Krankenhausaufenthalt

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Als ich aufwache befinde ich mich im Krankenhaus. Ich bin alleine. Deshalb schaue ich mich ein wenig im Zimmer um, in dem ich mich befinde. Ich muss Indizien dafür finden, wie viel Uhr wir gerade haben. Außerdem möchte ich gerne wissen, in welchem Krankenhaus ich stationiert bin.

Krampfhaft versuche ich mich daran zu erinnern, warum ich eigentlich hier bin. Doch es will mir einfach nicht einfallen. Das letzte woran ich mich erinnern kann, ist dass im Training alles gut lief. Und dann fällt mir wieder ein, dass ich am Ende ziemlich erschöpft gewesen bin.

Ehe ich weiter grübeln kann, schwirren auch schon tausende Ärzte und Pfleger um mich herum. Okay es sind nur zwei Pfleger und ein Arzt, aber trotzdem nicht die Menschen, die ich jetzt gerade sehen will. Sie erklären mir, dass Ich ein Beinbruch habe. Sie hätten mich schnellstmöglich operiert.

Es wurden Schienen in mein Bein operiert, die dabei helfen sollen, dass die Knochen wieder gerade zusammenwachsen. Sie sollen schließlich keine beliebige Form annehmen.

„Wann kann ich denn wieder raus?", frage ich nach. Ich will so schnell wie möglich wieder fit werden.

„Sie können in zwei Wochen wieder nach Hause. Es ist Ihnen hier und auch Zuhause strengstens untersagt, dass Bein zu belasten, denn dass könnte gravierende Folgen für Sie haben.", verzweifelt schaue ich mich um. Das wird meiner Familie so gar nicht gefallen. Und wenn ich schon dabei bin. Wo sind die eigentlich?

„Ist meine Familie irgendwo hier?", frage ich zaghaft nach.

„Deine Familie hat dich hier abgegeben und wollte nach einigen Stunden wieder kommen. Das Ganze ist jetzt drei Stunden her. Sie werden bestimmt gleich da sein.", die Krankenschwester lächelt mir aufmunternd zu und der Arzt schaut mich ekelhaft mitleidig an. Von mir aus kann der sich seinen Blick sonst wo hin schieben.

In Ordnung, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als abzuwarten bis sie kommen. Vielleicht bringen sie dann auch mein Handy mit, damit ich Lisa benachrichtigen kann, dass ich heute wohl nicht zu ihr kommen kann. Sie wundert sich bestimmt schon wo ich bleibe.

Warten ist bescheuert. Mir ist langweilig und ich fühle mich alleine. Also schalte ich den Fernseher ein. Es läuft nichts Spannendes. Also schalte ich ihn wieder aus. Und dieses Gefühl hielt auch noch eine ganze Weile an, bis sie endlich kommen.

Schon nach weniger Zeit waren sie alle wieder weg. Sie lassen mich die meiste Zeit allein. Und so vergeht eine ganze Woche, in der sie mich nur hin und wieder besuchen . Sie schaffen es noch nicht einmal mein Handy mitzubringen geschweige denn Lisa zu benachrichtigen. Wenigstens taucht Lisa am vierten Tag endlich auf.

„Sylvia !! Was machst du denn für Sachen. Ich habe mir die größten Sorgen gemacht und auch meine Eltern sind gestorben vor Angst. Wir haben deine Eltern gefragt, doch die haben uns nur abgewimmelt. Irgendwann habe ich das nicht mehr ausgehalten und habe Pat dazu gedrängt mir alles zu erzählen."

Irgendwie macht mich das wütend. Sie haben Lisa ständig abgewimmelt und das obwohl ich sie ausdrücklich darum gebeten habe, ihr bescheid zu geben. Sie wollen wohl dass ich mich einsam fühle.

„Hat Pat dir auch erzählt, wie es zu dem Beinbruch kam? Ich weiß nämlich nicht so genau, wie das passieren konnte.", versuche ich sie zum weiterreden zu bringen.

Doch sie blockt nur ab und ihr Blick verdunkelt sich.

„Erzähl ich dir später.", wimmelt sie die Frage ab und wechselt dann einfach das Thema.

Beleidigt denke ich, dass ich jetzt wohl nichts weiter aus ihr herausbekommen werde. Ich muss es später noch einmal versuchen.

Das Lisa momentan nicht gut auf meine Familie zu sprechen ist, entgeht mir nicht.

doomed fighter- zum Scheitern verurteiltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt