Wo ist der Haken?

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Kurz schaute ich Law noch hinterher, bevor ich mich wieder meinem Essen widmete. Hatte er es wirklich gesagt, oder hatte ich es mir eingebildet? Ich schüttelte kurz meinen Kopf, um nicht weiter daran zu denken.

"Bist du jetzt eigentlich ein Teil dieser Crew?", fragte Shachi mich interessiert und lächelte.

"Nein und das werde ich auch nie sein!", antwortete ich nur kühl und aß einfach weiter.

"Warum nicht?", fragte Penguin enttäuscht.

"Ich bin schon mein Lebenlang eine Einzelgängerin und lasse mir von niemandem was sagen. Eher würde ich meine eigenen Crew gründen, was nichtmal so verkehrt wäre.", antwortete ich nur. Die ganze Crew sah mich enttäuscht und traurig an. Als ich fertig war mit Essen, räumte ich den Tisch im Gemeinschaftsraum ab und spülte das Geschirr. Damit fertig, machte ich mich wieder auf den Weg in die Bibliothek. Dort angekommen, sah ich Law auf dem Sofa sitzen und lesen. Mich störte dies wenig, weshalb ich mir einfach wieder das Buch Die Geschichte der Familien mit dem "D" nahm und setzte mich einfach neben ihn. Eine lange Zeit lasen wir einfach für uns selber, bis Law seuftzend sein Buch schloss und mich ansah. Ich ignorierte ihn aber trotzdem weiterhin und konzentrierte mich auf das Buch.

"Wieso interessierst du dich für dieses Buch?", fragte er mich schließlich und ließ mich aufsehen.

"Der Titel kling interessant und er hat mich nicht enttäuscht.", antwortete ich monoton.

"Und es hat ganz sicher nichts mit dir selber zutun?", fragte er mich nun wieder und ich merkte wie misstrauisch er war.

"Falls du jetzt wissen willst, ob in meinem Namen ein D. vorhanden ist, kann ich sie dir nicht beantworten. Ich kenne nur meinen Vornamen.", antwortete ich wieder monoton und hoffte, dass er keine weiteren Fragen stellen würde. Aber mein Glück ließ mich im Stich.

"Wieso kennst du deinen Nachnamen nicht?", fragte er mich verwirrt, aber dennoch kühl.

"Geht dich nichts an!", zischte ich als antwort damit er nicht weiter fragt.

"Und ob mich das was angeht! Ich bin dein..", fing er an und wollte mir widersprechen, aber ich unterbrach ihn einfach.

"Du bist nicht mein Käptn und es geht dich nichts an!", schrie ich ihn wütend an, nahm das Buch und ging einfach raus. Ich machte mich auf die Suche nach meinem Zimmer, als Law mir hinterher kam. Er packte mich am Arm und zerrte mich hinter sich her den Flur entlang, eine Treppe runter und irgendwann dann schließlich in einen Raum. Es sah ganz nach einer Kajüte aus, da hier ein Bett, ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch drin waren. Ich riss mich von ihm los und stoß ihn von mir weg.

"Was sollte das denn jetzt? Ich hätte den Weg auch alleine gefunden!", fauchte ich ihn wütend an.

"Sei still! Wir werden in etwa 2 Wochen die nächste Insel erreichen und dann möchte ich das du gehst!", sagte er kühl, aber bestimmend und ging gar nicht weiter auf meine Frage ein. Ich konnte nicht anders und guckte ihn verdutzt an.

"Du lässt mich gehen?", fragte ich ihn verwirrt und wollte ihm nicht wirklich glauben.

"Ja, ich brauche dich nicht in meiner Crew. Ich hab mich geirrt. Es war ein Fehler dich mitzunehmen!", gab er ohne jegliches Gefühl zurück und ging einfach. Ich stand einfach nur am selben Fleck und wusste nicht wie ich reagieren sollte. Er ließ mich einfach gehen? Das würde doch sicherlich einen Haken haben. Aber dann wäre ich endlich frei und könnte mein Leben leben und meine eigenen Ziele verfolgen! Aber auf eine Art taten mir seine Worte auch weh. Sie hinterließen eine kälte und schmerzendes Stechen in meiner Brust. Warum, wusste ich selber nicht. Hatte ich vielleicht gehofft, dass er darum kämpfen würde, mich in die Crew zu holen? Nein, dass ist totaler schwachsinn! Ich hatte schließlich grade noch zu der Crew gesagt, dass ich ihnen niemals beitreten würde! Nachdem ich bestimmt noch eine halbe Stunde mitten im Raum stand, setzte ich mich auf das Bett und fing wieder an zu lesen. In dem Buch standen eine Menge interessante Informationen über verschieden Familien drin, aber am meisten interessierten mich trotzdem die von Gol D. Roger und Monkey D. Dragon. Nach kurzem lesen schweiften meine Gedanken allerdings wieder zu Law's Aussage ab. Würde er mich wirklich gehen lassen? Was würde er dafür von mir verlangen? Es war mittlerweile späte Nacht und tausende Fragen ließen mich nicht schlafen. Seufzend schwang ich meine Beine aus dem Bett und ging mir genervt durch meine langen schwarzen Haare. Mit schweren Schritten ging ich durch das U-Boot in Richtung des Gemeinschaftraumes. Es ist ein Wunder, dass ich mir den Weg dort hin merken konnte. In der Küche machte ich mir eine heiße Schokolade, bevor ich mich auf das Sofa in der Ecke niederließ. Ein frösteln überkam mich und bescherte mir eine Gänsehaut.

"Du erkältest dich noch.", ertönte eine ausdrucklose Stimme, die mich zusammenzucken ließ und als ich aufsah, stand Law wenige Meter vor mir und musterte mich. Er zog seinen Pulli aus und hielt ihn mir hin. Skeptisch betrachtete ich ihn.

"Jetzt nimm ihn schon und zieh ihn an!", seufzte er genervt und warf mir den Pulli ins Gesicht. Oberkörperfrei setzte er sich auf das Sofa gegenüber von mir und sah mich abwartend an. Genervt verdrehte ich meine Augen, stellte die Tasse kurz ab, um mir den Pulli anzuziehen. Da meine Tasse mittlerweile leer war, erhob ich mich ohne ein Wort und ging in die Küche, wo ich mir eine neue heiße Schokolade machte. Auch Law hatte ich eine gemacht und so ging ich jetzt mit zwei Tassen heißer Schokolade zurück zu ihm, setzte mich wieder an meinen Platz und stellte ihm die Tasse vor die Nase. Dankend nickte er mir zu und nippte an der Tasse. Eine Weile schwiegen wir uns an, bis ich es nicht mehr aushielt. Müde gähnte ich auf.

"Du solltest schlafen gehen.", stellte er nüchtern fest und stand auf. Er nahm sich meine leere Tasse und ging Richtung Küche.

"Wieso lässt mich plötzlich doch gehen?", fragte ich ihn geradeheraus. Er blieb stehen und spannte sich an.

"Hab ich dir doch bereits erklärt!", sagte er gleichgültig und zuckte mit den Schultern.

"Und wo ist der Haken?", harkte ich nach und er spannte sich noch mehr an.

"Es gibt keinen Haken!", zischte er nur und ging mit zügigen Schritten in die Küche. Ich runzelte kurz die Stirn und gähnte herzhaft, als meine Augenlieder sich wie automatisch schlossen. Und so schlief ich auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum ein.

Gefährliche Liebe [One Piece]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt