„Und du willst meine Hilfe wirklich nicht annehmen?"
„Nein, alles gut. Ich schaff das schon irgendwie."
„Okay, gut. Aber lass uns wenigstens Nummern austauschen und bitte halt mich auf dem Laufenden wie's dir geht. Einverstanden?"
Selbstverständlich tauschen wir daraufhin unsere Nummern. Das erste Mal in meinem Leben spüre ich wirklich das Gefühl von Willkommenheit. Ein Gefühl das ich sonst nur bei Lisa spüre. Bei Chase ist es irgendwie anders. Überhaupt nicht selbstverständlich und extrem ungewohnt. Irgendwie besonders.
Auch wenn ich Chase erst seit so kurzer Zeit kenne, fühlt es sich so an, als würde ihm mein Wohlbefinden echt am Herzen liegen. Er macht es mir schon wirklich schwer einfach zu gehen. Aber nichtsdestotrotz muss ich mich jetzt auf den Weg machen.
Eine letzte Umarmung und schon trennen sich unsere Wege.
Auf der kurzen Strecke zu Lisa, denke ich noch eine Weile über Chase nach. Ich denke ich werde mich die nächsten Tage wirklich mal bei ihm melden.
Endlich komme ich am Haus an. Schon von weitem sehe ich Liams Wagen vor der Haustür stehen. Irritiert verstecke ich mich reflexartig hinter eine Hecke. Da das aber mit dem Rollstuhl nicht so gut klappt, bleibt mir nichts anderes übrig als mir ein anderes Versteck zu suchen.
Nicht-wissend warum ich auf einmal so panisch bin, beeile ich mich hinter das Haus von Lisa zu kommen.
Ich habe Angst Liam tatsächlich zu begegnen. Was ist wenn er bei den Mahns ist. Auch wenn ich mir diese Option überhaupt nicht vorstellen kann, sagt mir mein Gefühl, dass ich nicht einfach an der Haustür klingeln sollte. Wie soll ich nur jetzt mit Lisa sprechen? Ich verfluche mich zum tausendsten Mal, dass ich mein Handy gestern einfach in der Kampf-Schule gelassen habe.
Ich rufe mir noch einmal in Erinnerung, dass es bestimmt auch einen anderen Weg gibt, Lisa zu kontaktieren. Einen Weg, bei dem ich möglichst nicht an der Haustür klingeln muss. Und dann bekomme ich plötzlich die Idee.Sekunden später klopfe ich an Lisas Fenster.
Zum Glück befindet sich ihr Zimmer im Erdgeschoss, wo es ein leichtes ist, sich mit ihr von Draußen zu verständigen.
„Lisaaaa", flüstere ich und klopfe dabei leise an das Fenster.
„Lisa mach mal auf!"
„Silvia, bist du verrückt? Was machst du da?", raunt sie mir zu, nachdem sie endlich das Fenster öffnet.
„Ich weiß, es ist echt kompliziert. Ich erklär dir sofort alles. Lass mich nur..."
Lisa unterbricht mich einfach: „ Liam ist gerade hier. Er ist ziemlich sauer und wütend. Du musst sofort verschwinden. Er sucht dich und in diesem Zustand ist es besser das er dich nicht sieht. Gerade redet er mit meiner Mutter. Die arme plagt sich schon seit einer gefühlten Stunde mit ihm herum, ohne ihn abwimmeln zu können. Danach will er glaube ich bei anderen Leuten nach dir suchen. Komm später wieder und dann erzählst du mir alles. Aber jetzt musst du erst einmal weg von hier, wenn du nicht willst das er dich findet."
Lisa wirkt aufgebracht. Also gut, dann muss ich eben später erst wieder kommen. Eigentlich trifft sich das ganz gut, denn jetzt weiß ich, dass ich mich vermutlich in das Haus der Werms schleichen kann, ohne die Befürchtung haben zu müssen, dort auf Liam zu treffen. Ich muss mir also keine Sorgen machen, wenn ich mir nur ein paar Sachen hole, die ich für die nächsten Tage gebrauchen könnte.
So leise ich kann rolle ich mich mit dem Rollstuhl von der Hauswand ab und steuere auf die Straße zu. Ich beeile mich so schnell wie möglich das Ziel zu erreichen.
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doomed fighter- zum Scheitern verurteilt
Teen FictionSylvia ist Mitte 18. Auch wenn sie rund um die Uhr mit der Familie zusammen war, fühlte sie sich alleine. Bei diesen scheint doch etwas anderes im Vordergrund zu stehen als das Glück der Tochter. Sogar als Sylvia beim harten Kickboxtraining ern...