Kapitel 15 - Guter Sherlock

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John presste seine Augen zusammen, als Sonnenlicht auf sein Gesicht schien. Er öffnete seine Augen. Er lag in einem Wald. Wieso lag er in einem Wald?

"John, nein!"

John richtete sich auf. Eine Erinnerung kam zurück. Er konnte sich an ein Grollen erinnern.

"John, ich bin es, Sherlock! Erinnere dich, bitte. John! Nein! Nicht!"

Das war alles. Was war passiert? Oh Gott. John schmeckte etwas bitteres. Blut. Er schmeckte Blut.

"Oh nein", flüsterte John. "Nein. Sherlock!" Er sah zur Seite.

Und zuckte zusammen.

Ein paar Meter von ihm entfernt lag Sherlocks Mantel, blutgetränkt und zerrissen. John starrte geschockt auf das Bild.

"Nein, nein, nein!", rief John verzweifelt. "Sherlock?! Sherlock!" Er krabbelte auf den Mantel zu und zog ihn an sich. "Oh Gott. Was habe ich nur getan?" Wo war Sherlock? Hatte John ihn...?

John zitterte stark. Oh Gott. Er hatte Sherlock getötet. Sherlock war tot. Wo auch immer er sein mochte. John atmete schnell ein und aus. Oh Gott. Er presste seine Hand auf seinen Mund und schüttelte den Kopf. Das war alles nur ein schlechter Traum. Es durfte nicht wahr sein. Ihre Zukunft. Ihre wundervolle Zukunft. So einfach zerstört.

"John?"

John zuckte zusammen. Sein Herz pochte schneller. "Sherlock?", flüsterte er. "Sherlock?", rief er laut und verzweifelt. Eine Figur rannte auf ihn zu. Als John die gelockten Haare erkannte, konnte er ein erleichterter Wimmern nicht unterdrücken.

Sherlock stoppte vor John und setzte sich neben ihn. "John, geht es dir gut?, fragte er besorgt. John starrte ihn an, dann griff er mit seinen Armen um den Körper des Detectivs. "John...", flüsterte Sherlock beruhigend.

"Ich habe den Mantel gesehen... und ich dachte... ich dachte, du wärst...dass ich dich...", begann John zitternd. Sherlock legte vorsichtig seine Hand an Johns Rücken.

"Mir geht es gut, John", sagte er vorsichtig. John starrte ihn lange an.

"Du kannst mir so etwas nicht nochmal antun", flüsterte er. "Bitte. Das kann ich nicht ertragen." Sherlock warf ihm einen ratlosen Blick zu, dann drückte er sich vorsichtig an ihn. Nach einer Weile löste er sich von ihm und sah ihm in die Augen.

"Wie geht es dir?", fragte Sherlock ernst. John schüttelte den Kopf. Er konnte nicht antworten. "Weißt du, was passiert ist?" John nickte. "Dann weißt du, dass du ein-"

"-Monster bist", flüsterte John nickend.

"- Werwolf bist", sagte Sherlock ruhig. "Kein Monster." John starrte ihn ungläubig an.

"Du machst wohl Witze!", sagte er laut. "Was macht es für einen Unterschied? Ich habe mich verwandelt, ich habe Kontrolle über meinen Körper verloren, ich hätte dich töten können."

"Kein Unterschied zu deinem sonstigen Selbst", sagte Sherlock, leicht grinsend. John starrte ihn lange an.

"Findest du das witzig?", flüsterte er wütend. Sherlocks Lächeln verschwand sofort. John stand auf. Er musste sich an dem Baum halten, bevor er gehen konnte. Sherlock folgte ihm schnell.

"Warte, John!", rief er. John ging weiter. "Es war bloß ein Witz. Ich wollte deine Stimmung aufheitern. Ich wollte dich nicht-"

"Ich hätte dich töten können!", brüllte John und drehte sich um. Sherlock zuckte zurück. "Ich weiß nicht, was passiert ist, es hat gottverdammt wehgetan, und ich wache auf in Blut! Wie glaubst du, denke ich darüber, deinen blutgetränkten Mantel vor mir zu sehen? Ich bin ein Monster!"

Potterjohnlock - Liebe braucht keine MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt