An diesem Abend, nach einem kleinen Spaziergang durch die Ländereien, gingen sie wieder auf ihr Zimmer zu. John und Sherlock hatten sich darauf geeinigt, noch einmal Zaubersprüche zu üben.
Als sie in ihrem Zimmer standen, voreinander, Zauberstäbe in der Hand, konnte John nicht anders, als etwas nervös zu sein. Doch nach einem Lächeln von Sherlock beruhigte er sich ein wenig.
"Gut, John. Der erste Zauber, den wir üben werden, ist Stupor", erklärte Sherlock. "Einfach, um sich zu verteidigen, und ich bin mir fast sicher, dass wir einmal in diese Situation kommen werden."
John nickte. Sherlock hob seinen Zauberstab und führte die Bewegung vor. John beobachtete ihn neugierig, dann nickte er.
"Gut, jetzt versuche es."John hob den Zauberstab an, schwang ihn in der Bewegung, die Sherlock vorgeführt hatte und rief: "Stupor!"
Dummerweise hatte er vergessen, ein genaues Ziel auszuwählen, und da Sherlock genau vor ihm stand, wurde er sofort getroffen. Sherlock wurde nach higeworfen und landete auf dem Boden.
"Sherlock!", rief John erschrocken, ließ den Zauberstab fallen und rannte auf seinen besten Freund zu. Sherlock stöhnte leise.
"Guter Zauber", sagte er, während er sich aufrichtete. John setzte sich zu ihm.
"Sherlock, es tut mir so leid, geht es dir gut?", fragte John besorgt. Sherlock grinste ihm zu.
"Das hat mich umgehauen. Wortwörtlich", murmelte er. John grinste und tastete vorsichtig seinen Kopf ab.
"Spürst du Schmerzen?", fragte er besorgt. Sherlock schüttelte den Kopf. "Gott sei Dank." John stand auf und reichte ihm die Hand. Sherlock sah kurz auf die Hand, zögerte kurz, dann ergriff er sie. John zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, dann zog er Sherlock hoch.
"Soldaten", flüsterte Sherlock leise, während er sich umdrehte und seinen Zauberstab aufhob. John erstarrte sofort.
Soldaten. Eurus. Sherrinford. Oh Gott. Sherlock und er hatten sich ohne Worte darauf geeinigt, niemals ernst darüber zu sprechen. Eurus war wieder weggesperrt und Sherlock besuchte sie, wenn auch selten.
John drehte sich weg und versuchte, nicht mehr daran zu denken. Er hob seinen Zauberstab auf und ging wieder an das Ende des Raumes.
"Gut", sagte Sherlock. "Stupor kannst du. Jetzt etwas, was ebenfalls wichtig ist. Expelliamus. Der Entwaffnungszauber. Die Bewegung ist schwieriger, dennoch ist der Zauber um einiges wirksamer." John nickte. Sherlock führte die Bewegung mit seinem Zauberstab vor. "Gut. Jetzt versuche es."
John schwenkte seinen Zauberstab und rief: "Expelliamus!" Nichts passierte. Enttäuscht senkte er den Zauberstab wieder. Sherlock ging auf ihn zu.
"Komm, ich zeig es dir", sagte er und griff nach Johns Hand. John zuckte fast zusammen. Das Kribbeln in seiner Hand fühlte sich gut an. Sherlock führte seine Hand mehrmals in der Bewegung und murmelte das Wort "Expelliamus" mehrere Male hintereinander. John schluckte und nickte.
"Ich glaube, ich habs", murmelte er. Sherlock ließ ihn los. John fühlte sich ihm so angezogen, dass er ihn gerne gefragt hätte, ob er es ihm doch nochmal zeigen könnte. Er hob seinen Zauberstab, richtete ihn auf Sherlock und sagte ruhig "Expelliamus!"
Der Zauberstab wurde Sherlock aus der Hand gerissen. Dieser applaudierte. "Sehr gut, John", sagte er. John fühlte eine kleine Spur Stolz. Sherlock hatte ihm ein Kompliment gemacht.
Oh Gott, wenn Sherlock mich einmal verlassen wird, bin ich sowasvon am Ar-
"Wir sollten ins Bett gehen", sagte Sherlock. "Es wird spät." John nickte. Er war müde. Und er wollte unbedingt neben Sherlock schlafen. Heute morgen war es nicht schlecht oder peinlich gewaren, sie waren aufgestanden und hatten sich angezogen.
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Potterjohnlock - Liebe braucht keine Magie
FanfictionJohn Watson war einst ein Griffindorschüler in Hogwarts. Doch seitdem er mit Sherlock, seiner geheimen großen Liebe, zusammenlebt, hatte er eigentlich keine Magie mehr nötig gehabt. Als dann eine frühere Bekannte den beiden in der Baker Street eine...