...Ich stehe ganz alleine am Strand in Spanien. Nirgendswo ist auch nur eine Menschenseele zu sehen. Aber das beängstigte mich nicht. Im Gegenteil, ich genoss die ungewohnte Ruhe.
Langsam setzte ich einen Fuß nach dem anderen Richtung Meer. Das Wasser fühlte sich kalt an als die Flut meinen dicken Zeh streifte. Nach einer Weile gewöhnten sich meine Zehen an die Kälte.
Langsam ging ich immer weiter ins Meer. Die Wellen umschlangen mich nach und nach und nahmen mich immer tiefer auf. Die Kälte durchströmte nun meinen ganzen Körper. Aber es fühlte sich dennoch gut an. Ich fühlte mich wach und lebendig.
Plötzlich zuckte ich zusammen. Laute bedrohliche Geräusche irgenwo weit über mir kamen auf mich zu.
Das angenehme Gefühl von zuvor, schlug sofort in Panik über. Ein Helikopter umkreiste mich mit seinen bedrohlich lauten Motorengeräuschen und flog bedrohlich nah an mich immer heran. Jetzt bekam ich regelrecht Angst.Ich versuchte krampfhaft unterzutauchen, versuchte Schutz in den Wellen zu suchen. Doch vergeblich. Ich entkam dem Geräusch nicht. Es verfolgte mich und Sie kamen immer näher. Es wurde immer lauter und lauter...
Schweißgebadet wachte ich auf. Ich brauchte eine Minute um zu begreifen wo ich war.
Ich befand mich in meinem Zimmer. Neben mir schallten die grausamen Töne meines Weckers. Es war ein Millitärwecker den mein Onkel mir nach seinem Dienst weiterverebt hatte. Dies war so ziemlich das einzige Andenken was ich von ihm hatte. Auch wenn dieser Wecker mir tierisch auf die Nerven ging, brachte ich es nicht übers Herz ihn nicht zu verwenden. Dafür war mir mein Onkel viel zu wichtig. Also wachte ich ihm zuliebe jeden Morgen unter den ungemütlichsten Bedingungen auf. Man konnte aber auch behaupten, dass das ganze etwas gutes an sich hatte: Denn der einschüchternde Ton sorgte jeden Tag aufs neue dafür, dass meine Nerven schon am Morgen aufs äußerste gereizt wurden. So war ich vor den anderen nervigen Situationen die mir am Tag noch bevorstanden abgehärtet.
Mein Onkel musste das gewusst haben. Er muss mich wirklich sehr geliebt haben, denn ohne dieses morgendliche Ritual würde ich den Tag überhaupt nicht überstehen. Ich schaltete den nervtötenden Klang des Weckers aus und begann wie jeden morgen um 6.00 meine Kickboxübungen.Als ich nach einer Stunde fertig war, ging ich nach unten in die Küche. Meine Mutter stand an der Küchenzeile und machte Proteinreiches Frühstück. Hauptsächlich damit meine Brüder Muskelmasse aufbauten. Sie hatte dichtes schulterlanges braunes Haar, die sie sich zu einem festen Zopf zusammen gebunden hatte. Meine Brüder Pat und Renal saßen bereits nebeneinander am Küchentisch und dösten vor sich hin. Auch sie hatten beide dichtes dunkles Haar, aber ihr Haarschnitt war wesentlich kürzer und außerdem noch viel unordentlicher als das meiner geliebten Mutter. Im Augenblick standen tausend Strähnen von ihren Köpfen ab.
Ich musste bei ihrem Anblick grinsen. Die morgendliche Routine änderte ihre Morgenmuffeligkeit in keinster Weise. Die beiden waren zwei Jahre jünger als ich und so wie es für Zwillinge im Alter von 16 Jahren üblich war, standen sie sich ständig in Wettstreitereien gegenüber. In allem mussten die zwei sich messen, um dem anderem zu beweisen wer der Überlegene war. Irgendwo war es niedlich, aber die meiste Zeit nervte es nur. Umso schöner, dass die beiden wenigstens Morgens ruhig nebeneinander sitzen konnten. Mittags und Abends saßen sie einander nämlich immer gegenüber, um sich darin zu übertrumpfen, wer das meiste essen in kürzester Zeit runterschlingen konnte.
"Guten Morgen", gab ich deutlich von mir. Die Zwillinge hebten beide nur kurz den Kopf und nahmen meine freundliche Begrüßung auf diese Weise zur Kenntnis. Ich hatte zu den beiden eine ziemlich enge Bindung wie man sieht. Meine Mutter kam auf mich zu und legte mir ein Omelett auf den Teller. Auch sie erwiderte meinen Gruß nur mit der Kenntnisnahme meines Auftauchens. Also aßen wir wie jeden Morgen stumm das Frühstück und ich verlor mich wieder in Gedanken.
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doomed fighter- zum Scheitern verurteilt
Fiksi RemajaSylvia ist Mitte 18. Auch wenn sie rund um die Uhr mit der Familie zusammen war, fühlte sie sich alleine. Bei diesen scheint doch etwas anderes im Vordergrund zu stehen als das Glück der Tochter. Sogar als Sylvia beim harten Kickboxtraining ern...