Zögerlich setze ich mich an meinen Schreibtisch und mache abermals die Datingseite auf. Dies habe ich jetzt schon gefühlt tausendmal gemacht, aber ich habe mich nie getraut irgendetwas zu schreiben.
''Komm schon, Michelle. So schwer kann das nicht sein.'' Ich atme ein paar Mal tief ein und aus. Ganz vorsichtig, als könnte der Computer bei einer falschen Bewegung explodieren, klicke ich auf seinen Chat und tippe ein stinknormales 'Hey' ein. Bevor ich es mir noch anders überlegen kann, klicke ich auf 'Senden'.
''Fuck!'' Ich springe wie von der Tarantel gestochen auf und schlage mir eine Hand vor den Mund. Fluchend sehe ich meinen Bildschrim mit großen Augen an. Das darf doch nicht wahr sein! Was habe ich getan? Was ist wenn er zurück schreibt? Was ist wenn er mir nicht zurück schreibt?
Ganz falsche Gedanken, Michelle. Entschlossen schließe ich den Laptop und gehe runter, um in die Schule zu gehen. Das beklemmende Gefühl kann ich dabei nicht abstellen.
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''Natürlich habe ich meine Hand direkt unter kaltes Wasser gelegt, es hat aber trotzdem höllisch weh getan. Ich kam mir so dumm vor, es meinen Eltern zu sagen. Wer ist auch so dumm und packt den heißen Deckel an, der gerade noch im Ofen war?''
Ich huste und versuche so mein Lachen zu verstecken. Aber nach einem Blick auf Michael, pruste ich doch los. Die Vorstellung von einem 12-jährigen, tollpatschigen Michael ist einfach zu witzig.
Ergeben seufzt er. ''Jaja, lach mich nur aus. Aber das Gute war, ich konnte den Vokabeltest am nächsten Tag nicht schreiben, weil die Verbrennungen zu stark waren.''
Anerkennend klopfe ich ihm auf die Schulter. ''Wow. Einfach nur, wow.'' Und schon wieder lache ich los. Michael schenkt mir nur ein leichtes Lächeln , nachdem er in sein Brot gebissen hat.
Sobald ich nicht mehr lache, tue ich es ihm nach und beobachte die Leute, die an der Bank vorbei laufen. Bald müsste unsere Mittagspause vorbei sein, dass bedeutet, dass wir gleich los müssen. Als hätte Michael den gleichen Gedanken gehabt, steht er auf und hält mir auffordernd die Hand hin.
Ich nehme sie und stehe auf. Nachdem wir beide unsere Taschen haben, gehen wir los. Das hier ist fast der einzige Lichtblick in meinen tausend Schulstunden am Tag. Mittlerweile ist es zu einem Art Ritual geworden, dass wir die Mittagspause zusammen verbingen. Wir gehen etwas weiter weg vom Schulgelände auf eine Bank, die hinter Büschen liegt, und sind somit fast wie in unserer eigenen Welt.
''Ist es für deine Rasselbande in Ordnung, wenn ich dich für die Mittagspause ausleihe?'', fragt mich Michael, als wir fast bei der Sporthalle angekommen sind. Ich dachte ja, Le Parcour ist scheiße, da habe ich noch nichts von Reck gehört. Das ist viel schlimmer. Ich hatte am Anfang so mit dieser Stange zu kämpfen, weil ich keine Muskeln in den Armen hatte und nie hoch gekommen bin. Der reinste Horror!
''Ja, na klar. Meine 'Rasselbande' findet es ok. Hauptsache sie bekommen mich zurück und sie meinten ich soll auch nicht den ganzen Tag mit dir verbingen.'', berichte ich und verschweige ihm die anzüglichen Blicke meiner Mädels.
''Super, ich möchte nicht von Verrücktheit oder Wut geschlagen werden.'' Er schüttelt sich, als hätte er tatsächlich Angst vor Lisa und Nina. Seinen Tick, uns allen Namen anhand unserer Eigenschaft zu geben, überhöre ich. Er würde uns immer weiter so nennen, auch wenn ich ihm sagen würde, dass er es lassen soll.
Insgeheim finde ich das auch süß, weil es mich sehr an die 7 Zwerge erinnert und ich Schneewittchen früher immer geguckt habe. Leider nennt Michael mich nach meinem Namen und erfindet keinen neuen für mich. Ich habe viel zu viel Angst, um ihn zu fragen, warum er das nicht bei mir macht. Aber irgendwann wird er mir es schon sagen.
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Masterdisaster
Teen FictionSo hat sich die gerade erst gewordene 17-jährige ihren Geburtstag nicht vorgestellt: Zuerst küsst der Macho der Schule sie, wobei sie fast umkommt und dann kommt auch noch so ein da her gelaufener Typ zu ihr und wirft ihr komische Blicke zu. Doch Mi...