vor ihm  stand. Er packte meine Handgelenke und drückte mich gegen eine Wand. Lustvoll guckte er mich an.

"Ich will dich! Jetzt!", hauchte er mir mit seinem Alkoholatem ins Gesicht und kam meinem Gesicht immer näher. Bevor ich irgendwie reagieren konnte, drückte er seine Lippen auf meine und küsste mich. Meine Lippen fingen an zu brennen. Aber es brannte nicht schmerzvoll sondern es war ein schönes Brennen. Da Law angetrunken war und nicht wusste was er tat, versuchte ich ihn von mir weg zudrücken, aber drückte mich immer fester an die Wand, sodass meine Handgelenke wehtaten.

"Law, hör auf! Du weißt doch gar nicht was du tust und außerdem will ich das nicht!", sagte ich möglichst ruhig, als er sich kurz von mir löste.

"Ich weiß sehr wohl was ich tu!", flüsterte er mir gefährlich ins Ohr und knabberte an meinem Ohrläppchen. Ich sah mir keine andere Lösung und rammte ihm mein Knie in seine Weichteile, worauf er schmerzvoll stöhnend von mir abließ.

"Das hast du jetzt nicht gemacht.", hauchte er wütend und funkelte mich aus wütenden Augen an. Er stand mit mühe auf und stellte sich genau vor mich.

"Und ob ich das gemacht habe!", knurrte ich zurück und schubste ihn weg,"Und jetzt verschwinde!" Zu meiner Überraschung drehte er sich tatsächlich um und verließ wütend die Kajüte. Ich setzte mich leicht geschockt auf das Bett und mir liefen Tränen die Wange runter. Ich wollte mich nie wieder so schwach fühlen und jetzt ist er es, der mich schwach werden ließ.

Gefährliche Liebe [One Piece]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt