doomed fighter- zum Scheitern verurteilt

Beruhigung und klärendes Gespräch

Gemeinsam esse ich mit den Mahns zu Abend. Die ganze Zeit über muss ich Lachen, weil ein Witz nach dem anderen an dem Tisch gerissen wird. Ich liebe es mit den Mahns zusammen zu essen. Diese Leute sind so  ausgelassen fröhlich und herzlich das einem das Herz aufgeht.

Und sie sind so etwas wie meine zweite Familie geworden. Trotz alledem bin ich etwas vorsichtig im Umgang mit ihnen. Ziemlich oft ist es nämlich schon passiert, dass ich beispielweise von Lisas Mutter in Sachen eigener Familie ausgefragt wurde. Vor allem bei diesem Thema bin ich sehr verschlossen. Ich rede nicht gerne mit anderen über meine Familie. Nur bei Lisa mache ich eine Ausnahme und das war es auch schon. Irgendwann einmal hat Lisas Mutter das  aber verstanden und jetzt wird das Thema immer gemieden wenn ich da bin. Soll mir Recht sein. Ich habe nämlich nicht die geringste Lust irgendein Statement über meine eigene Familie loszuwerden. Ich hab  einfach alle in meiner Familie  lieb und das wars. Auch wenn sie alle ihre Macken haben und überhaupt nichts mit einer gewöhnlichen Familie an sich haben. Sie sind der Grund warum ich so geworden bin wie ich eben bin. Sie haben mich geformt und großgezogen und deshalb liebe ich sie und sie mich auch. Auch wenn sie das meistens gar nicht zeigen können. Ich weiß es trotzdem. Und ich möchte das auch alles einfach nur für mich behalten.

Ich muss wieder herzlich lachen, als Lisas Vater auch schon den nächsten Witz reißt. So viel wie am heutigen Abend habe ich schon lange nicht mehr gelacht.

Lisas Mutter wischt sich eine Träne weg und lächelt mich an. Automatisch schnappt sie meine Hand und drückt sie fest. Daraufhin steht sie auf, ohne meine Hand loszulassen und kommt zu mir. Sie zieht mich einfach vom Stuhl hoch, auf dem ich bis eben noch gesessen habe und schließt mich völlig überraschend in eine innige Umarmung ein.

„Ach Sylv, mit dir ist es immer so lustig. Du kannst echt öfter mal vorbei kommen. Vor allem jetzt in nächster Zeit. Du hast ja jetzt nicht mehr viel zu tun stimmts?" Sie spielt auf den Schulbeginn an, der  für mich ja endlich mal mehr Freizeit bedeutet.

„Versprichst du es?" Sie löst sich von mir und schaut mich gespielt streng und zugleich fragend an.

„Ich verspreche es, vor allem weil ich und Lisa uns sowieso vorgenommen haben in nächster Zeit viel mehr gemeinsam zu unternehmen, nicht wahr Lisa??"

Ich drehe mich zu ihr um, nehme sie bei der Hand und ziehe sie auch zu uns und Schwupp wird daraus eine dreier Umarmung.

„O jaaa!!!!- Gruppenumarmung!!!!", Mira springt begeistert vom Stuhl auf und kommt auf uns zugestürmt und sofort wird sie in den kleinen Kreis miteinbezogen.

Nach gefühlt ewigem erdrücken verlieren wir plötzlich das Gleichgewicht und schon  sind wir auch schon alle auf den harten Küchenboden geplumpst.

Lisas Vater kriegt sich kaum mehr ein vor Lachen. Er hat das ganze Geschehen mit seiner I-Phone Kamera auf Video festgehalten. Jetzt hält er sich den Bauch vor lauter Lachen.

Mira springt erbost auf und wirft sich auf ihren Daddy. Und schon hat sie ihn auch mit auf den Boden gezogen. Heiter lachend wird er dort in Empfang genommen. Nun macht Lisa Anstalten aufzustehen. Doch sobald sie auch nur Ansatzweise steht, zieht ihr Vater sie an der Hand und die Arme fliegt wieder rücklings auf den Boden. Sie dabei nur so:

„Ihr seid doch alle Verrüüüüüüüüchhhh....!" Und schon lag sie wieder inmitten dem Getummel.

Ich kann mich  nicht mehr an mich halten. Mit großem Gelächter winden wir uns alle erst mal auf den Boden. So sehr mussten wir über diesen Anblick lachen.

So ähnlich und verrückt wie diesen einen lustigen Abend, kann man auch nur bei den Mahns erleben. Irgendwo sind sie ja auch alle verrückt. Aber auf eine gute Art und Weise.