Kapitel 4 - Alte und neue Bekanntschaften

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Als Sherlock und John aus dem Zug stiegen, fragte Sherlock:
"Soll ich die Koffer holen gehen?"

John schüttelte den Kopf. "Ich glaube, die werden für uns zum Schloss gebracht ", antwortete er. Sherlock nickte und gähnte kurz.

"Ich freue mich jetzt schon darauf, nachher zu schlafen. Das waren nicht gerade gewöhnliche zwei Tage für uns", sagte er. John nickte zustimmend.

"Das stimmt", sagte er. "Ich hoffe nur, dass es Rosie gut geht." Sherlock seufzte.

"John, sie ist bei Molly. Einen besseren Babysitter wirst du nicht finden", sagte er. John wollte ihm zustimmen, doch er wurde durch einen lauten Ruf unterbrochen.

"John? John Watson!", rief die Stimme eines Mannes. John drehte sich um und erblickte einen großen, bärtigen Mann, der mit schnellen Schritten auf sie beide zudonnerte. Sherlock ging einen Schritt zurück, doch auf Johns Gesicht breitete sich ein Grinsen aus.

"Rubeus?", fragte John überrascht. Sherlock warf ihm einen verwirrten Blick zu. Doch der große Halbriese war mittlerweile vor ihm angekommen.

"Mensch, John! Dass ich dich noch einmal hier sehe!", rief er. Dieser Mann trug den Namen Rubeus Hagrid. Er war doppelt so groß wie John, trug einen langen, braunen Umhang und hatte dunkle Haare.

"Hagrid", begrüßte John ihn überrascht. "Wow! Wie geht's dir?"

Hagrid strahlte ihn an. "Muss ja, ne? Bei Merlins Bart, du hast dich kaum verändert. Aber hattest du mir nich' erzählt, du wolltest hier nich' mehr hin?", fragte er und kratzte sich am Kopf. Sherlock musterte ihn genau.
John nickte.

"Ich wollte es ursprünglich auch nicht", gab er zu. "Doch Professor McGonagall hat mich beauftragt,...ähm..." Zweifelnd warf er Sherlock einen Blick zu. "Ich soll mich einfach mal hier umgucken."
Hagrid nickte.

"Es geht um die Angriffe, nich wahr?", fragte Hagrid düster. Als er Johns Gesichtsausdruck sah, lachte er kurz. "Glaub nich, wir Lehrer wissen nix davon. Immer öfter werden bei uns Dinge gestohlen." Sherlock ging einen Schritt nach vorne.

"Sie sind also Lehrer?", fragte er mit einem prüfenden Blick. Hagrid sah ihn an und nickte.

"Und Sie?", fragte er.

"Sherlock Holmes", sagte Sherlock und streckte seine Hand aus. Hagrid ergriff sie freudig und schüttelte sie. Sofort weiteten sich Sherlocks Augen und John sah, dass er einen kleinen stummen Schrei ausstieß. Hagrids Wildhüter-Hände waren für seine zarten, genauen Fingern wahrscheinlich etwas zu grob.
Als Hagrid Sherlocks Hand losließ, rieb Sherlock sie sich unauffällig und lächelte gequält. Hagrid schien das nicht aufgefallen zu sein, denn er lächelte nur.

"Ich hoffe, ihr könnt hier mal ordentlich was ändern", murrte er. "Die Leute vom Ministerium sind auch zu nix zu gebrauchen. Alles seit der Schlacht von Hogwarts und Dumbledores Tod. Schrecklich." John zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Dumbledore war gestorben? Doch schnell setzte er wieder ein Lächeln auf.

"In Ordnung. War schön, mit dir geredet zu haben, Hagrid. Bis nachher!", rief er.

"Gern geschehen! Kommt mich mal in meiner Hütte besuchen", sagte er. John nickte und sah dem Halbriesen dabei zu, wie er zu einer Gruppe von Erstklässlern ging. Sherlock stellte sich neben John und rieb noch immer seine Hand.

"Du kanntest ihn?", fragte er. John nickte.

"Ja, er war ein guter Freund von mir, als ich hier war. Kennst du ihn nicht? Er war Wildhüter", sagte John. Sherlock nickte.

"Dessen bin ich mir bewusst. Aber an ihn kann ich mich nicht erinnern. Ich habe wahrscheinlich meine Erinnerungen an ihn gelöscht. So wie das meiste von hier", sagte Sherlock. John musterte ihn.

Potterjohnlock - Liebe braucht keine MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt